Neue Messkomposition zu Ehren der heiligen Anna Schäffer
Im kommenden Oktober wird es bereits fünf Jahre her sein, dass Anna Schäffer aus Mindelstetten heiliggesprochen worden ist. Aus diesem Anlass hat Domvikar Msgr. Georg Schwager, Leiter der Abteilung Selig- und Heiligsprechungsverfahren im Bistum Regensburg und ein großer „Verehrer“ der heiligen Anna Schäffer, eine neue Messkomposition für Chor und Orgel in Auftrag gegeben, die Domorganist Prof. Franz Josef Stoiber umgesetzt hat. Sie trägt den Titel „Missa in honorem Sanctae Annae Schäffer“.
Vergangenen Freitag, am Tag vor dem Geburtstag Anna Schäffers, war Prof. Franz Josef Stoiber zu Gast bei Bischof Rudolf Voderholzer. Gemeinsam mit Domvikar Georg Schwager und Pfarrer Johann Bauer aus Mindelstetten hat er ihm die Partitur der neuen Anna-Schäffer-Messe überreicht. Erscheinen wird die Messe beim Jubilate Verlag in Eichstätt. Uraufgeführt wurde sie bereits im Januar im Dom St. Peter durch die Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Roland Büchner.
… auch zur Freude der Zuhörer
„Die Domspatzen haben die Messe mit großem Engagement gesungen“, berichtet Prof. Stoiber. Auch Domvikar Schwager zeigte sich begeistert: „Professor Stoiber hat ein großartiges Werk geschaffen“ – zur Ehre Gottes und der heiligen Anna Schäffer, aber auch zur Freude der Menschen.
Bereits vor der Heiligsprechung sind zwei Messen für die selige Anna Schäffer von Prof. Josef Kohlhäufl sowie Johannes Köppl komponiert worden. Darüber hinaus wurde das berühmte Gedicht Anna Schäffers „Morgen, eh das Frühlicht scheinet“ vertont.
Für Kirchenchöre in den Pfarreien sehr geeignet!
Die neue Messe in Es-Dur und c-Moll ist nicht nur für ausgebildete Chöre gedacht. Auch vierstimmige Kirchenchöre aus den Pfarreien können sie laut Franz Josef Stoiber „mit ein paar Proben gut aufführen.“
Mit Blick auf die Leidensgeschichte der Anna Schäffer hat Stoiber einen besonderen Fokus auf das Agnus Dei gelegt, das in c-Moll erklingt: „Die Melodie ist hier sehr eindringlich, der Chor singt unisono, also einstimmig.“
Visionen und die Wundmale Jesu
Anna Schäffer wurde 1882 in Mindelstetten geboren und hatte kurz vor Vollendung ihres 19. Lebensjahres einen schweren Unfall, bei dem sie sich in kochender Lauge die Beine bis über die Knie verbrühte. Sie nahm das Leid an und erkannte dieses Leben als ihren persönlichen Weg der Nachfolge des leidenden Christus. Seit 1910 hatte sie neben Visionen auch die Wundmale Jesu. Am 7. März 1999 ist sie von Papst Johannes Paul II. als Selige zur Ehre der Altäre erhoben und am 21. Oktober 2012 in Rom von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen worden. Ihr Gedenktag ist der 5. Oktober.
Pfarrer Bauer aus Mindelstetten berichtet, dass seit der Heiligsprechung die Anzahl der Pilgergruppen zugenommen habe. Bald soll die neue Messe auch zum ersten Mal an der Begräbnisstätte der Heiligen aufgeführt werden.