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Mitglieder im Diözesankomitee: Christliche Arbeiterjugend (CAJ)

„Sehen-Urteilen-Handeln"

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Regensburg, 06. September 2023

Jeden Mittwoch stellen wir einen Verband oder eine geistliche Gemeinschaft aus dem Diözesankomitee auf der Bistumshomepage vor. Wir wollen damit auf die Buntheit und Vielfalt des geistlichen Lebens in unserem Bistum hinweisen. Heute stellen wir Ihnen Die Christliche Arbeiterjugend im Bistum Regensburg vor.

Name, Gründungsdatum und Zahl der Mitglieder/ Mitwirkenden des Verbandes/der Gemeinschaft:

Der Priester Joseph Cardijn gründete die Christliche Arbeiterjugend (CAJ) 1925 in Brüssel. Innerhalb von 40 Jahren verbreitete sie sich in über 100 Ländern, darunter u. a. in Österreich, Afrika und Frankreich. Seit 1947 bringt die CAJ in Deutschland die Situation der Arbeiterjugend zur Sprache.

Anliegen Cardijns war es, den jungen Arbeiterinnen und Arbeitern ihrer Würde bewusst zu machen und sie durch Aktionen und Seminare zu bilden. Diese jungen Arbeitskräfte sollten so ihre Verantwortung für sich und die Gesellschaft wahrnehmen können. Dabei war und ist die Methode der CAJ das Vorgehen nach „Sehen-Urteilen-Handeln“.

Sehen: Die Realität zu erkennen, sie wahrzunehmen wie sie ist.

Urteilen: Situationen im gesellschaftlichen Umfeld zu beurteilen, sich eine Meinung zu bilden.

Handeln: Überlegen, was zu tun ist, um was zu verändern und das auch umzusetzen.

Der CAJ Diözesanverband Regensburg gründete sich 1949. Dieser wird von der Diözesanleitung (DL) geleitet, welcher folgende Ehrenamtlich angehören:

- eine geschäftsführende und stellvertretende Diözesanleiterin

- ein geschäftsführender und stellvertretender Diözesanleiter

Außerdem sind noch die Diözesansekretärin und der CAJ-Kaplan vertreten. Der Verband umfasst derzeit knapp über 100 zahlende Mitglieder sowie viele weitere regelmäßige Teilnehmer an Veranstaltungen.

Was uns bewegt:

Die CAJ ist ein demokratischer, internationaler und christlicher Jugendverband, der die Interessen und Wünsche von jungen Menschen vertritt. Besonders wichtig ist uns dabei, sie auf dem Weg vom Schülerdasein ins Berufsleben zu begleiten.

Wir wollen, dass …

... junge Menschen zu einem selbst bestimmten Leben finden.

… wir junge Menschen mit persönlichen oder gesellschaftlichen Benachteiligungen fördern.

… junge Menschen ihre Fähigkeiten entdecken und entfalten.

… junge Menschen gemeinsam ihr Lebensumfeld und die Gesellschaft mitgestalten.

… junge Menschen ihre Interessen vertreten.

… junge Menschen die Kirche von morgen mitgestalten.

Die CAJ orientiert sich an dem Motto „Sehen – Urteilen – Handeln“. Dadurch werden junge Menschen befähigt, persönliche und gesellschaftliche Ereignisse/Entwicklungen zu sehen und zu beurteilen, ihre Verantwortung zu entdecken sowie sich gemeinsam einzumischen und aktiv zu werden (z.B. gegen Jugendarbeitslosigkeit, Diskriminierung, Armut, Rassismus). Dies geschieht im Rahmen von Gruppenstunden, offenen Treffs, gemeinsamen Wochenenden, Aktionen und Freizeiten. Der Spaß bei gemeinsamen Aktivitäten kommt dabei nicht zu kurz.

Was uns von anderen Verbänden/Gemeinschaften unterscheidet:

Die CAJ ist ein gemeinnütziger, kirchlicher Jugendverband, der sich seit 75 Jahren für Gerechtigkeit, Menschenwürde und Solidarität einsetzt. Der Jugendverband ist lebensnah, politisch und offen für alle, die unsere Werte teilen. Es gibt ihn weltweit und zeichnet sich insbesondere durch ihre Aktionen und Mitglieder aus. Grundlage und Perspektive unseres Handelns ist das Motto des CAJ Gründers Kardinal Josef Cardijn: „Jeder junge Mensch ist mehr wert als alles Gold der Erde.“

Wir sind eigenständig und haben unsere eigenen Methoden, Analysen und Forderungen. Damit bilden wir uns selbst unsere Meinungen. Aus unseren Überzeugungen heraus entwickeln wir Forderungen und Haltungen, mit denen wir ins Handeln gehen.

