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Krippe verbindet

Bischof führt die Krippenfreunde

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Eine Führung durch die Krippensammlung in der Niedermünstergasse hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Donnerstagabend dem Vorstand sowie zahlreichen Mitgliedern des Regensburger Krippenvereins gegeben. Der Verein feiert in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen. Er war 1922 im ersten Stock des Restaurant Bischofshof gegründet worden. Daran erinnerte der Vorsitzende des Vereins, der Regensburger Unternehmer Franz Glas.

Typen von Krippen

Bischof Voderholzer beschränkte sich nicht auf das Zeigen bzw. Präsentieren von Krippen. Vielmehr gab er der 25-köpfigen Gruppe zahlreiche Hinweise zu fünf Typen von Krippen und theologische Aussagen, die in den Darstellungen der Geburt Jesu, aber auch in vielen weiteren biblischen und darüber hinausgehenden Szenen enthalten sind. Die Beschäftigung mit den Krippen ist im Rahmen des Interesses zu sehen, einmal ein Zentrum für religiöse Volkskunst zu etablieren – mit Exponaten aus aller Welt. Allerdings sollten die Stücke ebenfalls für Forschungszwecke zur Verfügung stehen.

Bischof Rudolf führt durch die Krippenausstellung

Die älteren Geschwister der Krippe

In diesem Sinne auch erklärte der Bischof, dass das Heilige Grab und der Palmesel die älteren Geschwister der Krippe sind. Das Werden oder doch mindestens starke Aufblühen der Krippentradition schreibt Dr. Voderholzer den Aktivitäten der Jesuiten im Sinne der katholischen Reform sowie der Gegenreformation im 16. und im 17. Jahrhundert zu, wenn auch der heilige Franziskus bereits Elemente dessen, was später die Krippe werden sollte, eingesetzt hatte. Ein bemerkenswerter „Scheideweg“, an dem die Krippe stand, war im Übrigen auch das Aufkommen der „orientalischen Krippe“, neben der die Heimatkrippe oder heimatbezogene Krippe weiterhin bestand. Die orientalische Krippe allerdings, aufgekommen im 19. Jahrhundert, die die Lebenswelt des Erlösers selbst aufgreift und reflektiert, brachte der Bischof in Verbindung mit dem Wirken der Nazarener, einer geistlich anspruchsvollen Kunstrichtung und -schule eben des 19. Jahrhunderts, mit dem Aufkommen der Fotografie, mit der Pilgerei, insbesondere der vielbeachteten Pilgerfahrten Kaiser Franz-Josephs 1869/70 und Kaiser Wilhelms II. 1898, die den Orient besonders ins Bewusstsein rückten, sowie, nicht zuletzt, mit der Konzentration von Teilen der Theologie auf den Literalsinn, den buchstäblichen Sinn bei der Auslegung (Exegese) der Heiligen Schrift.

Unterschiedliche Arten von Krippen

Krippe u.a. als ein Zelt

Die hauptsächlichen Typen der Krippe sind: Krippe in Ruinen, die gemäß Heiliger Schrift an den Heilsbringer erinnern, der die „verfallene Hütte Davids“ wieder aufrichten soll; Krippe in der Höhle (Höhlenkrippe), die die alte betlehemitische Tradition ist; die Krippe als Beduinenzelt (Zeltkrippe), die gemäß Johannesevangelium daran erinnert, das das Wort Gottes unter uns sein Zelt aufgeschlagen hat; die Krippe als Stall (Stallkrippe), in Verbindung stehend mit dem apulischen Trullo; und nicht zuletzt die Krippe in einem Altar oder sogar als Altar. Was Materialien angeht, sagte Bischof Dr. Voderholzer, sind der Krippe allerdings keine Grenzen gesetzt.

Bischof Rudolf führt durch die Ausstellung

Ein positiver Ruf!

Der Regensburger Krippenverein hat 110 Mitglieder, sagte sein Vorsitzender Glas: „Wir werden nicht nachlassen, junge Mitglieder zu gewinnen, denn die Krippe hat einen positiven Ruf, und darauf bauen wir auf.“

Bischof Rudolf mit dem Krippenverein


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