„Note 1 für Niedermünster!“ - Mädchenrealschule erhält Auszeichnung
Die Regensburger Mädchenrealschule Niedermünster erhält das Zertifikat „Nachhaltige Schulentwicklung“. Bis zur Entscheidung prüfte das Katholische Schulwerk in Bayern die Realschule unter der Leitung von Direktorin Schwester Rita Zirngibl auf Herz und Nieren: Lehrer, Schüler und Eltern wurden befragt, Unterrichtsstunden wurden besucht und die Schule musste sich auch neue Ziele für die Zukunft stecken. Die Ergebnisse der Evaluation waren beeindruckend und zeigen, wie gut das Miteinander aller Beteiligten ist, denn alle haben das gleiche Ziel: Die Mädchen sollen die beste Ausbildung bekommen, um später erfolgreich in das Berufsleben einzusteigen und gleichzeitig ein christlich geprägtes Menschenbild erfahren, das von gegenseitiger Achtung und Nächstenliebe getragen wird.
Bayernweit bessere Ergebnisse in den Abschlussprüfungen
Im Rahmen eines feierlichen Festakts in Regensburg überreichte nun der Direktor des katholischen Schulwerks in Bayern, Dr. Andreas Hatzung, offiziell das Zertifikat an Rektorin Schwester Rita Zirngibl. Es gäbe Schulen, wenn man diese betritt, dann fühlt man sich gleich wohl, so Hatzung. Er könne zahlreiche Erkenntnisse aus den 32-seitigen Evaluationsbericht wiedergeben, beispielsweise die Tatsache, des ausgeprägten christlichen Charakters der Schule oder, dass die Ergebnisse der Abschlussprüfungen regelmäßig besser seien, als der bayernweite Durchschnitt, zum Teil sogar auffallend besser:
„Alles, was ich aus dem Evaluationsbericht ablesen könnte, gipfelt in dem einen Satz, der am Ende fettgedruckt steht und für mich die Quintessenz der Untersuchung darstellt: ‚Allen liegt das Wohl der Schülerinnen sehr am Herzen‘. Es gibt bei solchen Evaluationen keine Schulnoten oder gar ein Ranking. Aber wenn ich eine Note geben müsste, so hieße das: Note 1 für die Mädchen der Realschule Niedermünster“, erklärte Direktor Hatzung feierlich.
Christlich katholisch geprägte Bildung ist hochwertige Bildung
Bischof Rudolf Voderholzer betonte in seinem Grußwort, dass der Preis den hervorragenden Umsetzungen der Prinzipien der katholischen Schulen gelte. Diese sollten erstens in schulpädagogischer, fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Hinsicht eine gute Arbeit leisten. Zweitens sollten sie ein charakteristisches christliches Profil zeigen. Dieser doppelte Anspruch bilde den Hintergrund für die Formulierung von Qualitätskriterien für katholische Schulen, die die Deutsche Bischofskonferenz vor einigen Jahren beschlossen habe, so der Bischof:
„Ich bin überzeugt, dass die Schärfung des katholischen Profils und die Verbesserung der pädagogischen Arbeit genauer betrachtet gar keinen Doppelauftrag darstellt, sondern zwei Seiten ein und derselben Medaille sind. Hier in der Niedermünsterrealschule kann man spüren: Christlich katholisch geprägte Bildung ist hochwertige Bildung. Je stärker wir auf den Prinzipien unseres Glaubens aufbauen, desto professioneller wird sie“, so das Fazit von Bischof Rudolf.
Auch Oberbürgermeister Joachim Wolbergs fand lobende Worte für die Umsetzung des Bildungsauftrags in der Mädchenrealschule: „Was wir den Schülern bieten müssen, ist gute Bildung mit einer Wertebasis. Also nicht irgendeine Bildung, sondern Bildung, die einen klaren Wertekompass hat. Wo soll das besser gehen, als in einer kirchlichen Schule?“. Und an die Schülerinnen gerichtet: „Ihr seid an einer tollen Schule. Seid nett zu Euren Lehrerinnen und Lehrern, denn sie meinen es gut mit Euch.“
Der Festakt wurde von einem bunten Programm der Schülerinnen mit Tanz, Theater, Musik und exemplarische Darstellung von Lerninhalten umrahmt. Sogar das abschließende Buffet wurde durch die Hauswirtschaftsklassen gefertigt.
Schulterschluss zwischen Eltern und Lehrern
Die Untersuchungen des Schulwerkes zeigten unter anderem, dass unter der Lehrerschaft ein „sehr ausgeprägtes Wohlbefinden“ herrscht. Aber auch die Kommunikation zwischen Eltern und Schule funktioniert kontinuierlich und wertschätzend, wobei die Schule den Eltern Mitgestaltungsmöglichkeiten durch eigenes Engagement eröffnet. Die große Mehrheit der Eltern versteht sich und die Lehrkräfte als Erziehungspartner, so das Ergebnis der Befragung.
Das Katholische Schulwerk in Bayern bestätigt den Lehrkräften, dass ihnen die sozial-emotionale Entwicklung und die Entfaltung der Persönlichkeit der Schülerinnen sehr wichtig ist: „Den Schülerinnen wird in verschiedenen Projekten ein wertschätzender und verantwortungsvoller Umgang mit dem eigenen Körper angezeigt. Im Faller persönlicher Krisensituationen stehen den Mädchen verschiedene Ansprechpartner zur Verfügung“. Das freundliche und höfliche Verhalten der Schülerinnen und die große Sauberkeit im Schulgebäude seien ein deutlicher Indikator dafür, dass das Thema Werte nachhaltig und erfolgreich in der Schule behandelt und gelebt werde. Auch werden die Mädchen angehalten, sich gegenseitig zu helfen, stellten die Prüfer fest.
Beichten, beten, feiern
Auch im Bereich liturgischer und spiritueller Angebote bescheinigt das Katholische Schulwerk in Bayern den „Niedermünstern“ Bestnoten. Denn nicht nur das Gebet vor Unterrichtsbeginn ist ein tägliches Ritual. Vielfältige Angebote wie Orientierungstage, jährliche Beichtgelegenheiten und Gottesdienste entlang des gesamten Schuljahres bereichern das schulische Leben der Mädchen. Themengottesdienste werden dabei klassenweise von den Schülerinnen selbst vorbereitet. Und: Verschiedene Spendenaktionen für Menschen, denen es nicht so gut geht wie den Schülerinnen, zeigen, dass die christliche Nächstenliebe immer ein Thema ist. (jas)