Neues Pfarr- und Jugendheim für die Pfarrei St. Ägidius in Bruck
Am Freitag, dem 21. August 2020, stellte die Pfarrei Bruck der Öffentlichkeit den Entwurf eines neu zu errichtenden Pfarr- und Jugendheims vor und zeichnete den erst- und zweitplatzierten Architektenentwurf aus. Insgesamt wurden fünf Architekturbüros eingeladen, sich am Wettbewerbsverfahren zu beteiligen.
Der Siegerentwurf kommt aus dem Architekturbüro Volker Schwab aus Vohenstrauß. Den zweiten Platz erhielt das Architekturbüro Juretzka, Weiden. In der Kategorie „Engere Wahl“ verblieb der Entwurf des Architekturbüros Christian Schönberger, Oberviechtach.
Auf der Suche nach einer zukunftsfähigen und bedarfsgerechten Gebäudestruktur der Pfarrei St. Ägidius in Bruck wurden im Vorfeld insbesondere der bestehende Kindergarten als auch die vorhandenen Räume des Pfarr- und Jugendheimes auf den Prüfstand gestellt. Auch auf Seiten der politischen Gemeinde bestand Handlungsbedarf.
So kam es zu einem für beide Seiten positiven Tauschgeschäft zwischen Gemeinde und Pfarrei.
Die Gemeinde erhielt das kirchliche Kindergartengebäude und ein noch unbebautes, benachbartes Grundstück des Kindergartens St. Josef, um beides zu einer Kindertagesstätte in der benötigten räumlichen Dimension zusammenzuführen.
Im Gegenzug übertrug die Gemeinde der Pfarrei das alte Schulhaus direkt neben der Pfarrkirche mit der Option, das bestehende Gebäude abzureißen und auf dem Grundstück das neue Pfarr- und Jugendheim zu errichten.
In Absprache mit dem Bischöflichen Baureferat der Diözese Regensburg schrieb die Pfarrei Bruck einen Architektenwettbewerb aus. Baudirektor Paul Höschl: „Die Lage des Pfarrheims und die Geschichte dieses Ortes verdienen eine angemessene Architektur. Das neue Pfarr- und Jugendheim soll ein Kristallisationspunkt im Ortsbild werden. Es soll selbstverständlich als öffentliches Gebäude, das die Menschen in Bruck schätzen und annehmen können, wahrgenommen werden. Architekturwettbewerbe sind ein geeignetes Instrument für so eine Aufgabe.“
Die Ausschreibung für die Architekten enthielten die Anforderungen der Kirchenverwaltung der Pfarrei Bruck und die Maßgaben des Bischöflichen Baureferats. Mit der Durchführung des Architektenwettbewerbs beauftragte die Pfarrgemeinde das Architekturbüro Köstlbacher/Miczka. Fünf Architekturbüros beteiligten sich und legten ihre Planungen und Entwürfe vor.
Das gewählte Wettbewerbsverfahren nach RPW sieht vor, dass alle Arbeiten anonym, ohne Verfasserangaben einer Jury vorzustellen sind. Die Jury war hochkarätig mit Architekten, Verantwortlichen der Pfarrei und der Regierung besetzt, darunter Paul Höschl, Bischöflicher Baudirektor des Bistums Regensburg, Eva Maria Welsch, Kreisbaumeisterin des Landratsamt Schwandorf, Pfarrer Andreas Weiß, Bürgermeisterin Heike Faltermeier. Beratend wirkten im Gremium, der ehemalige Bürgermeister Hans Frankl, Mitglieder der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates der Pfarrei Bruck sowie der Ortsheimatpfleger Dr. Alois Wittmann mit. Das Amt des Jury-Vorsitzenden übernahm der Nürnberger Architekt, Prof. Andreas Emminger.
Zur Preisverleihung kamen die Architekten der beiden erstplatzierten Arbeiten und das Architekturbüro Schönberger, das mit seinem Beitrag in die engere Wahl vorrückte, in den bestehenden Pfarrsaal und präsentierten ihre Pläne und Modelle dem Publikum.
Der Siegerentwurf positioniert den Pfarrsaal an den Ägidienplatz, er nimmt die Gebäudekante des zum Abriss vorgesehenen ehem. Schulhauses auf und öffnet sich zum Kirchplatz hin, während die Gruppenräume zum künftigen „Pfarrgarten“ orientiert sind.
Pfarrer Andreas Weiß: „Dieser Vorschlag erfüllt in besonderer Weise den Wunsch der Pfarrei, alle Räume in die unmittelbare Nähe zur Kirche zu legen und so eine Einheit von Kirche, Pfarrsaal und Gruppenräumen zu bilden.“
Kirchenpfleger Konrad Gleixner betonte die Beteiligung der pfarrlichen Gremien an der Entscheidung. Es sei sehr gut, dass auch die Gruppen, die das neue Pfarrheim nutzen werden, ihre Erfahrungen und Erwartungen in die Planung miteinbringen konnten.
Architekt Volker Schwab hob die architektonische Botschaft seines Entwurfs hervor. Dieses Gebäude an dieser Stelle führe zusammen und verbinde die Lebenswelten des gesamten Ortes und der Pfarrei miteinander.