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Zur Neuigkeit
Nigeria: 115 entführte Kinder freigelassen
Dankbarkeit in katholischer Schule
Aachen / Regensburg, 22. Dezember 2025
Weitere 115 entführte Kinder aus der katholischen Schule St. Mary im Bundesstaat Niger in Nigeria sind freigekommen. Dies bestätigte am Samstagabend der katholische Bischof Bulus Yohanna Dauwa gegenüber dem katholischen Hilfswerk missio Aachen.
Die Schule, aus der die Kinder entführt worden waren, liegt in Dauwas Diözese Kontagora. „Ich bin sehr glücklich und sehr erleichtert. Es ist wie ein kleines Wunder kurz vor Weihnachten“, sagte Bischof Bulus im Telefonat mit missio Aachen. Nach seiner Einschätzung handelt es sich „sehr wahrscheinlich“ um die letzte Gruppe der rund 320 verschleppten Kinder und Lehrkräfte, die noch festgehalten worden waren. „Wir freuen uns mit den Kindern und ihren Familien. Wir danken auch Bischof Bulus Yohanna Dauwa für seinen Einsatz an der Seite der verzweifelten Familien“, sagte Johannes Seibel, Pressesprecher von missio Aachen, am Samstagabend.
Das Hilfswerk hatte vor zwei Wochen eine E-Mail-Aktion an den Präsidenten Nigerias gestartet, in der er aufgefordert wurde, alle Entführten sicher zu ihren Familien zurückzubringen und die Sicherheit an Weihnachten für Nigerias Christen zu garantieren. Mehr als 310 Unterstützerinnen und Unterstützer von missio Aachen schickten bis Samstagabend diese Mail an den Präsidenten.
Kirche beklagt viele Unlarheiten
Die jetzt freigekommenen Kinder würden nach ihrer Freilassung zunächst von staatlichen Stellen in Obhut genommen, medizinisch untersucht und betreut, bevor die Übergabe an die Familien erfolgt. Die Kirche begleitet diese Familien. Die Kinder sollen an diesem Sonntag, den 21. Dezember, oder am Montag zu ihren Familien zurückkehren, so Bischof Bulus. Nach seiner Kenntnis erfolgte die Freilassung der Kinder nach Verhandlungen durch die nigerianische Regierung. Zu den Details könne er jedoch keine Angaben machen. „Ich weiß nicht, wie genau die Verhandlungen geführt wurden", sagte Bischof Bulus gegenüber missio Aachen. „Diese Informationen liegen uns nicht vor.“
Bisher war berichtet worden, dass es noch 165 Geiseln gebe. Demnach würden nach der heute bestätigten Freilassung von 115 Kindern weitere rund 50 Kinder von den Geiselnehmern festgehalten. Diese ursprünglich höhere Zahl müsse jedoch korrigiert werden, so Bischof Bulus, weil einige Eltern ihre Kinder unmittelbar nach dem Angriff am 21. November in Sicherheit gebracht hatten, ohne die Kirche oder die Behörden zu informieren. „Es ist eine sehr ländliche Gegend, und die Kommunikation ist dort sehr schwierig“, sagte Bischof Bulus gegenüber missio Aachen. Er hoffe inständig, dass nun alle Kinder tatsächlich wieder bei ihren Familien sind. „Ich bete, dass keine Familie kommt und sagt: ‚Ich habe mein Kind nicht gesehen‘“, erklärte er gegenüber missio Aachen.
Text: missio Aachen
(sig)




