„Lassen Sie sich von Jesus Christus auf diesem Weg tragen!“ – Ewige Profess von Frater Pius Görres CP (Orden der Passionisten) auf dem Miesberg
„Es ist der Herr, der Sie trägt. Es lohnt sich, die Berufung zu den Passionisten anzunehmen!“ Diese zwei Aussagen aus der Predigt von Rektor Pater Lukas Temme CP (Congregatio Passionis Jesu Christi = Orden der Passionisten) fassen die Botschaft und die Wünsche für die Ewige Profess zusammen, die Frater Pius Görres CP am ersten Adventssonntag in der Wallfahrtskirche auf dem Miesberg bei Schwarzenfeld ablegte. Hier befindet sich eines der Klöster des im Jahr 1720 vom Heiligen Paul vom Kreuz gegründeten Ordens.
Zu diesem nicht alltäglichen Ereignis war das Gotteshaus auf dem Miesberg natürlich bis auf den letzten Platz gefüllt, darunter auch die Familie des aus dem Ahrtal (Rheinland-Pfalz) stammenden Fraters Pius Görres. Der 36-Jährige, der zuvor bei der Deutschen Welle gearbeitet hat, studiert Theologie am Bischöflichen Studium Rudolphinum in Regensburg und wird das Studium voraussichtlich im Jahr 2021 abschließen, um ein Jahr später die Priesterweihe zu erhalten.
„Es ist ein schönes Fest, aber auch die Ganzhingabe eines Ordensmannes in der Ewigen Profess“, erläuterte Provinzial Pater Gregor Lenzen CP in seiner Begrüßung am Beginn des Festgottesdienstes. „Frater Pius setzt seine ganze Hoffnung auf den Herrn, er will sich Gott ganz schenken. Dazu wollen wir ihn in dieser Feier im Gebet begleiten“, führte der Provinzial weiter aus.
Jede Berufung ist ein Geheimnis des Glaubens
Nach dem Evangelium erfolgte der Aufruf des Professkandidaten Frater Görres mit der Bitte um dessen Zulassung zu den Gelübden. In der Predigt thematisierte der örtliche Rektor Pater Lukas Temme den Sinn und die Bedeutung des Ordenlebens heute. „Nach Jahren der Prüfung und des Hinhörens antworten Sie heute mit Ja. Jede Berufung ist ein Geheimnis des Glaubens. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott Sie zu seinem Freund macht“, wandte sich der Rektor an Frater Pius. Pater Temme gab aber auch zu bedenken, dass das Wirken im Orden oft „ein steiniger, holpriger Weg“ sei. „Lassen Sie sich von Jesus Christus auf diesem Weg tragen. Haben Sie Mut für den Blick auf Jesus!“ Zur Ewigen Profess meinte der Rektor, dass eine Liebe, die sich bindet, frei mache, und die Verkündigung der gekreuzigten Liebe (Sinnbild der Passionisten) eine ganz klare Richtung vorgebe. Diese „Liebe“ beziehe sich gleichermaßen auf Gott und den Nächsten. Und auf einen weiteren Aspekt wies der Rektor hin. „In den Ordensregeln ist uns das ewige Leben verheißen, wenn wir ihm treu bleiben, d.h. wenn wir ihm treu in der Kongregation der Passionisten folgen.“ Pater Temme erinnerte an den Ordensgründer Paul vom Kreuz und regte an, das Geschenk der Berufung immer wieder neu anzunehmen. „Es ist ein Geschenk und eine Gnade, den Menschen den gekreuzigten Herrn zu verkünden“, schloss der Rektor seine Ansprache.
Ordensregeln, Kreuz und Kerze überreicht
Nach der Predigt erklärte Frater Pius seine Bereitschaft, sich uneingeschränkt an Gott zu binden und die Ordensregeln einzuhalten. Während der folgenden Litanei an alle Heiligen legte sich Frater Pius als Zeichen der Demut auf den Boden. Dann erfolgte die eigentliche Profess, das Versprechen gegenüber Gott und dem Orden, und die Segnung. Mit der Überreichung der Professzeichen (Ordensregeln, Kreuz, Kerze) und der feierlichen Umarmung durch die weiteren Ordensangehörigen endete der Professakt. Gemeinsam beteten die Passionisten zum Abschluss noch den Ordenshymnus „Salve sancte Pater“. Provinzial Pater Gregor Lenzen CP schloss zum Abschluss des Gottesdienstes Frater Pius besonders in den Schlusssegen mit ein.
Die ursprüngliche vor dem Gotteshaus geplante Begegnung mit Frater Pius musste witterungsbedingt ins Pfarrhaus verlegt werden. Aber auch hier wünschten zahlreiche Weggefährten, Freunde und Bekannte aus den unterschiedlichen Bereichen Frater Pius alles Gute für diesen Tag und für seinen weiteren Lebensweg und sein Wirken im Orden der Passionisten.