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Missionstag der Passionisten in der Pfarrei Heilig Geist in Regensburg

Darum ist jeder Christ zur Verkündigung berufen

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Regensburg, 22. April 2023

„Öffnet die Tore für Christus“, unter dieses Motto, so Pater Dominikus CP von den Passionisten des Klosters Schwarzenfeld, wurde der Missionstag in der Regensburger Pfarrei Heilig Geist gestellt. Ein Einkehrtag im Pfarrsaal mit Kaffee und Kuchen, Glaubensimpulsen und Austausch in Kleingruppen (15-17 Uhr), die Hausbesuche der Missionare im Pfarrgebiet (13-17 Uhr) sowie Anbetung und Rosenkranz in der Pfarrkirche, Hl. Messe und ein „Abend der Barmherzigkeit“ (ab 17 Uhr) bildeten die drei geistlichen Programmpunkte an diesem Samstag.

Die Kongregation vom Leiden Jesu Christi, kurz Passionisten genannt, wurde 1720 durch den hl. Paul vom Kreuz (*1694 †1775) in Mittelitalien gegründet. In Schwarzenfeld in der Oberpfalz gibt es seit 1935 das Passionisten-Kloster auf dem Miesberg. Die Verkündigung des Leidens Christi – daher auch Passionisten – ist die Hauptsaufgabe des Ordens, die mit Hilfe von Volksmissionen bzw. Missionstagen umgesetzt wird.

Was ist ein Missionstag und wie werde ich Missionar?

Pater Dominikus ist seit 10 Jahren Passionist in Schwarzenfeld und seit 3 Jahren Priester, organisiert seit vielen Jahren Missionstage und ist auch für die Ausbildung der Missionare zuständig. „Mir ist es besonders wichtig, dass nicht nur Hauptamtliche und Priester den Glauben verkündigen, sondern jeder Christ ist dazu berufen!“ Dafür haben sie in Schwarzenfeld in den letzten Jahren eine Gruppe aufgebaut, die sie im Kloster auch ausbilden und denen sie Grundlagen für den Missionsdienst mit auf den Weg geben. „Man muss nicht Theologie studiert haben, um zu glauben und zu verkünden, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist!“ So wurden auch an diesem Missionstag vier neue Missionare in die Gruppe aufgenommen und in der Früh mit dem Segen und jeweils einem erfahrenen Missionar ausgesandt, von Tür zu Tür zu gehen und Christus zu verkünden. Seit hundert Jahren gibt es nun schon den Orden der Passionisten in Deutschland und seit 15 Jahren führen die Schwarzenfelder Volksmissionen durch. „Seit einigen Jahren haben wir ein paar neue Modelle und Konzepte und das ist eines davon, dass wir einen Missionstag machen und nur einen Tag in der Pfarrei sind. Vormittags sind wir zusammen für uns, um uns auszubilden. Nachmittags gehen wir von Haus zu Haus oder stehen hier auf dem Marktplatz und abends laden wir ein zum Abend der Barmherzigkeit“. Wichtig für ihre Arbeit sei natürlich auch die Unterstützung durch den jeweiligen Ortspfarrer. „Es muss der Pfarrer dahinterstehen. Wenn er sagt: Ich halte nichts von Missionen, wir warten einfach, bis die Leute die Kirche zufällig finden, dann macht's keinen Sinn.“ Pfarrer Hartmut Constien, Pfarrer von Heilig Geist und St. Michael Keilberg, war gleich von der Idee des Missionstages begeistert: „Es ist uns ein großes Anliegen, dass wir das Wort Gottes immer wieder verkünden und es zu den Menschen bringen. Das ist unsere zentrale Aufgabe der Kirche. Der Herr sendete seine Jünger aus und er sendet auch uns heute aus!“

Missionare berichten

Diana (30) ursprünglich aus Hamburg, ist seit 2 Jahren Missionarin, ihre erste Mission fand in Donaustauf statt. Die Vorbereitung auf den Missionsdienst findet im Gebet und in gemeinsamer Schulung statt. Die Hauptbotschaft ihres Verkündigungsdienstes von Tür zu Tür formuliert sie so: „Die Barmherzigkeit Gottes ist für jeden da, Gott ist da für uns auch wenn wir ihn nicht sehen. Wir wollen Jesus den Menschen nahebringen!“ Für Matthias (27) aus Nürnberg, seit 1. August 2022 als Postulant in Schwarzenfeld, ist es die zweite Missionserfahrung, er ist gespannt, was alles passieren wird. Auch bei ihm finde die Vorbereitung im Gebet statt. Missionarin Christl aus Schwandorf, Hausfrau und Mutter eines erwachsenen Sohnes, hatte eine schöne Begegnung vom Vorgarten eines der Hochhäuser zu einer älteren Dame auf dem Balkon: ein Gespräch über die Sorgen und Nöte des Alltags, ein gemeinsames „Vater unser“ und der Segen zum Schluss brachten hier die frohe Botschaft des Glaubens zu den Menschen. Die Freude und Sehnsucht, den Glauben zu den Menschen zu bringen, das sei ihre große Motivation. Erst 2007 habe sie wieder tiefer zum Glauben gefunden, nun könne sie nicht anders, als von der Schönheit des Glaubens zu sprechen. Wenn sie oft auch mal Zweifel habe, in ihrem Alter so von Tür zu Tür zu gehen, beim Klingeln und wenn sich eine Türe öffne, wisse sie dann, dass sie genau das Richtige tue. Missionar Andreas (56) aus Weiden, Ehemann und Familienvater, erlebt Unterschiedliches bei seinem Missionsdienst. Da begegnen ihm Einsamkeit, Unsicherheit oder auch Ablehnung. Wenn die Chance für ein Gespräch gegeben wird, gebe es oft sehr tiefe Gespräche. „Es gibt auch Leute, die kein Interesse zeigen. Die ganz deutlich sagen: Damit möchten wir nichts zu tun haben. Dann gehen wir wieder und sagen Ihnen einfach: In Gottes Namen und Ihnen Gottes Segen!“

Text und Fotos: Carl B. Prämassing/jas



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