Wir organisieren uns eigenständig nach demokratischen Prinzipien. Wir leiten und verantworten unsere verbandliche Arbeit gemeinsam. Dabei sind die jungen Menschen selbst die Haupt- akteur:innen in allem, was wir tun.

Wir nutzen Kooperationen zugunsten unserer Autonomie. Wir verbünden uns mit Mitstreitenden, um gesellschaftlich eine höhere Wirksamkeit zu erreichen. Diese Bündnisse prägen wir kritisch und konstruktiv mit unserem eigenen Profil.

Darauf sind wir besonders stolz:

Wir zeigen jungen Menschen, dass diese wertvoll und einzigartig sind und dass deren Individualität genau richtig ist. Ihre unterschiedlichen Lebenshintergründe, Einstellungen und Persönlichkeiten schaffen eine Vielfalt, die gemeinsame Lern- und Erfahrungsräume ermöglicht. Die CAJ ist für uns eine Lebensschule, in der wir voneinander miteinander und füreinander lernen. Wir reflektieren Lebensumstände und lernen, sie gemeinsam zu verändern. Daher heißt unser Bildungsansatz „Bildung durch Aktion“.

Eine konkrete Aktion in der Vergangenheit:

Auf die Dienste mancher Berufe kann und möchte niemand verzichten, selbst an Feiertagen nicht. Wir nehmen es oft als selbstverständlich hin, dass viele Menschen am Wochenende, an Sonn- und Feiertagen arbeiten. In der Pandemie sind „systemrelevante“ Berufe plötzlich in den Fokus gerückt. Es wird festgestellt, dass einige Jobs nicht die Anerkennung finden, wie es eigentlich der Fall sein sollte. Arbeitskräfte in diesen Jobs leisten aber nicht erst seit dieser herausfordernden Zeit einen wichtigen Dienst in der Gesellschaft. Die CAJ setzt sich schon sehr lange mit dem Thema Arbeit u. a. wie Sonntagsschutz und prekäre Beschäftigung auseinander. Dabei soll der Mensch immer im Mittelpunkt stehen. Seit ein paar Jahren verteilt die CAJ zum Tag der Arbeit die Arbeiterrose. In der Pandemie sollte dem ebenfalls nichts im Wege stehen. Aus diesem Grund wollen wir mit dieser Kleinigkeit eine Freude machen und uns bei ALLEN bedanken, die einen besonderen Dienst leisten. Die übliche Form, unterwegs zu sein und verschiedene Einrichtungen, die am Feiertag offen haben, zu besuchen, war zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Nichtsdestotrotz sind viele CAJler:innen selbst in diesen Berufen tätig und genau diese Arbeitskräfte haben es dann möglich gemacht, in ihrer Einrichtung an dem Tag an dem sie Dienst hatten, die Blumen kontaktlos anzunehmen und zu verteilen. Es konnten 120 Arbeiterrosen (rote Nelken) an einen Kindergarten mit Notbetreuung, einem Haus einer soziotherapeutischen Einrichtung, einer Station des Bezirksklinikums und an einen ambulanten Pflegedienst verteilt werden. Die Rückmeldungen waren durchwegs nur positiv und alle haben sich gefreut.

Unsere Anliegen und Wünsche für die Zukunft:

Für uns durchdringt unser Glaube alles, was wir tun. Unser Gründer Joseph Cardijn sagte: „Euer Leben ist für uns das fünfte Evangelium.“ Unser Traum von einer Welt voller Gerechtigkeit und Liebe entspricht der Botschaft von Jesus und dem Weg hin zum Reich Gottes. Wir sind berufen, eine andere Welt zu erkämpfen.

Die CAJ ist eine Bildungsbewegung. Wir glauben an die Fähigkeit der jungen Arbeitenden, die Welt und ihre Situation zu begreifen und zu verändern. Dabei sind wir überzeugt: Alle Menschen tragen Verantwortung für sich und andere. Es braucht stets den Einsatz der betroffenen jungen Menschen und niemand kann diesen ersetzen. Das ist und bleibt der Grundstein unseres selbstgegebenen Bildungsauftrags.

 

Hier können sie uns finden (Instagram, Facebook, Website, …):

Obermünsterplatz 10, 93047 Regensburg

Tel.: 0941/ 597 -2273 oder -2268

caj(at)bistum-regensburg.de

www.caj-regensburg.de

 

Interview: Christian Beirowski

Weitere Infos

Die Interviews mit den bereits vorgestellten Verbänden und geistlichen Gemeinschaften des Diözesankomitees, können Sie hier nachlesen:

Mitglieder im Diözesankomitee im Bistum Regensburg



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