News Bild Martin Ritter von Feuerstein: „Ein gläubiger und vornehmer Charakter“

Martin Ritter von Feuerstein: „Ein gläubiger und vornehmer Charakter“

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(pdr) „Martin von Feuerstein – Regensburger Spuren des großen religiösen Malers“ lautete der Vortrag, den Dr. Bernd Feiler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kunstreferat des Bistums Würzburg, im Diözesanmuseum Regensburg hielt. Anlass des Vortrags war der 150. Geburtstag von Martin Ritter von Feuerstein (1856-1931), der ab 1898 als Professor für religiöse Malerei an der Akademie für Bildende Künste in München wirkte. Die Ausstellung in Regensburg zeigte 16 Feuerstein-Originale.
Der Referent würdigte das Werk des Malers als einen „Teil des an religiösen Einflüssen reichen 19. Jahrhunderts“. Erst der Siegeszug der Moderne ließ Feuerstein in den Hintergrund treten, teilte Feiler mit. Er sei ein „virtuoser Maler“ gewesen, ein „typischer Gründerzeitmaler“, der seinen Schülern große Freiheit ließ.
Martin Feuerstein wurde am 5. Januar 1856 geboren. Seine Lebensdaten entsprechen in etwa denen Vincent van Goghs. „Im Gegensatz zu van Gogh erlangte Feuerstein jedoch zu Lebzeiten großen Ruhm“, erklärte Dr. Feiler. Die Kunstkritik nannte ihn „einen der wichtigsten Vertreter christlicher Kunst in Deutschland“. Er, der sich von sich aus einen „religiösen Historienmaler“ nannte, vermittelte die religiöse Historienmalerei ins 20. Jahrhundert. Papst Pius XI. adelte den Künstler, der sich sein Leben lang zum katholischen Glauben bekannte. Feiler bezeichnete den Maler als einen „gläubigen und vornehmen Charakter, Zeit seines Lebens dem 19. Jahrhundert verpflichtet“. Ob seine frühe Hinwendung zur religiösen Malerei mit der Genesung nach einer schweren Typhuserkrankung in Verbindung steht, lässt sich nicht eruieren.
Feuerstein vermochte sich als kirchlicher Maler zu etablieren. „Seine Kunst entsprach dem kirchlichen Kunstwollen des 19. Jahrhunderts“, erklärte Bernd Feiler. Feuerstein hatte maßgeblichen Einfluss innerhalb der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst, zu deren Vorstand er zeitweise gehörte. In seinen Bildern herrsche stets ein ruhiger Grundton, sagte der Referent. Eine Ausnahme bildet ein dramatisches Antikriegsbild, das 1914 entstand.



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