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Neue Öffentlichkeitskampagne für Erziehungsberatungsstellen in Bayern

Schnell und unbürokratisch: Hilfe für Eltern und Kinder

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Regensburg, 2. März 2023

Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und die LAG Erziehungsberatung in Bayern e. V. machen mit einer neuen Öffentlichkeitskampagne auf die Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungsstellen in Bayern aufmerksam, die Familien und ihren Kindern zur Seite stehen.

Corona-Pandemie, Krieg in Europa, Inflation, rasant steigende Preise bei der Energieversorgung. Wir leben in beunruhigenden Zeiten, die bei Eltern, Kindern und Jugendlichen deutliche Spuren hinterlassen. Jugendministerin Ulrike Scharf betont: „Bei unseren rund 180 multidisziplinär ausgestatteten Erziehungsberatungsstellen im Freistaat finden Kinder, Jugendliche und ihre Familien zuverlässige Hilfe. Gerade in herausfordernden Zeiten ist es umso wichtiger, dass sie wissen, wo es schnelle, einfache Unterstützung direkt vor Ort gibt. Wir müssen ermutigen, die wertvollen Beratungs- und Unterstützungsangebote auch anzunehmen! Die neue Öffentlichkeitskampagne mit der LAG Erziehungsberatung spricht Kinder und Jugendliche direkt, authentisch und altersgerecht mit Postern und Karten an.“

Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und die LAG Erziehungsberatung in Bayern e. V. haben unter den Slogans "#Da für Eltern!" und "#Da für Jugendliche!" eine Öffentlichkeitskampagne auf den Weg gebracht, die Familien und junge Menschen darüber informieren will, wo sie schnell, unbürokratisch und wohnortnah Hilfe erhalten. "Wir sind dem Bayerischen Sozialministerium dankbar, dass es die Gelder zur Verfügung stellen konnte. Einen besseren Zeitpunkt hätte es für diese Kampagne nicht geben können," unterstreicht Dr. Bernhard Kühnl, Vorsitzender der LAG Erziehungsberatung in Bayern e. V.

Auswirkungen der Pandemie für Kinder und Jugendliche extrem

"Ich hatte noch nie so viele Jugendliche bei mir, die zu selbstverletzendem Verhalten neigen, emotional verzweifelt sind und die auch wegen schwierigem Umgang untereinander klagen. Ein 13-Jähriger wurde wegen einer schlechten Note von seinen 'Freunden' verspottet. Und als er dann seine Tränen nicht unterdrücken konnte, wurde er dafür erneut verhöhnt und abgewertet. Da musste halt dann daheim das Küchenmesser her. Die Rückkehr zum Alltag nach der größten Pandemie seit 100 Jahren stellt insbesondere für Jugendliche eine große Herausforderung dar. Jugendliche gehören zu der Gruppe, die am meisten Hilfe bei der Rückkehr zur Normalität braucht." (Aus dem aktuellen Tätigkeitsbericht einer Erziehungsberatungsstelle in Bayern).

Fachleute der Erziehungsberatungsstellen kommen zu dem Schluss, dass die Kosten der Pandemie besonders für Kinder und Jugendliche extrem hoch sind. Durch die getroffenen Maßnahmen war es für sie in den letzten zweieinhalb Jahren schwierig, ihre altersgemäßen Entwicklungsaufgaben im Kindes- und Jugendalter zu leben und zu meistern.

Öffentlichkeitskampagne "#Da für Eltern! #Da für Jugendliche!" will Eltern und Jugendliche ermutigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen

"Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, einen Ort zu finden, wo ich oder wir uns wieder sammeln können, der mir und uns helfen kann, Orientierung zu erhalten, Prioritäten zu setzen – in unserer Erziehung, in meinen Absichten, in unserem Familienleben." Die Erziehungs-und Jugendberatungsstellen in Bayern, so Dr. Bernhard Kühnl, sind solch ein Ort. Selbst in der Hochzeit der Pandemie, während der Lockdowns, hätten Fachkolleginnen und -kollegen alles Menschenmögliche unternommen, Beratungen online oder auch über Messenger angeboten, um in akuten Notsituationen helfen zu können.

Unter der Leitung von Dr. Hermann Scheuerer-Englisch, stellvertretender Vorsitzender der LAG Erziehungsberatung in Bayern e. V., benannte ein Arbeitskreis erfahrener Beraterinnen und Berater unterschiedlichen Alters besonders wichtige und brennende Anliegen, mit denen Eltern und junge Heranwachsende häufig eine Beratungsstelle aufsuchen.

Themen von Eltern: "Mein Baby schreit dauernd", "Schule? Ein Alptraum für mein Kind!", "Mein Kind ist nur noch am Computer", "Es geht nicht mehr miteinander", "Alles nur noch zu viel ...".

Themen von Jugendlichen: "Kein Plan", "Ich mag mich nicht", "Keiner versteht mich", "Hab' was abbekommen", "Hat alles keinen Sinn mehr".

Zu diesen Themen sind in Kooperation mit der Agentur PR Isolde Hilt kleine Filme auf Deutsch und Englisch entstanden, die Eltern und Jugendliche direkt ansprechen und ihnen aufzeigen wollen, dass die Beratungsstellen "DA!" sind und gerne helfen. Begleitend dazu gibt es eine Kampagnenseite für Eltern und eine eigene Seite für Jugendliche auf Deutsch, Englisch und auch in Leichter Sprache. Erziehungsberatungsstellen, so Dr. Hermann Scheuerer-Englisch, werden auch von Familien aus anderen Ländern aufgesucht: "Wir sind verlässlich für alle da – unabhängig von Geschlecht, Konfession oder Herkunft. Wir beraten kostenfrei und absolut vertraulich."

Gemeinsam durch schwierige Zeiten

Auf den Kampagnenseiten findet man nicht nur Fallbeispiele aus der Praxis, sondern erhält alle wichtigen Informationen, welche Möglichkeiten der Beratung es gibt und wie diese abläuft. Eine komfortable Beratungsstellensuche bringt einen schnell zur nächstgelegenen Beratungsstelle.

"Mit dieser Öffentlichkeitskampagne möchten wir, ohne die Belastungen zu bagatellisieren, auch Zeichen der Zuversicht setzen. Wir hoffen und wünschen uns, dass möglichst viele Eltern und Jugendliche, aber auch andere Fachstellen von der bayernweiten Kampagne erfahren. Wenn es uns gelingt, dieses unterstützende Netzwerk weiter bekannt zu machen, zu stärken und auszubauen, können wir es auch schaffen, gemeinsam als Gesellschaft durch diese schwierigen Zeiten zu kommen", sind sich Dr. Bernhard Kühnl und Dr. Hermann Scheuerer-Englisch sicher.

Text: Landesarbeitsgemeinschaft und Fachverband für Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Bayern e. V./kw

Weitere Infos

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Leichte Sprache:

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Englische Version:

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Die LAG Erziehungsberatung in Bayern ist ein parteipolitisch, weltanschaulich und von Trägern unabhängiger Fachverband, der sich aus Fachkräften von Erziehungsberatungsstellen zusammensetzt. Die LAG Erziehungsberatung Bayern ist konstituierendes Mitglied der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e. V. (bke), die aus dem Zusammenschluss der einzelnen Landesarbeitsgemeinschaften der Bundesländer entstanden ist. Im Vorstand der bke arbeitet eine Vertreterin, ein Vertreter der LAG Erziehungsberatung Bayern mit.



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