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Neue pastorale Mitarbeiter zu Besuch bei Bischof Rudolf

Jede Woche ist anders

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Am vergangenen Dienstag hat ein Treffen des Bischofs mit den neuen pastoralen Mitarbeitern stattgefunden. Das Bistum Regensburg darf sich heuer über fünf neue Gemeindereferentinnen und einen neuen Pastoralreferenten freuen. Im Mittelpunkt des Treffens stand ein offener Austausch mit Bischof Rudolf Voderholzer über die bisherigen pastoralen Erfahrungen.

 

Im ganzen Bistum verteilt

Die derzeitigen Einsatzorte der Gemeindereferentinnen und des Pastoralreferenten verteilen sich gut über das gesamte Diözesangebiet. Laura Amann beispielsweise ist in der Pfarrei Waldershof ganz im Norden des Bistums im Einsatz. Maria Sanders dagegen vertrat mit der Pfarreiengemeinschaft Geisenfeld-Ainau den Süden der Diözese. In der Pfarreiengemeinschaft Mamming-Niederhöcking ist Marianne Grimm als Gemeindereferentin eingesetzt. Sie absolvierte zunächst eine Ausbildung als Konditorin und Lebensmittelverarbeitungstechnikerin, bevor sie das Studium der Religionspädagogik in Angriff nahm. Birgit Lang-Riebl arbeitet als Religionslehrerin in Wiesau und Erbendorf. Der Schuldienst gehört zu den möglichen Tätigkeiten einer Gemeindereferentin oder eines Pastoralreferenten. Theresa Schwab war bisher im Bistum Würzburg im Einsatz. Der Liebe wegen wechselte sie ins Bistum Regensburg und ist derzeit in der Pfarreiengemeinschaft Vohenstrauß-Böhmischbruck als Gemeindereferentin tätig. Thomas Probst hat Theologie in Regensburg studiert und ist nun als Pastoralreferent im Westen von Regenburg im Einsatz, in der Pfarrei St. Bonifaz-St. Georg.

 

„Es schwätzt sich auch mit Maske gut“

Bischof Rudolf Voderholzer interessierte besonders, wie die neuen pastoralen Mitarbeiter mit den Corona Beschränkungen in der Schule und in der Pfarrei zu Recht kämen. Was den Schuldienst betrifft, waren sie sich einig: „es schwätzt sich auch mit Maske gut.“ Sonst würden sich die Schüler aber tapfer schlagen. Ministrantenstunden sind ebenfalls wieder in Präsenz möglich. Viele Aktionen fanden im Freien statt. Bei den Gottesdienstbesuchern herrschte Erleichterung, als die Maskenpflicht am Platz aufgehoben wurde. Trotzdem sei es nicht einfach. Bischof Rudolf weiß aus Erfahrung: „mit jedem Fest, das man nicht feiern kann, fehlt ein Freudenschub.“

Schwerpunkt und auch Herzblut liegt bei den Gemeindereferentinnen und dem Pastoralreferenten in der Kinder- und Jugendarbeit. Thomas Probst betonte, dass diese die schwierigste aber auch die schönste Arbeit sei.

 

Vorbild sein

Bischof Rudolf legte den pastoralen Mitarbeiterinnen und dem pastoralen Mitarbeiter die Aufgabe der Neuevangelisierung ans Herz. Sie sollen den Menschen helfen, dass der Glaube im eigenen Leben wieder eine Rolle spiele. Dies dürfe in keiner Weise einengend geschehen, sondern müsse Freude verbreiten. Dabei sollen sie selbst zu Vorbildern werden.

Am 16. Oktober wird in St. Emmeram in Regensburg die Aussendungsfeier der neuen pastoralen Mitarbeiterinnen und des neuen pastoralen Mitarbeiters stattfinden.

 

Maria Sanders und Thomas Probst im Interview

 

Maria Sanders und Thomas Probst durften wir im Vorfeld ein paar Fragen zum Beruf der Gemeindereferentin und des Pastoralreferenten stellen. Sie erzählen unter anderem, warum sie sich für diesen besonderen Weg entschieden haben:

 

Pastoral- und Gemeindereferenten arbeiten gemeinsam mit Priestern und anderen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Pfarrei zusammen. Was bedeutet das genau?

