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Leichte Sprache in der St. Johannes Werkstätte

Prüfgruppe geht an den Start

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Regensburg, 11. Januar 2025

Die vierte Prüfgruppe für Leichte Sprache in den KJF Werkstätten hat ihre Arbeit aufgenommen. Sie prüft Texte, die in Leichter Sprache verfasst sind, auf ihre Verständlichkeit. Holger Lauer, Leiter der St. Johannes Werkstätte, freute sich sehr über diesen Fortschritt: „Ich bedanke mich bei allen, die bei dieser wichtigen Aufgabe mitmachen: Indem sie Informationen in Leichter Sprache zur Verfügung stellen, leisten sie einen großen Beitrag zu Inklusion und Teilhabe. Dabei wünsche ich allen Prüferinnen und Prüfern viel Erfolg.“

Ist eine Information in Leichter Sprache verfügbar? Für Menschen mit kognitiven Einschränkungen ist diese Frage entscheidend, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Aber auch Seniorinnen und Senioren oder Migrantinnen und Migranten profitieren von Übersetzungen in Leichte Sprache. Dabei werden komplexe Texte auf ihre wesentlichen Inhalte heruntergebrochen – Sätze verkürzt und Fachbegriffe erklärt. Doch wer könnte besser beurteilen, ob eine Übersetzung tatsächlich verständlich ist, als die Personen aus der Zielgruppe von Leichter Sprache selbst? So haben sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der St. Johannes Werkstätte Regensburg an einem zertifizierten Lehrgang teilgenommen und sich zu Prüferinnen und Prüfern für Leichte Sprache ausbilden lassen.

Mario Franz, Fachdienst für Leichte Sprache der KJF Werkstätten, zeigte sich zufrieden mit dem Auftakt der Gruppe: „Gemeinsam haben wir schon einige Texte geprüft: Man spürt, wie motiviert und engagiert alle bei der Sache sind.“ Dass sich die Gruppe schon jetzt sehr positiv entwickelt hat, stellt auch Bereichsleiterin Nicole Rappl fest: „Alle haben sich in kurzer Zeit in das Thema Leichte Sprache eingearbeitet und sich auf Neues eingelassen, Respekt dafür! Besonderer Dank gilt Jennifer Csizmazia, sie wird die Gruppe als Moderatorin bei ihrer Arbeit unterstützen.“

Die Gruppe arbeitet eng mit dem Büro für Leichte Sprache der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF) zusammen, das unter der Leitung von Sebastian Müller steht. Das Büro liefert Übersetzungsvorschläge, die ausführlich und nach einem standardisierten Verfahren auf ihre Verständlichkeit geprüft werden. Die Übersetzung wird nach den Ergebnissen der Prüfgruppe angepasst, ehe sie an die Kunden zur Veröffentlichung weitergeleitet wird.

„Zu unseren Auftraggebern gehören Behörden, Beratungsstellen, Museen, das Haus der Bayerischen Geschichte und Politiker oder Organisationen aus dem Bereich Tourismus“, sagt Müller. Er rechnet schon sehr bald mit weiteren Aufträgen im Rahmen der Bundestagswahl, denn auch die Wahlprogramme der meisten Parteien werden in Leichte Sprache übersetzt. Alle Beteiligten waren sich einig, dass es hier noch zu wenige Angebote gibt. Tagesaktuelle Nachrichten in Leichter Sprache wären zum Beispiel ein Projekt, das die Prüfgruppe gerne angehen würde. An Zielen mangelt es also nicht.

Text: Sebastian Schmid

(sig)

Weitere Infos

Unser Bild: Gemeinsam mit Einrichtungsleiter Holger Lauer (4.v.l.), Mario Franz, Fachdienst für Leichte Sprache, und Bereichsleiterin Nicole Rappl freuen sich die Prüferinnen und Prüfer sehr auf ihre verantwortungsvolle Tätigkeit in der Prüfgruppe.



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