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Zur Neuigkeit
Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte der Caritas Regensburg
Ankommen unterstützen
Regensburg, 7. November 2025
Vor 20 Jahren trat das deutsche Zuwanderungsgesetz in Kraft – damit wurde bundesweit auch die Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) geschaffen. In Regensburg setzt die Caritas das Bundesprogramm um; hier ist einer von mehr als 1200 Standorten in Deutschland. Rund 20.000 Menschen in etwa 100.000 Beratungsgesprächen hat die MBE in Regensburg seit 2005 unterstützt.
„Migrationsberatung stärkt Integration. Wir unterstützen Menschen dabei, in unserer Gesellschaft ihren Platz zu finden“, sagt Nika Krausnick, Leiterin des Referats Migration und Integration der Caritas Regensburg. Das Angebot richtet sich an Zugewanderte mit Aufenthaltserlaubnis, EU-Bürgerinnen und EU-Bürger sowie Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler.
Zentrale Anlaufstelle für komplexe Lebenslagen
Die MBE hat ihre Räume im Caritas Beratungszentrum St. Gabriel. Dort erhalten Ratsuchende Unterstützung bei Fragen rund um Aufenthalt, Sprache, Arbeit, Bildung und soziale Teilhabe. Die Anliegen betreffen das Beantragen von staatlichen Unterstützungsleistungen, die Job- oder Wohnungssuche sowie in vielen Fällen den Familiennachzug. „Mehr als die Hälfte unserer Beratungsfälle hat damit zu tun“, berichtet die Sozialpädagogin Marta Pelties, die seit über zehn Jahren in der MBE arbeitet (siehe Interview).
Bundesweite Evaluation bestätigt Wirksamkeit
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens hat das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) eine bundesweite Studie vorgelegt. Die Ergebnisse unterstreichen die Wirkung der MBE: 71 Prozent der Befragten fühlen sich durch die Beratung in Deutschland willkommen. 72 Prozent gaben an, dass sie durch die MBE im Alltag besser zurechtkommen. 62 Prozent berichten von einer gesteigerten Lebenszufriedenheit.
Wachsende Nachfrage, begrenzte Ressourcen
Die personellen und finanziellen Ressourcen der MBE sind insgesamt gestiegen – von 26,3 Millionen Euro im Jahr 2014 auf 77,5 Millionen Euro im Jahr 2024. Noch immer aber sei der Bedarf wesentlich höher als das, was gefördert werden kann, sagt die Referatsleiterin Nika Krausnick. Hinzukommt, dass das Programm, obwohl es seit zwei Jahrzehnten erfolgreich läuft, weiterhin nur projektweise finanziert wird. Krausnick: „Das heißt, dass wir jährlich neu um Budgets und Stellen verhandeln müssen.“
Beratung zwischen Bürokratie und Digitalisierung
Die Caritasmitarbeitenden erleben, dass viele Ratsuchende mit den komplexen Verwaltungsprozessen überfordert sind. Fehlende Übersetzungen, digitale Hürden und unübersichtliche Zuständigkeiten kämen erschwerend hinzu. „Gerade in den ersten Jahren nach der Einreise brauchen Menschen verlässliche Begleitung, um in den Systemen überhaupt zurechtzukommen“, sagt die Beraterin Marta Pelties.
Ausblick
Die Evaluation des DeZIM-Instituts zeigt, dass die Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte eine der erfolgreichsten integrationspolitischen Maßnahmen ist. Sie vernetzt staatliche und zivilgesellschaftliche Strukturen und verbessert nachweislich die Lebenssituation vieler Zugewanderter. Um den steigenden Bedarf zu decken und die Qualität zu sichern, sind weitere Investitionen und strukturelle Verbesserungen notwendig, heißt es in der Studie. „Unsere Arbeit ist Voraussetzung für gesellschaftlichen Zusammenhalt“, betont Krausnick. „Integration funktioniert nur, wenn Menschen Orientierung, Unterstützung und Perspektiven erhalten.“
Text: Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V.
(SSC)




