News Bild „Mensch kein Störfaktor in unserer Freizeitgesellschaft“ – Pontifikalmesse zum Fest der Unschuldigen Kinder

„Mensch kein Störfaktor in unserer Freizeitgesellschaft“ – Pontifikalmesse zum Fest der Unschuldigen Kinder

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(pdr) Zum Fest der Fest der Unschuldigen Kinder hat Bischof Gerhard Ludwig am Donnerstag, 28. Dezember, eine Pontifikalmesse in der Alten Kapelle gefeiert. Zuvor war er zusammen mit über 200 Gläubigen in einer Lichterprozession durch die Regensburger Altstadt gezogen.

In seiner Predigt mahnte der Regensburger Bischof mit deutlichen Worten den unbedingten Schutz menschlichen Lebens an. „Unzählige Kinder werden Jahr für Jahr grausam im Mutterleib getötet. Man fragt sich: Woher kommt diese Blindheit, diese Rohheit gegen das Leben? Wieso meint man, an der Spitze des Fortschritts zu stehen, wenn sich der Mensch aufschwingt zum Herrn über Leben und Tod? Hier zeigt sich, dass unserer Gesellschaft der tiefe Sinn der menschlichen Existenz verloren gegangen ist: Dass wir von Gott her kommen, dass das Leben heilig ist. Der Mensch ist kein Störfaktor in unserer Freizeitgesellschaft. Doch viele Menschen haben sich von Gott abgewandt und damit verlernt, das Leben zu lieben“. Der Bischof erinnerte an die Rücksichtslosigkeit, die den gottlosen Regimen der Nazis oder der Kommunisten erwachsen sei. „Da wurden Menschen für minderwärtig erklärt und systematisch getötet. Rücksichtslosigkeit ist das Spiegelbild der Gottlosigkeit. Wo Gott nicht anerkannt wird als Schöpfer des Lebens, dort geht auch das Gespür für die Liebe verloren“.

Es müsse Klarheit bestehen, dass „Abtreibung und Tötung eines Kindes verabscheuungswürdige Verbrechen sind“ (II. Vaticanum, Pastorale Konstitution über Kirche und Welt von heute „Gaudium et spes“, Art. 51). „Wo genetisch alles angelegt ist, was das menschliche Leben ausmachen wird, dort existiert bereits menschliches Leben. Diese Klarheit müssen wir vertreten und öffentlich bezeugen. Wie sehr ist die unbedingte Liebe zum Leben bereits verloren gegangen, wenn Geburten und Abtreibungen zu Zahlen aufsummiert und gegeneinander aufgerechnet werden? Wenn von ‚ungewollten Schwangerschaften’ geredet wird, obwohl doch jeder Mensch von Gott gewollt und geliebt ist? Wenn danach geschielt wird, was politisch vielleicht gerade noch durchzusetzen ist, und dabei durch diplomatische und taktische Winkelzüge die klare Weisung des Heiligen Vaters umgangen wird?“

Durch die gemeinsame Prozession solle gezeigt werden, dass man auch in einer säkularisierten Gesellschaft den Mut nicht verlieren solle. „Wir erheben unsere Stimme für die Unverletzlichkeit und Heiligkeit des Lebens. Achten wir alle unsere Mitmenschen, besonders die kleinen!“ Denn Jesus sagt: „Wer ein Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf“ (Mt 18,5).

Im Anschluss an das Pontifikalamt hielt der Bundestagsabgeordnete Norbert Geis im Herzogssaal einen Vortrag über den „Schutz des Lebens am Anfang und am Ende“.



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