 

Maria Sanders: Bei mir ist es so, dass Montag mein freier Tag ist und ansonsten ist es eben eine sechs Tage Woche, von Dienstag bis Sonntag. Ungefähr ein Drittel davon ist Schule, also Religionsunterricht. Da bin ich dann immer zwischen einer und vier Stunden in der Schule. Ich unterrichte sowohl in der Grundschule als auch in der Mittelschule, die Klassen zwei bis neun. Ansonsten ist es natürlich auch Büroarbeit, E-Mails schreiben, Kontakthalten zu den Menschen, Firmung und Erstkommunion organisieren. Auf der anderen Seite Gottesdienst feiern, zum Beispiel Familiengottesdienst am Sonntag. Der muss vorher vorbereitet werden. Ansonsten gehören auch Sitzungen am Abend dazu.

Thomas Probst: Keine Woche ist gleich. Nur die Schule, der Gottesdienst und die Dienstgespräche sind feste Termine. Der Rest kann sich schnell ändern.

 

Welche Erfahrungen oder Vorbilder waren für Sie im Blick auf Ihren heutigen Beruf entscheidend?

 

Maria Sanders: Ich habe in meiner Kindheit und Jugend in der Pfarrei schon viel ehrenamtlich mitgearbeitet und so lebendige Pfarrgemeinde kennengelernt. Während der Schulzeit in der Oberstufe ist dann so der Wunsch entstanden, als pastorale Mitarbeiterin in der Kirche mitzuarbeiten. Also das, was vorher in der Freizeit so schön war, zum Beruf zu machen.

Thomas Probst: Vorbild im weiteren Sinne war mir mein damaliger Heimatpfarrer, weil er mir gezeigt hat, was alles möglich ist und mir auch freie Hand gelassen hat. Ich durfte schon während meiner Ministrantenzeit in der Pfarrei mitwirken, sei es im Pfarrgemeinderat, in verschiedenen Sachausschüssen oder in der Jugendarbeit. Da habe ich Freude dran gehabt, aber nur, weil ich eben den großen Spielraum hatte und das Vertrauen von ihm damals, dass ich es gut mache. Auch unser Diakon, den wir einige Jahre gehabt haben, war prägend für mich, weil er einfach immer da war und den Glauben positiv ausgestrahlt hat.

Maria Sanders kommt gebürtig aus Jachenhausen im Landkreis Kehlheim.

 

In der heutigen Zeit diesen Beruf zu ergreifen, ist durchaus mutig.

 

Maria Sanders: Gerade heute ist es eigentlich wichtig, so einen Beruf zu ergreifen, denn den Glauben brauchen wir trotzdem. Wir merken, wie oft die Menschen verzweifelt sind oder Trost brauchen und genau in solchen Situationen ist es wichtig, dass jemand da ist, der diese Menschen auffangen kann, der ihnen helfen kann. Es ist, glaube ich, ganz wichtig, dass man zeigen kann, trotz des ganzen Stresses, den man heute hat, ist da immer jemand im Hintergrund da, nämlich Gott. Damit können wir den Menschen ein bisschen eine Last abnehmen, wenn sie sich darauf einlassen.

Thomas Probst: Es ist nicht leicht, diesen Beruf heutzutage auszuführen. Man stellt sich schon die Frage, ist es noch das, was ich eigentlich machen wollte, habe ich hier noch den Platz, den ich glaubte vorzufinden? Aber das schöne ist, in der Pfarrei spielen die großen kirchenpolitischen Themen nicht die große Rolle. In der Pfarrei steht oft der Glaube im Vordergrund und das Zusammenleben.

 

Welche Eigenschaften sind Voraussetzung, um als Gemeindereferentin oder als Pastoralreferent gut arbeiten zu können?

 

Thomas Probst: Auf jeden Fall gut mit Menschen umgehen können. Also wenn ich mit niemandem zusammenarbeiten und kein Team bilden kann, wird es schwierig.

Maria Sanders: Organisationstalent. Man muss doch relativ viel drum herum planen und organisieren. Da ist es wichtig, dass man den Überblick behält, gerade weil man sehr frei in seiner Arbeit und ein bisschen auch sein eigener Chef ist.

 

Was sind Ihre Erwartungen an die Aussendungsfeier am 16. Oktober in St. Emmeram in Regensburg?

 

Maria Sanders: Ich persönlich freue mich sehr auf unsere Aussendung, weil es irgendwie so der Schlusspunkt der Ausbildung ist und gleichzeitig der Start ins Berufsleben. Wir werden uns vor der Aussendung auch nochmal persönlich vorbereiten bei Besinnungstagen. Da freue ich mich auch schon sehr drauf.

Thomas Probst: Bei uns war das letzte Schuljahr sehr geprägt von Prüfungen. Das heißt die Aussendungsfeier ist so der Startpunkt ohne zusätzliche Ausbildung. Das ist schon eine große Freude und Erleichterung.

Thomas Probst kommt ursprünglich aus Falkenstein im Landkreis Cham.



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