News Bild Mallersdorfer Schwestern haben der Welt viel Segen gebracht. Regensburger Bischof beim Gedenktag für den seligen Paul Josef Nardini in Pirmasens

Mallersdorfer Schwestern haben der Welt viel Segen gebracht. Regensburger Bischof beim Gedenktag für den seligen Paul Josef Nardini in Pirmasens

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Der selige Paul Josef Nardini starb am 27. Januar 1862 im Alter von nur 40 Jahren in Pirmasens. An den Sozialreformer und Ordensgründer wird beim jährlichen Gedenktag erinnert, zu dem der Klerusverein der Diözese Speyer zusammen mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, der Personalabteilung im Ordinariat und der Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini einlädt. Gast in diesem Jahr war Bischof Dr. Rudolf Voderholzer aus Regensburg. Der „oberste Dienstherr“ der „Mallersdorfer Schwestern“ hob die Bedeutung der Arbeit der Ordensfrauen sowohl in Rumänien als auch in Südafrika heraus: „Sie haben viel Segen gebracht.“

 

Einsatz für Arme und Benachteiligte

Rund 75 Priester und Diakone des Bistums Speyer begrüßte Dekan Steffen Kühn, Pfarrer in Queidersbach und Vorsitzender des Klerusvereins im Pfarrsaal St. Pirmin in Pirmasens. Unter den Ehrengästen waren Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens aus Speyer. Als Gastredner war Bischof Dr. Rudolf Voderholzer aus Regensburg gekommen. Zu seiner Diözese gehört Mallersdorf, der Sitz der Kongregation der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie. Der Orden war 1855 von Paul Josef Nardini gegründet worden. Noch heute setzen sich die Schwestern im Geiste ihres Stifters für Arme und Benachteiligte ein. Dr. Voderholzer, der 2014 von Papst Franziskus zum Mitglied der Kongregation für die Glaubenslehre ernannt wurde, sprach in seinem Vortrag von einem epochalen Wandel in der katholischen Kirche. Vor der Versammlung erklärte der Regensburger Bischof: „Ich bin gekommen, den Ordensgründer der Mallersdorfer Schwestern um seine Fürsprache zu bitten, neue Perspektiven zu finden“. Insbesondere der fehlende Nachwuchs macht dem Bischof große Sorgen.

 

Aufgabe: die verirrten Schafe einfangen

In seiner Ansprache ging Dr. Voderholzer auf das Priesteramt gemäß dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) ein. Hier sei erstmals die Rede gewesen von einem „gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen“. Das Laienapostolat bringe neue Impulse. Es sind, so Voderholzer, Weltchristen, die für das Reich Gottes streiten. Zum Thema Kirche und Politik zitierte der Redner unter anderem den Philosophen Professor Jörg Splett, der sich mit der Aufgabe des Priesters als mündiger Bürger auseinandersetzte und für dessen Ultra-Qualität plädierte. Das bedeute, der Geistliche müsse unparteiisch als Mann für alle agieren. „Er hat jeden unter das fordernde Wort der Botschaft Jesu Christi zu stellen – den Soldaten wie den Kriegsdienstverweigerer“. Auch die Äußerungen von Professor Werner Patzelt zu der rechtspopulistischen Strömung stellte Voderholzer zur Diskussion. Die Kirche habe die Aufgabe, diese „verirrten Schafe“ wieder einzufangen. Patzelt bemängelte in diesem Zusammenhang, dass offensichtlich nicht „die richtigen Reaktionsmuster“ angewandt wurden.

 

Dienst am Wort nicht reduzieren

Der Bischof hob die beiden Dekrete über Dienst und Leben der Priester „Presbyterorum ordinis“ sowie über die Priesterausbildung „Optatam totius“ hervor. Die erstrebte Erneuerung der Kirche hängt von der Aus- und Fortbildung ab, sagte Bischof Rudolf Voderholzer. Als weiteren Punkt nannte der Oberhirte den Verkündigungsauftrag. So sei die Predigt der „Moment der Heiligung“. Der „Dienst am Wort“ dürfe nicht reduziert werden. Verständnis zeigte der Bischof, dass eine Predigt eine der „größten Lasten“ ist, gleichzeitig aber eine der Hauptaufgaben des Priesters.

Für Dr. Voderholzer steht fest, dass kein anderer Beruf so viele Gestaltungsmöglichkeiten bietet als das Amt des Geistlichen. Hier könne jeder persönliche Akzente setzen, von der Verwaltung bis hin zur Seelsorge. Sorge bereiten dem Bischof allerdings die Priester, die aufgrund der Zusammenlegung von Pfarrgemeinden im Zuge von Reformbestrebungen „ins zweite Glied zurücktreten müssen“. Abschließend bat der Bischof den Heiligen Geist, dass er den Verantwortlichen „Augen und Herzen öffne“ für die Erneuerung der Kirche.



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