News Bild Neuer Studiengang in Rom: Masterstudiengang "Joseph Ratzinger: Studies and Spirituality" am Institutum Patristicum Augustinianum

Neuer Studiengang in Rom: Masterstudiengang "Joseph Ratzinger: Studies and Spirituality" am Institutum Patristicum Augustinianum

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In nur zwei  Semestern zum Experten von Joseph Ratzinger/Papst em. Benedikt XVI. werden: Das ist seit Februar diesen Jahres in Rom möglich. <link http: www.patristicum.org it struttura-degli-studi _blank external-link-new-window ratzinger: studies and>Denn am Institutum Patristicum Augistinianum – dem 1969 gegründeten Institut für Theologiegeschichte der Alten Kirche – ist der neue Masterstudiengang „Joseph Ratzinger: Studies and  Spirituality“ aus der Taufe gehoben worden.

Einer der Initiatoren dieses Studiengangs ist Professor Dr. Dr. Ralph Weimann. Der Priester und Theologe hat selbst über Joseph Ratzinger promoviert und erklärt im Gespräch, wie es möglich ist, einen „Ratzinger-Master“ zu erwerben.

 

Interview mit Ralph Weimann über den Masterstudiengang "Joseph Ratzinger: Studies and Spirituality"

Professor Weimann, das Werk Joseph Ratzingers/Papst em. Benedikts XVI. zu "studieren" bekommt durch den neuen Masterstudiengang "Joseph Ratzinger: Studies and Spirituality" am Institutum Patristicum Augustinianum in Rom eine ganz neue Wendung. Wie ist dieser Studiengang entstanden?

Der Studienort ist für den Masterstudiengang nicht zufällig gewählt worden, denn das Institutum Patristicum Augustinianum hat sich das Anliegen des Zweiten Vatikanischen Konzils zu eigen gemacht, das Studium der Kirchenväter zu fördern. Dabei finden nicht nur philologische oder historisch-kritische Methoden Anwendung, sondern man ist bemüht,  die Theologie der Kirchenväter in die jeweilige Zeit zu übersetzen. Da war es naheliegend, einen Studiengang zur Theologie Joseph Ratzingers / Benedikt XVI. anzubieten, der in seinem theologischen Arbeiten genau dieses Ziel verfolgt hat.

An wen richtet sich dieser Studiengang?

Der Studiengang richtet sich im Allgemeinen an alle, die für ein Studium an der Universität die nötigen Voraussetzungen erfüllen. Im Besonderen werden jene Studenten angesprochen, die sich mit dem Denken des „Theologenpapstes“ beschäftigen wollen. Es wird eine Art Gesamtschau über die Theologie aus der Sicht Joseph Ratzingers geboten, womit sich auch verschiedene spirituelle Impulse verbinden. Außerdem bietet der Studiengang wertvolle Anregungen, die für eine Lizentiatsarbeit oder Promotion wichtig sind.

Wie ist der Studiengang aufgebaut?

Der Studiengang – der auf Italienisch und Englisch angeboten wird – gliedert sich in acht Module, die sich gewöhnlich über den Zeitraum von einem Studienjahr erstrecken. Jeden Montagnachmittag finden die Vorlesungen auf Englisch und jeden Dienstagnachmittag auf Italienisch statt. Jedes Modul besteht aus 6 doppelstündigen Vorlesungen. Eine Besonderheit besteht darin, dass einige jener Orte besichtigt werden, an denen Kardinal Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. in Rom gewirkt hat. So ist ein Besuch in der Glaubenskongregation, wie auch in der Benediktsbibliothek des Campo Santo vorgesehen. Wie bereits angedeutet kann der Studiengang sowohl in englischer, wie auch in italienischer Sprache absolviert werden. Da die thematischen Module in den unterschiedlichen Sprachen sich nicht überschneiden, besteht die Möglichkeit, den ganzen Master in nur einem Semester zu machen, dafür müssten allerdings die Vorlesungen sowohl auf Englisch wie auch auf Italienisch besucht werden. Diese Möglichkeit ist besonders von Promovenden und Dozenten in Anspruch genommen worden. Die Module decken thematisch die wichtigsten theologischen Forschungsgebiete Joseph Ratzingers ab.

Welches Modul unterrichten Sie innerhalb des Studienganges?

In den meisten Modulen habe ich verschiedene Vorlesungen zu halten. Der Studiengang ist so aufgebaut, dass es in der Regel eine einleitende Vorlesung gibt und dann in einem zweiten Teil ein Experte hinzugezogen wird. So konnten wir beispielsweise Kardinal Kurt Koch oder Erzbischof Georg Gänswein für eine Teilnahme gewinnen, wie auch Kardinal Robert Sarah und viele andere ausgezeichnete Kenner der Theologie Ratzingers, die aus verschiedenen Blickwinkeln einen Teilaspekt darstellen.

Im Februar hat der Studiengang begonnen. Wie ist die bisherige Resonanz?

Die bisherige Resonanz hat die gesetzten Erwartungen bei weitem übertroffen. Ein Masterstudiengang der zum ersten Mal angeboten wird, hat normalerweise immer Anlaufschwierigkeiten. In diesem Fall war es das Gegenteil, wir haben alsbald eine maximale Teilnehmerzahl von 76 erreicht. Das Interesse und die Mitarbeit der Studenten unterstreichen diese positive Resonanz. Die besten Arbeiten – jeden Monat ist eine solche einzureichen – sowie die abschließenden Masterarbeiten werden zudem durch Preise und Veröffentlichungen ausgezeichnet, was sich zusätzlich positiv auf das Arbeitsklima ausübt. Dadurch entstehen auch gute Anregungen für weitere Studien über die Theologie von Joseph Ratzinger.

Zu Beginn des kommenden Jahres läuft der Studiengang nach zwei Semestern aus. Ist eine Fortsetzung geplant?

Es laufen verschiedene Überlegungen, diesen Studiengang auch nach Ende des Jahres weiterzuführen. Ein Anfang ist gesetzt und es scheint noch viel Luft nach oben zu geben.

Und zum Schluss eine persönliche Frage: Was bedeutet Ihnen selbst  die Person und Theologie Joseph Ratzingers/Papst em. Benedikts XVI.?

Mich verbindet damit zweierlei: zum einen die Person, wie auch sein Werk. Beide habe ich kennenlernen dürfen und beide verweisen auf Gott, der sich als die Liebe offenbart hat. Die Größe einer Theologie besteht nicht in komplizierten Theorien oder revolutionären Gedanken, sondern schlicht und einfach in der Hinführung zu Jesus Christus. Papst Benedikt hat dies in seiner Trilogie über Jesus von Nazareth am Ende seines Pontifikats eindrücklich hervorgehoben, nun tut er es in der Zurückgezogenheit des Gebetes und dafür bin ich ihm sehr dankbar.

 

Zur Person

Ralph Weimann, Priesterweihe 2007, promovierte in Theologie und Bioethik und übt seit 2008 seine Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten und Hochschulen in Rom aus. Im Schöningh Verlag, Paderborn, erschienen von ihm „Dogma und Fortschritt bei Joseph Ratzinger. Prinzipien der Kontinuität“ (2012) und „Bioethik in einer säkularisierten Gesellschaft. Ethische Probleme der PID“ (2015). Zusammen mit Mons. Markus Graulich hat er im Herder Verlag das Buch „Im Glauben das ‚Ja‘ wagen. Auf dem Weg zur Ehe“ (2015) publiziert, sowie die Kongressakten zu „Deus caritas est. Porta di Misericordia“ in der Libreria Editrice Vaticana (2016).



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