News Bild Landfrauentagung der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Regensburg

Landfrauentagung der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Regensburg

Hoffnung und Mut


„Hoffnung und Mut tun uns allen gut“ war das Motto der diesjährigen Landesfrauentagung der Sudentendeutschen Landsmannschaft, Landesgruppe Bayern. Stellvertretende Landesobfrau und -frauenreferentin Dr. Sigrid Ullwer-Paul hieß die wegen Corona doch deutlich reduzierte Teilnehmerschar im großen Saal des Kolpinghauses willkommen. Das krankheitsbedingt vom Trio zum „Böhmischen Duo“ reduzierte Gesangspaar erinnerte musikalisch daran, wie es „..bei uns in der Heimat so schön …“ ist. Und dieses Lied hätte wohl auch die Großmutter von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer singen können, die vor 76 Jahren mit drei minderjährigen Kindern aus ihrer sudetendeutschen Heimat vertrieben worden war, erzählte der Regensburger Oberhirte. Ein Drama, das sich aktuell in der Ukraine wiederhole, „was vor drei Monaten noch niemand für möglich gehalten hat“.

 

In Regensburg fallen keine Bomben

Der Bischof und die Teilnehmenden hörten den erschütternden Erlebnisbericht der 41-jährigen Natalia Sakolova, die vor einem Monat mit ihrer 16-jährigen Tochter aus Stojanka geflüchtet war. Als Dolmetscherin übersetzte Vira Leeck den Bericht der gefassten Frau, die neun Tage im Keller verbracht hat, ohne Strom und Wasser – und immer im festen Glauben, dass die Zivilbevölkerung nicht beschossen würde. Sie beschrieb die „schrecklichen Geräusche“, wenn die Bomben einschlugen, die Angst, das Entsetzen und schließlich die Erkenntnis: „Wir müssen gehen.“ Sie musste ihren Mann verlassen, war mit der Tochter zehn Tage unterwegs, kam über Polen nach Regensburg, völlig entkräftet aber in der Gewissheit, „hier fallen keine Bomben“. Im Kolpingsaal war es still geworden, während die jungen Frauen sprachen. Die eigenen Erlebnisse und die Erzählungen der Großmütter und Mütter tauchten plötzlich wieder auf. Bischof Rudolf Voderholzer erinnerte sich an das Schicksal der eigenen Familie, die ihre Heimat für immer verloren hat. Dabei hätten Sudentendeutsche genauso wie Schlesier liebend gerne den „Heimweg“ angetreten. „Wir wären auf Knien zurückgekehrt“, habe seine Großmutter erzählt.

Natalia Sakolova berichtete von ihrer Flucht aus der ukrainischen Heimat.



Nachrichten