News Bild Krippe aus der Ukraine findet Heimat in Herz Jesu in Regensburg

Krippe aus der Ukraine findet Heimat in Herz Jesu in Regensburg

Eine Krippe als Mahnmal

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Regensburg, 26. November 2022

Am Wochenende hat Bischof Voderholzer feierlich den 3. Ökumenischen Krippenweg eröffnet. Über 65 Stationen mit Krippen kann man quer durch Regensburg nun bestaunen. Eine besondere Krippe ist aber nicht dabei, da sie erst vor kurzem ihren Weg, dank der Ukrainehilfe Regensburg e. V., von der Ukraine nach Regensburg gefunden hat. Die Krippe der ukrainischen Künstlerin Olya Kravchenko fand ihren Platz in der Regensburger Kirche Herz Jesu.

Ukraine gerade jetzt nicht vergessen

Es begann mit der einfachen Idee von Bernhard Steinbeißer von der Ukrainehilfe Regensburg. Er wollte ein Symbol in der Adventszeit setzen: „Wir dürfen die Ukraine nicht in der Adventszeit vergessen. Eine Krippe kann uns dabei helfen“. Dafür nahm er kurzerhand Kontakt mit einer ukrainischen Künstlerin auf. Die Künstlerin Olya Kravchenko kommt gebürtig aus Lviv und befasst sich mit orthodoxer Ikonenmalerei. Seit vielen Jahren stellt sie ihre Ikonen in der Ukraine, Polen und Litauen und auch in Österreich aus. Ihre Werke befinden sich in Privatbesitz auf mehreren Kontinenten. In Lviv hat sie auch viele Jahre einen Weihnachtsmarkt mitorganisiert. Seit kurzem stellt sie auch Krippen her und fertigte für Regensburg ein eigenes Modell an. Bischof Rudolf, als bekannter Krippenfreund, war sehr angetan von dieser Idee und finanzierte diese besondere Krippe. Als Standort wurde die Herz Jesu Kirche festgelegt. Der Erlös kommt der Ukrainehilfe Regensburg zugute.

Die Krippe stammt von der ukrainischen Künstlerin Olya Kravchenko.

Am vergangenen Samstag wurde die Krippe nun nach ihrer langen Reise von der Ukraine nach Bayern endlich aufgebaut. Hilfe bekam Bernhard Steinbeißer von der ukrainisch-orthodoxen Gemeinde des Kiewer Patriarchats und dem Pfarrer von Herz Jesu, Jürgen Lehnen. „Gerade in der Adventszeit und nachweihnachtlichen Festzeit sollen wir den Ukrainekrieg nicht vergessen“, findet Pfarrer Lehnen. Die Krippe soll an ihrem Standort in der Kirche als Mahnmal und Treffpunkt dienen. Es gibt auch die Möglichkeit Blumen oder Gebete abzulegen und Geld zu spenden.

Kleine Geste in Richtung Ukraine

Die Ukrainisch-orthodoxe Gemeinde des Kiewer Patriarchats freute sich sehr über die Krippe aus ihrer Heimat. Die vielen ukrainischen Kinder haben Bilder zur Krippe gemalt, die in der ganzen Kirche aufgehängt wurden. Bats Yuliya, von der ukrainisch-orthodoxen Gemeinde, findet, dass die Krippe ein besonderes Zeichen der Kunst und Kultur der Ukraine ist. „Da die Lage in der Ukraine leider immer noch sehr kritisch ist, ist dort an eine normale Weihnachtsfeier gar nicht zu denken. Für die Leute geht es immer noch ums reine Überleben, sie haben weder Strom noch Wärme oder Wasser. Mit der Krippe hoffen wir, dass dies eine kleine Geste ist an die Ukraine und ihre Traditionen zu erinnern.“

Kinder aus der Ukraine haben Bilder von Weihnachten und ihrer Heimat gemalt, die nun in der Kirche zu sehen sind.

Drei verschiedene ukrainische Kirchen

In Regensburg leben mittlerweile mehr als 3.000 geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Die verschiedenen orthodoxen Kirchen feiern hier regelmäßig die Heilige Messe. Es ist zu unterscheiden zwischen der russisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats, der ukrainisch-orthodoxen des Kiewer Patriarchats und der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche. Vor kurzem beschloss die orthodox-ukrainische Kirche, sich dem gregorianischen Kalender anzupassen und Weihnachten am 25.12. zu feiern und nicht wie bisher am 6. Januar. Es wird aber noch einige Zeit dauern, bis sich diese Regelung etabliert hat und auch die im Ausland lebenden Gemeinden erreicht.

Text und Fotos: Simon Doering/jas

BU: Gruppenbild: Bernhard Steinbeißer (4. von rechts), Pfarrer Jürgen Lehnen (6. von rechts) und die Familien der ukrainisch-orthodoxen Gemeinde freuen sich über die symbolträchtige Aktion.



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