Mallersdorfer Schwestern wirken seit 150 Jahre im Regensburger Priesterseminar
Begonnen habe das Wirken mit sechs Schwestern im damaligen Klerikalseminar. Im Laufe der Zeit seien es bis heute 145 Schwestern geworden, erklärte Regens Martin Priller zu Beginn der Feierstunde. Von Anfang an seien es „Martadienste“ gewesen, die die Ordensfrauen in den Seminaren zu leisten hatten. Ihre Verantwortung lag in der Verrichtung der hauswirtschaftlichen Arbeiten – ein stets anstrengender Einsatz. Dabei seien sie stets im Hintergrund geblieben. Ihr inneres Anteilnehmen am Geschehen im Seminar, am Alltag der Seminaristen sei aufrichtig gewesen und immer von Herzen gekommen, hob der Regens hervor und dankte den anwesenden Schwestern stellvertretend für die vielen, die im Seminar einmal gewirkt hatten, für deren treuen und opferbereiten Einsatz. Generaloberin Hiltrud Baumer dankte in ihrem Grußwort für die große Anerkennung, die den Schwestern von Priestern und Seminaristen in der Vergangenheit und Gegenwart entgegengebracht wird.
In seiner Predigt ging Generalvikar Fuchs auf den Beginn der Geschichte der Mallersdorfer Schwestern im Regensburger Priesterseminar im Jahr 1860 ein und erklärte, warum die Ordensschwestern, die sich vor allem dem Dienst an den Armen und Kranken und der Erziehung von Kindern und Jugendlichen gewidmet hatten, nun auch ihre Arbeit im Priesterseminar versahen. Blicke man auf diese 150 Jahre zurück, müsse man nicht nur zur Überzeugung kommen, dass es sich dabei um eine Erfolgsgeschichte handele. Gleichermaßen wurde das Wirken der Ordensfrauen im Priesterseminar stets von einer innerlichen Zugewandtheit getragen. Die Schar der Seminaristen bestehe meist aus jungen Männern, die von der Schule oder von einem Beruf kommend sich auf den Weg machten, dem Ruf zu folgen, den sie in ihrem Herzen verspürten und das Priestertum ergriffen. Dabei müssten sie hineinwachsen in diesen Ruf des Herrn, für den sie einmal sakramentales Realsymbol sein dürften und in dessen Namen sie handelten. Dazu müssten die Männer aber eine Menge Last ablegen, die wachsende Distanz von den gewohnten Bindungen an die bisherige Familie, an die heimatliche Ortschaft. Zu diesem Hineinwachsen in den Willen und in das Herz Jesu Christi käme auch das Zusammenwachsen der Hausgemeinschaft. Die Ordensschwestern hätten in gewisser Weise alle diese Schritte bereits hinter sich, auch wenn eine Berufung nie ein fester Besitz sei und ein ständiges Mühen und ein bleibendes Gebet um den Geist der Berufung darstelle. Die Schwestern lebten den jungen Seminaristen ein Leben vor, das nicht auf Luxus und Genuss aufgebaut, sondern auch von Opfer und Verzicht geprägt sei.
Abschließend erklärte der Generalvikar und wandte sich dabei an die Schwestern Angelina, Leopoldina, Malberta und Columbana von den Armen Franziskanerinnen, die zurzeit ihren Dienst im Regensburger Priesterseminar tun: „So denken auch viele ehemalige Seminaristen, wenn sie längst in den Pfarreien oder anderswo ihrem priesterlichen Dienst nachgehen, gerne an die Schwestern im Priesterseminar zurück. Ihnen vier Schwestern stellvertretend für alle Schwestern, die bisher hier gewirkt haben nochmals ein herzliches Vergelt’s Gott“.
Website des Regensburger Priesterseminars
Website der Mallersdorfer Schwestern