Nacht der offenen Kirchen: Großes Interesse an geistlichem Reichtum der Kirche
(pdr) Am vergangenen Samstagabend fand in Regensburgs Innenstadt die dritte „Nacht der offenen Kirchen“ statt. Sehr zahlreich hatten sich die Besucher des umfassenden geistlich-kulturellen Angebots in der Altstadt eingefunden, das erstmals seit drei Jahren wieder stattfand. Eingeladen war dazu, den geistlichen Schatz der Kirche sinnlich – mit Ohren und Augen – in Räumen der Stille und des Gebets, zwischen Kultur und Spiritualität zu erleben. Veranstalter waren die katholische Innenstadtseelsorge Domplatz 5 und die Cityarbeit des evangelischen Dekanats Regensburg. Der Reigen der Veranstaltungen stand unter dem Motto „Unterwegs sein!“ Von 20 bis 24 Uhr waren der Dom und der Domkreuzgang, 9 Kirchen und das Diözesanmuseum St. Ulrich geöffnet. Den gemeinsamen Beginn bildete das Glockenläuten aller beteiligten Kirchen.
Der Dom, das geistliche Herz der Diözese, war noch bis kurz nach Mitternacht, als die Pforten geschlossen wurden, gut besucht. Durch besondere Lichteffekte waren dort der Hauptchor in ein sanftes Blau und die beiden Chöre der Seitenschiffe in ein intensives Violett gehüllt. Rechts neben dem ebenfalls violett-silbrig glänzenden Hochaltar war Domorganist Professor Franz Josef Stoiber zu erkennen, der etwa zum Abschluss der Nacht vier symphonische Meditationen von Olivier Messiaen zum Fest Christi Himmelfahrt zu Gehör brachte. Eine Szene, wie sie an diesem Abend häufig zu beobachten war: Menschen sitzen versunken in den Bänken, lassen die geistliche Musik auf sich wirken, haben die Augen geschlossen oder setzen sich zusätzlich der steingewordenen Botschaft der geistlichen Architektur aus. Je zur halben Stunde gab Domvikar Schrüfer Betrachtungen. Er stellte das Labyrinth – vorhanden als Lichtinstallation zwischen Westportal und Hochgrab im Dom – als Prinzip des geistlichen Lebens vor. Dass ein großes Interesse an geistlichen Angeboten besteht, war nicht weniger stark in der Basilika zur Alten Kapelle zu erfahren, wo Kirchensonaten sowie marianische Gesänge besonders von Mozart zu vernehmen waren und viele Besucher keinen Sitzplatz mehr fanden.
Geistliches Zentrum war die Stiftskirche St. Johann, wo die Jugend 2000 die Heilige Messe musikalisch gestaltete. Die Komplet und der eucharistische Segen schlossen den Abend ab, nachdem dauerhaft das Allerheiligste Sakrament zur Anbetung in der gefüllten Kirche ausgesetzt war. Nachtbetrachtungen über Kunstwerke in Regensburger Kirchen von St. Jakob bis zu St. Peter hatte zuvor Dr. Friedrich Fuchs gegeben. Seine Führung endete an der Figur des heiligen Christopherus im Dom – passend zum Thema des Abends: „Unterwegs sein!“