News Bild „Menschen am Rande der Gesellschaft die Liebe Gottes weitergeben“

„Menschen am Rande der Gesellschaft die Liebe Gottes weitergeben“

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(pdr) 12. Juni 2005 „Kirche ist das sichtbare Ja-Wort Gottes zu uns Menschen“ rief Bischof Gerhard Ludwig am Freitagnachmittag über 1500 Gläubigen im Dom zu. Viele waren der Einladung des „Forum Deutscher Katholiken“ gefolgt und aus ganz Deutschland nach Regensburg gekommen, um am dreitägigen Kongress „Freude am Glauben“ teilzunehmen und über Themen des Glaubens zu sprechen.

In seiner Predigt zum feierlichen Eröffnungsgottesdienst im Hohen Dom Sankt Peter hielt der Regensburger Bischof ein starkes Plädoyer für die Kirche und den Glauben der Jugend. Es stimme nicht, dass der Kirche die Jugend davonlaufe. Gerade in den vergangenen Wochen hätten Millionen von Menschen, nicht zuletzt Jugendliche, Anteil am Leben der Kirche in Rom genommen. Aber auch in der Diözese ließen sich erst vergangene Woche Tausende von Jugendlichen durch die Vorbereitungen zum Weltjugendtag, dem Open-Air-Konzert auf der Jahninsel oder der Jugendwallfahrt auf den Bogenberg begeistern. Dies sei keinesfalls nur ein Strohfeuer oder eine Event-Kultur für die jungen Leute. Vielmehr sei viel personales und menschliches bei den Jugendlichen zu spüren, die wieder verstärkt die Tiefe des Glaubens suchen würden. Dabei seien die jungen Christen von einem starken Ja geprägt: einem Jawort zueinander und einem Ja zum personalen Gott in seiner Trinität. „Die Kirche geht aus dem Ja-Wort Gottes zum Menschen hervor“ betonte Bischof Gerhard Ludwig. Kirche sei das sichtbare Ja-Wort Gottes zu uns Menschen begründet im Heilswillen Gottes.

Anschaulich erinnerte der Regensburger Bischof daran, dass es die Kirche als Gemeinschaft der Erwählten, als Gottesvolk, bereits zu alttestamentlichen Zeiten bei Adam und Eva oder Abraham gegeben habe. Jesus habe nicht eine neue Kirche geschaffen, sondern gab noch einmal eine ganz neue und entscheidende Dimension zum Volk Gottes hinzu: Das Wort Gottes im fleischgewordenen Sohn.
So werde die Gotteskindschaft und Kirche Gottes in Jesus offenbar durch den Abendmahlsaal und das Kreuzesereignis. Schließlich sei in der Sendung des Heiligen Geistes beim Pfingstereignis die Kirche der Tempel des Heiligen Geistes geworden. Durch die Kirche könnten Gläubige Heimat und Geborgenheit in Gott finden und die Liebe des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes erfahren. „Wir haben die Aufgabe, diese Liebe hinauszutragen in die Welt“ bestärkte Bischof Gerhard Ludwig seine Zuhörer. Dabei sollten auch sogenannte Randgruppen, die nach außen hin „nichts mit Gott zu tun haben“ nicht vergessen werden. Bei persönlichen Gesprächen mit Rockern und Punkern habe er kürzlich gespürt, wie sehr diese Menschen Liebe und Anerkennung suchen. Seine Zuhörer ermunterte der Regensburger Bischof, sich nicht von ihnen abzuschotten, sondern mit der Kraft des Evangeliums hinzugehen und ihnen das Heil zu verkünden. „Gott kann auch aus hartem Marmor ein weiches Herz formen“ resümierte der Bischof, der sich überzeugt dazu äußerte, dass die innerste Befreiung nur durch die Erlösung von Gott her erfolgen könne. „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen“, zitierte Bischof Gerhard Ludwig aus einem Brief des Apostels Paulus. Deshalb habe der Glaube etwas Frohes. Die Gläubigen sollten dies aus tiefstem, innerstem Herzen annehmen.
Gemeinsam mit 20 Priestern am Altar und der ganzen versammelten Gemeinde feierte Bischof Gerhard Ludwig die Eucharistie. Den musikalischen Bestandteil der Liturgiefeier gestalteten die Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Roland Büchner und Hans-Stephan Martin an der Orgel.



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