"Lasst den Heiligen Geist in Euch wirken und seid auskunftsfreudig über Euren Glauben!": Bischof Rudolf Voderholzer spendet 47 Jugendlichen das Firmsakrament in der Pfarrei Zeitlarn
Ein eindrucksvoller Kirchenbau aus den 60er Jahren, ein nicht alltägliches Kirchenpatronat und ein beeindruckender und gestenreicher Firmgottesdienst mit 47 jungen Christen, das sind die Eckpunkte eines Pastoralbesuches von Bischof Rudolf Voderholzer am vergangenen Samstag. Die 1000-Seelengemeinde Laub, Ortsteil von Zeitlarn im Landkreis Regensburg gelegen, hatte sich zum Besuch des Bischofs herausgeputzt. Mehr aber als die äußerlichen Vorbereitungen auf diesen großen Tag waren die innerlichen. Allen voran hatte Gemeindereferentin Edeltraud Herrmann die jungen Christen aus der Pfarrgemeinde Zeitlarn (St. Bartholomäus) mit der Filiale Laub (Maria zur guten Heimkehr) und der Nebenkirche Regendorf (Hl. Dreifaltigkeit) auf den Empfang des Firmsakramentes vorbereitet. In den Fürbitten, einer gestenreichen Gabenprozession und Mediationen wirkten die Firmlinge am Festgottesdienst mit. Domdekan emeritus Prälat Robert Hüttner, der an den Wochenenden den Ortspfarrer bei den Feiern der heiligen Messen unterstützt, und im vergangenen Jahr bereits als Firmspender in der Pfarrei tätig war, stand als Konzelebrant mit am Altar.
"Christen sind keine Mitläufer, sondern sollen mitreißend sein!"
Bischof Rudolf Voderholzer machte in seiner Predigt mit den Firmanwärtern nicht nur eine Reise in deren Glaubensgeschichte sondern legte ihnen auch einiges für ihr weiteres Glaubensleben ans Herz:
· Bei der Taufe sagten Eltern und Paten für den Täufling das Ja zum Glauben. Vieles wird für ein Kind vorentschieden, der Name, der Wohnort, der Kindergarten und die Schule. Mit bestem Wissen und Gewissen haben die Eltern diese wichtige Vor-Entscheidung für ihre Kinder getroffen.
· Als Menschen haben wir das Recht, frei zu wählen. "Ihr seid heute gekommen, um aus freien Stücken zu dem Ja bei der Taufe Ja zu sagen. Ich bitte Euch, das Ihr gleich mit kräftiger Stimme Euer Ja zum Glauben sagt!"
· "Das Entscheidende bei der Firmung ist das Wirken des Heiligen Geistes, sein Feuer soll Eure Herzen ergreifen und Euch zu mutigen Christen werden lassen, die zum Glauben stehen, wenn es auch nicht immer einfach ist. Christen sind keine Mitläufer sondern sollen mitreißend sein!"
· "Gott ruft Dich bei Deinem Namen, er hat Deinen Namen in sein Herz geschrieben: Manuel ⦁ Tobias ⦁ Anton ⦁ Lena ⦁ Valentin ⦁ Tim ⦁ Laura ⦁ Dominik ⦁ Celine ⦁ Alexander ⦁ Franziska ⦁ Amelie ⦁ Sarah ⦁ Emilie ⦁ Loreen ⦁ Diane ⦁ Lea ⦁ Michael ⦁ Lukas ⦁ Simon ⦁ Matthias ⦁ Angelina ⦁ Lukas ⦁ Valentin ⦁ Patrick ⦁ Anna ⦁ Laura ⦁ Kristina ⦁ Matthias ⦁ Manuel ⦁ Florian ⦁ Jakob ⦁ Nathalie ⦁ Kai ⦁ Rebecca ⦁ Jasmin ⦁ Daniela ⦁ Katharina ⦁ Jonas ⦁ Johanna ⦁ Philipp ⦁ Corinna ⦁ Theresa ⦁ Leopold ⦁ Laura-Marie ⦁ Lea ⦁ Selina!"
· Auch jetzt braucht es noch das Zeugnis und Vorbild im Glauben durch die Eltern und Paten. "Bemühen Sie sich mit ihren Kindern um eine gute Sonntagskultur"
Im Anschluss an die Predigt spendete Bischof Rudolf den 47 jungen Christen das Firmsakrament durch Salbung der Stirn mit Chrisam und Handauflegung. Dabei stand der Pate oder die Patin hinter dem Firmling und legte diesem die rechte Hand auf die Schulter. Der große Tag musste natürlich nach der Festmesse auch noch im Bild festgehalten werden und den Feuerzungen des Heiligen Geistes gleich, entlud sich ein Blitzlichtgewitter über Firmlinge, Bischof und Pfarrer.
"Unsere Liebe Frau von der guten Heimkehr"
Pfarrer Josef Schießl hatte den Bischof vor der Festmesse an der Kirchentür in Empfang genommen und zeigte ihm dann die Filialkirche. Besonders interessierte Bischof Rudolf das nicht alltägliche Patronat "Unsere Liebe Frau von der guten Heimkehr". Die Madonnenstatue im linken Seitenaltar gab die Antwort darauf. Ein junger Soldat hatte diese im Ersten Weltkrieg in Frankreich aus einer brennenden Kirche gerettet und von da an immer bei sich getragen. Als er dann in einem Gefecht unter Beschuss geriet, blieb eine Kugel in der Madonna stecken und rette ihm somit das Leben. Die Statue begleitete ihn zurück in seine Heimat und wurde von der Familie verehrt. Sein Sohn, BGR Pfarrer Josef Steindl, Pfarrer von Zeitlarn 1949 bis 1974, erbaute 1964 bis 1966 die Filialkirche in Laub und gab der Madonna dort einen Ehrenplatz und der Kirche ein Patronat. In der Filialkirche "Unsere Liebe Frau von der guten Heimkehr" fand Pfarrer Steindl auch seine letzte irdische Ruhestätte.