Mehr als 400 Gläubige feiern 100-jähriges Jubiläum von St. Johannes in Floß
100 Jahre ist es her, dass die gläubigen Katholiken in Floß die katholische Pfarrkirche „St. Johannes der Täufer“ errichteten. Sie opferten viel Zeit, erbrachten erhebliche Arbeitsleistungen und enorme finanzielle Opfer, um ihr eigenes Gotteshaus zu errichten. Im Mittelpunkt des Jubiläumsjahres stand der feierliche Pontifikalgottesdienst mit Diözesanbischof Gerhard Ludwig Müller, der am Patroziniums-Sonntag in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche statt fand. Der Bischof segnete auch die vom Katholischen Frauenbund gestiftete Statue des Heiligen Wolfgang, die als sichtbares Zeichen der Verbundenheit mit dem Bistum Regensburg einen Ehrenplatz im Gotteshaus finden wird.
Beim anschließenden Empfang im Pfarrzentrum mit Grußworten von kirchlichen und weltlichen Vertretern aus der Gemeinde und des Landkreises wurde der Oberhirte der Diözese gebeten, sich in das Goldene Buch der Gemeinde einzutragen. Bei einer Ausstellung wurde an die Geschichte der Kirche und Baumeister Pfarrer Jakob Raß erinnert. Bischof Gerhard Ludwig Müller erinnerte in seiner Predigt an den Patron der Pfarrkirche, Johannes der Täufer, seine Geburt und sein Leben, in dem er Zeugnis ablegte für Jesus bis zu seinem Tod. Der Heilige sei noch heute Vorbild und Beispiel, unseren Lebensweg in seiner Nachfolge zu gehen. Johannes rief zu Buße und Vergebung auf, war Zeuge von Jesus Christus, kündigte den Messias an und taufte ihn. „Jesus ist der Grund für unsere Kirche, der wir alle angehören“. Menschen wie Herodes, der seine Macht nicht nutzte für ein gerechtes Leben, sondern der zu seinem Plessier Menschen über die Klinge springen ließ, kämen immer wieder vor – „Menschen, die sich aufplustern und sich über Gott hinweg setzen“. Der Bischof rief dazu auf, sich wieder auf Gott zu besinnen und seiner Fürsorge zu vertrauen: „In dieser Kirche empfangen die Menschen seit 100 Jahren die Gnade Gottes, empfangen die Taufe, durch die wir ins Leben Gottes aufgenommen werden; die Firmung, durch die wir die Herausforderungen des Lebens bestehen.“ Seit der Errichtung der Kirche hätten sich viele Paare das Eheversprechen vor diesem Altar gegeben. „Ehe ist nicht nur ein Zweckbündnis wechselseitiger Hilfe, sondern Darstellung der Liebe Christi.“
Der Oberhirte ermahnte zur Liebe zu den Kindern und Jugendlichen, sie seien eine Gabe Gottes und sollten nicht als Belastung gesehen werden. Sie sind willkommen in der Gesellschaft und in der Gemeinschaft der Gläubigen. Ihnen gehöre das Himmelreich. Die Familie sei eine Kirche im Kleinen, die kleinste Zelle, auf der die Kirche aufgebaut wurde. Für Pfarrer Norbert Große war es eine große Ehre, den Bischof in der Jubelkirche begrüßen zu dürfen. „Die Pfarrgemeinde freut sich, dass Sie als Diözesanbischof und Nachfolger der Apostel Zeit für den Pastoralgottesdienst anlässlich der 100-Jahrfeier unserer Kirche gefunden haben.“ Vor 100 Jahren haben katholische Christen unter der Leitung von Pfarrer Jakob Raß das große und schöne Gotteshaus durch enorme Arbeitsleistung und große finanzielle Opfer entstehen lassen. Dank sagte er den rund 400 Kirchenbesuchern, aber auch der evangelischen Gemeinde mit Pfarrerin Lisa Weniger an der Spitze, die regen Anteil am Jubiläum der Pfarrkirche nahmen. „Danke für die vielen kleinen und größeren Schritte in den letzten 100 Jahren, die im Rahmen der ökumenischen Bemühungen erfolgt sind.“ Der evangelische Posaunenchor spielte nach dem Gottesdienst ein „Überraschungsständchen“ vor der Kirche. Der Dank des Pfarrers galt dem Katholischen Frauenbund, der die Statue des heiligen Wolfgang gestiftet hatte (Künstler Erhard Schinner), die vom Bischof den Segen erhielt und künftig einen Ehrenplatz als sichtbares Zeichen der Verbundenheit zum Bistum Regensburg in der Kirche erhält.