Abt Athanasius Berggold predigt in der Basilika St. Emmeram

Ordensgemeinschaften und Geistlichen Gemeinschaften feiern die Wolfgangswoche

Vom Seil, an dem wir alle hängen


Regensburg, 25. Juni 2025

Im Rahmen der Wolfgangswoche feierten die Vertreterinnen und Vertreter der Ordensgemeinschaften und Geistlichen Gemeinschaften im Bistum Regensburg in der Basilika St. Emmeram die Heilige Messe. Als Gastprediger und Hauptzelebrant wirkte der Mettener Abt Athanasius Berggold OSB. Mit ihm standen am Altar Prof. Josef Kreiml als Hauptabteilungsleiter für die Orden und Geistlichen Gemeinschaften, Pater Benedikt Leitmayr OSFS., Pater Dr. Abraham Ring und Pater Benedikt M. Sedlmair vom Oratorium Aufhausen.  Während der Wolfgangswoche, die Festwoche für unseren Bistumspatron, wird der Reliquienschrein aus der Krypta der Basilika vor die Altarstufen übertragen.

Am Festtag Johannes der Täufer erinnerte Abt Athanasius in seiner Predigt unter anderem daran, dass wir mit dessen Geburt den Vorläufer und Wegbereiter feiern, der uns auf den Weg hinweist, den wir zu gehen haben: Hin zu Christus. Es gäbe keinen Weg zu ihm – zu diesem Frieden – sondern er ist der Weg. Wenn wir uns auf diesen Weg der Hoffnung hinbewegten, seien wir auf dem richtigen Weg. Spüre man dem Wort Hoffnung in der Heiligen Schrift nach, so stelle man fest, dass dieses Wort dort nicht inflationär verwendet wird. Erstmals wird das Wort im Buch Josua aufgegriffen. Rahab bietet in Jericho Kundschaftern Israels in ihrem Haus an der Stadtmauer Zuflucht. Der König hört davon und setzt ihnen nach. Rahab lässt die Männer an einem purpurroten Seil aus dem Fenster hinunter in die Stadt. Dieses purpurrote Seil ist auch das alttestamentliche Wort für Hoffnung, erklärte Abt Berggold. Die Hoffnung auf den Erlöser sei auch das Seil, an dem wir alle hängen und an dem einer zieht. Wenn wir dieses Seil auslassen, dann verlören wir diesen Weg. „Wir sind Pilger – in spem – auf die Hoffnung zu“, erklärte der Abt mit Bezug auf das Motto des Heiligen Jahres 2025, das noch von Papst Franziskus ausgerufen worden war. „Wenn ihr diesen Weg mit Gewalt erzwingen wollt, dann werdet ihr diesen mit Gewalt behalten. Welch ein weises Wort, welch ein dummes Vorgehen dieser Welt. Den Frieden, den ihr mit Gewalt erobert, werdet ihr mit Gewalt verteidigen müssen. Es gibt keinen Frieden, wenn es nicht der ist, durch den wir über das rote Seil in die Freiheit hinausgelangen. Dann sind wir Pilgernde, hinein in diese Hoffnung“, so Abt Athanasius Berggold abschließend. 

Nach der Feier der Heiligen Messe folgte eine gemeinsame Begegnung im Pfarrgarten von St. Emmeram, bei der sich alle Anwesenden bei kühlen Getränken austauschten.

Text und Fotos: Jakob Schötz
(jas)



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