Misereor-Fastenaktion im Bistum: Lino Deng Dut berichtet aus dem Südsudan
(pdr) Anlässlich der Misereor-Fastenaktion im Bistum Regensburg hat Lino Deng Dut im Rahmen einer Pressekonferenz im Bischöflichen Ordinariat Regensburg von der Arbeit katholischer Schulen im Südsudan berichtet. Die diesjähriger Fastenaktion hat das Motto „Entdecke, was zählt!“ und rückt das Recht auf Bildung, eines der Millenniumsziele der Vereinten Nationen, in den Mittelpunkt der Betrachtung.
Dut ist Schulleiter einer Grundschule des Grundschulbildungsprogramms der katholischen Diözese Rumbek. 1200 Schüler besuchen die Einrichtung. Misereor unterstützt die Schulinitiative in dem afrikanischen Land, das in 35 Jahren Bürgerkrieg bis 2005 schwer gebeutelt wurde. Seit 2005 herrscht ein brüchiger Waffenstillstand. Während der Kriegsjahre war die Kirche die einzige Institution, die noch ein Minimalangebot an Bildung aufrechterhalten konnte, berichtete Lino Deng Dut, der vor allem auch deshalb nach Deutschland gekommen war, um den Menschen zu danken, die die Projekte während des Bürgerkrieges unterstützt haben: „Menschen, die uns unterstützen, sollte man versuchen zu treffen.“
Domkapitular Peter Hubbauer erinnerte an den bedeutsamen Zusammenhang von Gottes- und Nächstenliebe, die zusammengehören. Darauf habe nicht zuletzt Benedikt XVI. in seiner ersten Enzyklika „Deus Caritas est“ hingewiesen, so der Bischöfliche Beauftragte für die Weltkirche: „Misereor lädt uns ein, beides zu leben, Gottesliebe und Nächstenliebe.“
Lino Deng Dut erklärte, im Süden des Sudans fehle das Geld für den Wiederaufbau. Bildung aber sei der Schlüssel zum Leben. Im gesamten Süden Sudans gebe es auf einer Fläche, die doppelt so groß ist wie die Bundesrepublik Deutschland, nur 21 weiterführende Schulen. Die Grundschule, der Direktor Dut vorsteht, ist eine der wenigen festen Schulen. In 1426 weiteren Schulen findet der Unterricht unter den Bäumen statt.
Ziel des Unterrichts ist es laut Dut, die Schüler in Frieden zusammenzuführen. „Bei uns ist Friedenserziehung ein eigenes Fach.“ Schüler werden unter der Maßgabe aufgenommen, dass sie zum katholischen Glauben geführt werden. Auch katholische Religionslehre wird erteilt. Allerdings gebe es keinen Zwang, den katholischen Glauben anzunehmen. Dies sei im Norden des Landes unter dem Islam ganz anders. (ven)