Lichterprozession als Plädoyer für das Leben am „Tag der unschuldigen Kinder“ - Bischof Gerhard Ludwig Müller: „Das Leben des Menschen ist heilig und unverletzlich - vom Zeitpunkt der Zeugung an bis zum Tode“
Mehr als zweihundert Gläubige nahmen an der traditionellen Prozession für das Leben am „Tag der unschuldigen Kinder“ teil. Er erinnert an den Kindermord in Bethlehem, den König Herodes in Auftrag gegeben hatte. Bereits zum 25. Mal trafen sich in Regensburg zahlreiche Gläubige an der Basilika St. Emmeram, um mit Bischof Gerhard Ludwig Müller, Stadtdekan Alois Möstl und Generalvikar Michael Fuchs mit einer langen Lichterprozession ein sichtbares Zeichen für das Leben zu setzen. Von St. Emmeram aus zog die Prozession, der sich auch viele Bannerträger von Vereinen und Verbänden angeschlossen hatten, über den Petersweg und die Maximilianstraße zur Alten Kapelle. Dort zelebrierte der Regensburger Oberhirte ein Pontifikalamt.
In seiner Predigt hielt der Bischof ein Plädoyer für das Leben, das „mit der Verschmelzung des väterlichen Samens mit der mütterlichen Eizelle“ beginne, bis zum Tode dauere und dem eine von Gott gegeben Würde inne wohne. Das menschliche Leben besitze keine Verfügbarkeit. „Das Leben des Menschen ist heilig und unverletzlich und zwar vom Zeitpunkt der Zeugung an bis zum Tode“. Kein Mensch habe das Recht, über das Leben eines anderen zu entscheiden, gar es zu beenden. Dies verstoße gegen das 5. Gebot „Du sollst nicht töten“. Die Gesellschaft und die Verantwortungsträger der Gesellschaft würden sich allzu leichtfertig über dieses Gebot hinweg setzen, hob der Bischof hervor. Die demografische Katastrophe, die auf uns zukomme, sei die Folge davon.
Die Konsequenzen dieser Katastrophe müssten jedoch alle, also auch jene, die sie nicht verschuldet hätten, mittragen. Es sei überaus wichtig, der Gesellschaft wieder den Wert eines jeden menschlichen Lebens und die Würde, die jeder Mensch von Gott aus besitze, bewusst zu machen. Kinder müssten wieder als Geschenk Gottes angesehen werden, nicht als Beeinträchtigung der eigenen Lebensumstände.
Bischof Gerhard Ludwig Müller wandte sich auch ausdrücklich gegen die Präimplantationsdiagnostik. Es gehe nicht an, dass sich Eltern „Kinder nach Wunsch“ zusammenstellen könnten. „Der Mensch ist kein technisches Produkt, sondern eine Person, dessen Leben unantastbar ist von der Zeugung bis zum Tod“, sagte der Bischof. Er rief die Gläubigen dazu auf, sich für den Schutz des Lebens einzusetzen und die Stimmen gegen jene zu erheben, die menschliches Leben als Verfügungsmasse ansähen.