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Ordo virginum tagt im Exerzitienhaus Johannisthal

Gäste aus Deutschland, Österreich, Ungarn und Lettland

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Johannisthal, 19. Juni 2023

Vom 8. Bis 11. Juni kamen 22 geweihte Jungfrauen, Kandidatinnen und an der Berufung interessierte Frauen zur diesjährigen Tagung in Johannisthal zusammen. Die Tagung wurde von Frau Ordinariatsrätin María Luisa Öfele (HA Orden-geistl. Gemeinschaften) organisiert. Das Thema lautete. „Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr“ (Ps 45,11) – Die Stimme des Bräutigams.

Einige Teilnehmerinnen reisten am Vorabend an, um Fronleichnam in Windischeschenbach mitzufeiern. Wieder einmal war es eine kleine weltkirchliche Erfahrung, da Teilnehmerinnen aus verschiedenen Diözesen Deutschlands (Augsburg, Bamberg, Hildesheim, Köln, Fulda, Regensburg, Rottenburg-Stuttgart, Passau), aus Österreich (Wien, Graz, Linz) aus Ungarn (Budapest) und aus Lettland (Riga) anreisten.

Unter anderem referierte Frau Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz.

Über die unsagbare Kraft des Wortes

Direktor Manfred Strigl führte am ersten Abend in die Tagung ein und erinnerte an die Bedeutung der Regula Bendicti im Zusammenhang mit den Psalmworten, die der Tagung zu Grunde lagen. Darüber hinaus feierte er mit den Teilnehmerinnen die Eucharistie und das Stundengebet und begleitete die abendliche eucharistische Anbetung.

Frau Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz referierte über die unsagbare Kraft des Wortes und des Schweigens und wies auf die verschiedenen Dimensionen der Sprache hin. In ihren Ausführungen erläuterte sie die Macht der Sprache, wies auf die Barmherzigkeit der Sprache hin und erinnerte daran, dass wir Menschen eigentlich immer im Gespräch sind. Durch die Sprache wird eine neue Wirklichkeit gestiftet, auch nonverbal. Eine besondere Bedeutung kommt dem performativen Charakter der liturgischen Sprache zu. Außerdem zeigte die Referentin auf, wie Maria im Magnifikat das Erschütternde bestätigt: „Welche Frau hat schon Gott geboren? Welche Frau kennt die kindlichen Regungen, das Weinen, das Lachen des göttlichen Sohnes und lebt dreißig Jahre mit ihm, der doch für sie sorgt?“

María Luisa Öfele sprach über die bräutliche Dimension des Wortes Gottes in der Hl. Schrift und im Ritus der Jungfrauenweihe. Dabei ging sie von der Hl. Schrift aus, als die Geschichte des Bundes Gottes mit seinem Volk aus, der im Bild der Vermählung zum Ausdruck kommt.

Prof. Dr. Wolfgang Vogl sprach über den „Rückweg nach Galiläa“. „Galiläa“ steht im geistlichen Leben für den Anfang unserer Berufung. In diesem Sinn hatte sich auch Papst Franziskus in der Ostervigil 2020 geäußert. Nach Galiläa zurückkehren heißt sich daran erinnern, dass wir von Gott geliebt und gerufen worden sind.

Eine Wanderung durch das Waldnaabtal und das gemütliche Beisammensein am Abend rundeten die Tage ab. Alle Teilnehmerinnen kehrten gestärkt und dankbar in ihr eigenes „Galiläa“ zurück und freuen sich schon auf die nächste Tagung im kommenden Jahr.

Text: Maria Luisa Öfele/jas



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