News Bild „Mehr Gerechtigkeit für Familien und die junge Generation“

„Mehr Gerechtigkeit für Familien und die junge Generation“

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(bdkj) Viel Verständnis brachte die Landtagsabgeordnete Marianne Deml für die derzeitigen Sorgen und Ängste der in der Jugendarbeit tätigen Ehren- und Hauptamtlichen auf. Doch könne sie in keiner Weise versprechen, dass es in Zukunft besser werde, sagte die seit 1990 im Bayerischen Landtag vertretene Oberpfälzerin. In dem Gespräch mit dem BDKJ-Diözesanpräses Tom Pinzer, dem Diözesanvorsitzenden Bertin Abbenhues und der Jahrespraktikantin Maria Hagl stellte sie sich entschieden hinter das Sparziel der CSU-Landtagsfraktion. Bertin Abbenhues machte der ehemaligen Referentin beim KLJB Diözesanverband Regensburg deutlich, dass die Einsparungen in der Jugendarbeit im vergangenen Quartal (Mai 03 bis Mai 04) bereits verheerende Auswirkungen gezeigt haben. „Die Anträge für Jugendbildungsmaßnahmen sind um fast 30 % von 350 auf 249 Maßnahmen zurückgegangen. Das heißt über 100 Bildungsveranstaltungen weniger. Tausende von Jugendlichen, die wir durch unsere Angebote nicht mehr erreichen“, machte Abbenhues deutlich. Was dies auf Dauer für die kirchliche Jugendarbeit bedeute, zeige sich erst in ein paar Jahren, ergänzte Jugendpfarrer Tom Pinzer und wagte einen verhaltenen Blick in die Zukunft. „Bei weiteren Kürzungen werden Strukturen in der Verbandsarbeit wegbrechen, die seit vielen Jahrzehnten gewachsen sind.“

Frau Deml versprach, die Zahlen und das Anliegen mit nach München zu nehmen. Verwies jedoch zugleich auf die hohen Schulden, die um der künftigen Generationen wegen unbedingt abgebaut werden müssten. „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen sich ändern, damit die Steuereinnahmen steigen und die Ausgaben wieder finanziert werden können“, forderte die 55jährige. Durch flexiblere Arbeitszeiten, eine Erhöhung der Arbeitszeiten und durch eine effektive Steuerreform möchte Frau Deml mehr Wachstum erreichen, auch wenn die Maßnahmen nicht bei allen beliebt sind.

In der Frage der Familienförderung waren sich die Gesprächspartner einig, dass mehr Gerechtigkeit für Familien geschaffen werden müsse. Vergünstigungen bei der Renten- und Krankenversicherung für Erziehende bis hin zur Einführung eines Familiengehaltes sind hier als geeignete Maßnahmen möglich. Aber auch besonders für die Zukunft der jungen Generation muss unser heutiges Sozialsystem in manchen Bereichen überdacht werden. Der BDKJ-Diözesanvorstand sprach sich dabei für Modelle wie die Bürgerversicherung oder ein Grundeinkommen aus.

Frau Deml bekannte, dass Sie für neue Ideen immer offen sei. Sie müssten jedoch auch finanzierbar sein, sonst nützten die besten Ideen nichts. Sie plädierte in diesem Zusammenhang dafür, auch die sozialen Leitungen auf den Prüfstand zu stellen. „Was der Einzelne leisten kann, muss er selbst leisten,“ so die Grundposition der CSU. Neben dieser Subsidiarität trete die Solidarität mit denjenigen, die der Hilfe der Gemeinschaft bedürfen. „Die sozialen Leistungen haben sich in den vergangenen Jahren stetig erhöht“, betonte Frau Deml, „dementsprechend aber nicht die soziale Wärme.“ Sie forderte daher mehr „Bürgerschaftliches Engagement“. Nach Ansicht des BDKJ braucht Bürgerschaftliches Engagement jedoch strukturelle und finanzielle Unterstützung durch den Staat. „Durch die Kürzungen in der Jugendarbeit werden die Voraussetzungen für ehrenamtliches Engagement jedoch hart beschnitten“, konterte Abbenhues. Gerade die Ehrenamtlichen seien von den drastischen Kürzungen in der Jugendarbeit sehr enttäuscht und fühlten sich in ihrem Bürgerschaftlichen Engagement beschnitten. „Auch Bürgerschaftliches Engagement ist leider nicht zu Nulltarif zu haben“, so Abbenhues abschließend.



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