Neue Werktags- und Anbetungskapelle im Südchor des Regensburger Doms
(pdr) Mit der Umgestaltung des Südchores des Regensburger Doms in eine Werktags- und Anbetungskapelle erhält der Regensburger Dom, Hauptwerk der französischen Gotik in Süddeutschland, einen zeitgenössischen Akzent. Die neue Kapelle schafft einen Raum, der künftig gerade für kleinere Gruppen die Möglichkeit bietet, im Dom Gottesdienst zu feiern. So werden die morgendlichen Kapitelsmessen ebenso in die neue Kapelle verlegt wie es auch Firmgruppen, Familien und Wallfahrern möglich sein wird, diese Kapelle zu nutzen. „Die Atmosphäre innerhalb des Domes war für kleinere Gruppen immer unbefriedigend“, begründete Dompropst Dr. Wilhelm Gegenfurtner die Entscheidung des Bistums. Die Kapelle wird darum auch durch ein transparentes Gitter, an dem man rechts und links vorbei gehen kann abgetrennt.
Grundlage für die Umgestaltung war ein Künstlerwettbewerb Ende des vergangenen Jahres. Von den regionalen Künstlern, die sich an dem Wettbewerb beteiligten, überzeugte das Konzept des Holz- und Steinbildhauers Helmut Langhammer aus Pressath/Opf. sowohl das Staatliche Hochbauamt als Eigentümer des Domes als auch die Diözese und das Landesamt für Denkmalpflege. „Der Künstler-Entwurf nimmt die Bezüge des Raums gut auf und ordnet sich unter“, so Baudirektor Hans Weber vom Staatlichen Hochbauamt. Der architektonische Gesamteindruck des Domes bleibe auf jeden Fall erhalten.
Neben dem schlichten Altar aus Kalksandstein werden auch Tabernakel, Ambo und Priestersitz neugestaltet und auf einer in den Raum verlängerten Altarinsel platziert. Durch diese Erweiterung wird auch das bisher eher im Schatten befindliche Grab des Regensburger Bischofs Johann Michael Sailer optisch stärker betont. Alte Bausubstanz und Grabstätten bleiben bei den Bauarbeiten unberührt. Jedoch konnten durch die bisherigen Grabungen auch neue archäologische Kenntnisse gewonnen werden.
Dr. Harald Geiß vom Landesamt für Denkmalpflege begrüßt die Entscheidung des Domkapitels, einen modernen Raum des Gebets im gotischen Dom zu schaffen. „Wer will, dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt“, betonte Geiß. Der Dom sei eben kein Museum, sondern ein Ort, der schon seit Jahrhunderten genutzt wird als Stätte des Gebets. Daher sei es wichtig, den Sakralbau auch gestalterisch in die Zukunft zu begleiten.
Die Kosten für die Umgestaltung, die durch die Staatliche Dombauhütte vorgenommen wird belaufen sich auf etwa 150.000 Euro und werden allein von der Diözese Regensburg getragen. Die Weihe des neuen Altar soll am 30. Juni, dem Tag der Domkirchweihe, erfolgen.