News Bild Nicht in Papier und Schleifen gewickelt, sondern in Windeln in einer Krippe: Christus, das Urgeschenk, in dem sich Gott den Menschen schenkt

Nicht in Papier und Schleifen gewickelt, sondern in Windeln in einer Krippe: Christus, das Urgeschenk, in dem sich Gott den Menschen schenkt

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Gleich zu Beginn ist Bischof Dr. Rudolf Voderholzer auf die grundlegende Frage eingegangen: Kann man nach den jüngsten Anschlägen von Berlin überhaupt noch Weihnachten feiern? Der Regensburger Bischof stellte diese – wie er selbst sagte: ernste – Frage am Beginn der Christmette im Hohen Dom St. Peter Regensburg, zu der in der Heiligen Nacht am Samstagabend sehr viele Menschen gekommen waren. Schmerz und Trauer säßen tief, die Verunsicherung sei groß, stellte er in seinen einleitenden Worten fest. Und gab die Antwort: „Hass und Terror sind kein Argument gegen Weihnachten. Es wird sichtbar, wie notwendig wir Weihnachten brauchen.“

 

Aleppo ist so sehr geschunden in diesen Tagen

Unter den Zelebranten am Hauptaltar war auch Pfarrer Mayas Abboud. Er kommt aus Syrien, genauer aus Damaskus und gehört der griechisch-katholischen Kirche dort an. In der Diözese Regensburg und darüber hinaus kümmert er sich um Menschen, die von dort geflohen sind. Bischof Dr. Voderholzer erinnerte daran, dass Pfarrer Mayas Abboud sowie die Menschen in Syrien die Muttersprache Jesu sprechen – und forderte auf, für die „Wiege des Christentums“ und die Menschen dort zu beten. Dr. Voderholzer: „Aleppo ist so sehr geschunden in diesen Tagen.“ Weiterer Bezugspunkt zum Nahen Osten während der Christmette war das Friedenslicht, das die Pfadfinder vor wenigen Tagen aus Bethlehem selbst bis nach Regensburg getragen hatten. Nach dem Ruf um Erbarmen („Kyrie“), das der Domchor der Domspatzen eindringlich vortrug, entzündeten junge Sänger die Kerzen am Christbaum. Dieser ist vor dem Hauptaltar – unter dem Kreuz – aufgestellt. Er erinnert an den Paradiesesbaum, durch den der Tod in die Welt gekommen ist. Darum hängen auch Äpfel daran. Die Strohsterne verweisen auf das Stroh in der Krippe, in der der neugeborene Heiland ruhte.

 

Sich nicht für ein Geschenk „rächen“

 

In seiner Predigt half der Bischof zu verstehen, warum wir uns gerade an Weihnachten – seit geraumer Zeit auch die Erwachsenen! – Geschenke machen. Das Schenken sei zwar vielen Gefahren ausgesetzt. „Es kann uns auf die Nerven gehen!“, sagte Bischof Voderholzer. Es gehe allerdings um das Wesen des Geschenks, nicht um sein „Unwesen“ – sein Abgleiten in Materialismus (Konsum) oder den falschen Glauben, sich dafür „revanchieren“, also letztlich: rächen zu müssen.

Gesundheit, die Gesundheit eigener Kinder, die Ernte, wahre Liebe, Zuneigung und auch den Frieden im eigenen Herzen können wir nicht kaufen, sagte der Bischof: „Die wichtigsten Dinge gibt es nur geschenkt.“ Es gebe allerdings kein Recht darauf. Das Urgeschenk sei nicht in Papier und Schleifen gewickelt, vielmehr liege es in Windeln in einer Krippe, sagte Bischof Voderholzer. „So verschenkt sich Gott in seinem Sohn, um ganz bei uns zu sein.“ Das Wichtigste, wie hier zu ersehen, kann man nicht kaufen, machen oder versichern, sondern allenfalls dankbar annehmen. „Beten wir um das Geschenk des Friedens.“

 

Friedensgebet in Erstaufnahmeeinrichtung

Bereits zuvor hatte Bischof Rudolf am frühen Heiligen Abend auch die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Regensburg besucht. Zusammen mit den Bewohnern, Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann und Vertreter der Regierung feierte er eine kleine Andacht. Nach dem gemeinsamen Gebet für den Frieden in der Welt gab es auch für alle Asylbewerber kleine Geschenke. 



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