„Mithelfen, Brücken zu bauen statt Mauern zu errichten“ - Bewegende Szenen mit Bischof Voderholzer bei der 184. Regensburger Fußwallfahrt nach Altötting
(pdr) Das bewegende Pontifikalamt mit Bischof Rudolf Voderholzer in der „Zeltbasilika“ von Altötting war am Samstagmittag der Höhepunkt der diesjährigen 184. Regensburger Fußwallfahrt nach Altötting. Bischof Voderholzer rief in seiner Predigt die tausenden Gläubigen dazu auf, mitzuhelfen, Brücken zu bauen statt Mauern zu errichten. Er lud dazu ein, die Vorbereitungen zum Katholikentag 2014 im Gebet und tatkräftig zu unterstützen. Das überfüllte Zelt sowie die vielen Menschen auf der Wiese um das Zelt herum antworteten mit begeistertem Beifall und Dankbarkeit Gott gegenüber für die Verbundenheit in der großen Gemeinschaft der Kirche.
Derzeit wird die St.-Anna-Basilika, in der die Gottesdienste sonst stattgefunden haben, umfassend renoviert. Das Zelt, in dem der Gottesdienst gefeiert wurde, ist benachbart im Garten des Kapuzinerklosters. In seiner Predigt dort ging Bischof Voderholzer auch auf das Motto der Regensburger Fußwallfahrt ein: „Selig die geglaubt hat, dass sich erfüllt…“ So sei Maria an dem Brückenschlag zwischen Himmel und Erde besonders beteiligt. Ihr für Gottes Wort und Wille offenes Ohr habe diesen Brückenschlag erst ermöglicht. Sie stehe am Anfang des großen Brückenschlags. Mit den Gästen aus Böhmen, die den Katholikentag besuchen werden, sei man nicht zuletzt über den Brückenheiligen Johannes Nepomuk verbunden. Angesichts des bevorstehenden Pfingstfestes sagte Bischof Voderholzer, das Brückenbauen könnten die Christen aber nur, wenn sie sich für die Kraft des Heiligen Geistes weit öffnen, der ihnen in der Taufe und Firmung gegeben ist. Pilgerpfarrer Hannes Lorenz hob hervor, dass der Bischof ein ganzes Stück der Wallfahrt mitgegangen ist, wofür die Gläubigen mit einem langanhaltenden Applaus dankten.
Bereits am frühen Morgen des Donnerstags waren tausende Gläubige von Regensburg aus auf die 111 Kilometer lange Strecke gestartet. Nach Schätzungen von Pilgerführer Bernhard Meiler waren es rund 8500 Gläubige, die am Samstagvormittag eine Stunde lang auf dem Altöttinger Kapellplatz vor der schwarzen Madonna vorbeizogen. Die Zahl entspreche der Teilnehmerzahl der vorangegangenen Jahre, so Meiler. Viele unter ihnen hatten Tränen in den Augen, als sie erschöpft ihr Ziel erreichten. Bischof Rudolf Voderholzer war in den frühen Morgenstunden des Samstags in Wald bei Massing zu den Pilgern gestoßen und hatte eine Strecke mit den Gläubigen gebetet und zu ihnen gesprochen. Er drückte am Lautsprecher seine Freude über den unübersehbar großen Zug aus. Selten könne man den Satz Benedikt XVI., wer glaubt, ist nie allein, so konkret erleben wie bei einer Wallfahrt, sagte der Bischof.
Anschließend dankte Bischof Voderholzer in der vollbesetzten Zeltbasilika auch den Teilnehmern der 178. Riedenburger Fußwallfahrt, die ebenfalls am Samstag, aber noch vor den Teilnehmern der Regensburger Fußwallfahrt in Altötting angekommen waren und zuvor Gottesdienst feierten. Er drückte seine Hoffnung aus, dass die Wallfahrt auch für sie eine Stärkung des Glaubens bedeute.
Freude herrschte in diesem Jahr über die Tatsache, dass es während der Wallfahrten wieder keine gravierenden Zwischenfälle gegeben hat. Am Nachmittag nahmen viele der Pilger den Sonderzug, der sie nach Hause führte. Auch waren eigens Busse bereitgestellt worden, um die große Zahl an Gläubigen aufzunehmen. Allerdings prägten viele Wallfahrer aus dem Bistum Regensburg, die noch nicht gleich nach Hause fuhren, noch Stunden lang den Kapellplatz, zumal bei passendem Pilgerwetter.