Krippe als lebendiges Evangelium - Patronatsfest im Mutterhaus der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie
Das Patronatsfest im Mutterhaus der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie wurde am Sonntag 29. Dezember 2019 gefeiert. Wie alle Jahre war Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer gekommen, um mit der Ordensgemeinschaft das Patrozinium zu feiern. Den Gottesdienst feierten auch Familien aus dem Klosterkindergarten „zum Schutzengel“ mit. Allen Kindern spendete der Bischof den Einzelsegen.
Im weihnachtlichen Festschmuck empfing die Klosterkirche Mallersdorf am Fest der Heiligen Familie ihre Besucher. Nach dem feierlichen Einzug der Geistlichen und der Ministranten sprach Superior Prälat Gottfried Dachauer einen herzlichen Willkommensgruß an den Diözesanbischof und dankte ihm, dass er in diesem Jahr wiederholt das Kloster Mallersdorf besucht hat. Explizit erinnerte er an die 150 Jahrfeier des Einzugs ins Kloster Mallersdorf. Dachauer blickte aber auch auf das 25-jährige Jubiläum der Weihe dieser Klosterkirche zu Ehren der Heiligen Familie. Bischof Rudolf Voderholzer gab seiner Freude Ausdruck, dass alle Stationen im Schwesternheim Sankt Maria dank neuester Technik jetzt mit dem Gottesdienst verbunden sind und schickte viele Grüße ins Nachbarhaus. Verbunden sei man aber auch mit den Mitschwestern in der Pfalz, in Rumänien und in Südafrika.
Das päpstliche Schreiben über die Krippe – ein Geschenk
In seiner Predigt, die Bischof Rudolf inmitten der Gottesdienstgemeinschaft hielt, erzählte er mit strahlenden Augen, dass er in diesem Jahr sein erstes Weihnachtsgeschenk bereits am 1. Dezember bekommen hat: Das päpstliche Schreiben „Admiabile signum – Wunderbares Zeichen“, in dem Papst Franziskus die Weihnachtskrippe zum Thema gemacht, der Krippe ein eigenes Apostolisches Schreiben gewidmet hat, ihren Wert herausstellt und die Krippe als wichtiges Element auf dem Weg der Glaubensweitergabe betrachtet. „Das wunderbare Zeichen der Krippe, die dem christlichen Volk so sehr am Herzen liegt, weckt immer wieder neu Staunen und Verwunderung. Das Ereignis der Geburt Jesu dazustellen bedeutet, das Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes mit Einfachheit und Freude zu verkünden.
Wie ein lebendiges Evangelium
Die Krippe ist in der Tat wie ein lebendiges Evangelium, das aus den Seiten der Heiligen Schrift hervortritt. Wenn wir über die Weihnachtsszene nachdenken, sind wir eingeladen, uns geistlich auf den Weg zu machen, uns anziehen zu lassen von der Demut des Einen, der Mensch wurde, um jedem Menschen zu begegnen. Ausdrücklich stützt der Papst in seinem Schreiben die schöne Tradition in den Familien, am Arbeitsplatz, in Schulen, in Krankenhäusern, Gefängnissen, auf öffentlichen Plätzen, ja überall eine Krippe aufzubauen. „In wirklich kreativem Einfallsreichtum entstehen aus den unterschiedlichsten Materialien kleine Meisterwerke, die sehr schön anzusehen sind. Schon als Kind wächst man da hinein, wenn Vater und Mutter zusammen mit den Großeltern diesen freudigen Brauch weitervermitteln, der aus einer reichen Volksfrömmigkeit schöpft. Ich hoffe, dass dieses Brauchtum nie vergeht; im Gegenteil, ich hoffe, dass es dort, wo es nicht mehr gepflegt wird, wiederentdeckt und neu belebt werden kann“, betonte Bischof Rudolf und resümierte begeistert: „Der Heilige Vater legt die Krippen den Menschen neu ans Herz.“ Damit renne er bei den Mallersdorfer Schwestern offene Türen ein. Die Geburt Christi werde so dargestellt, als ob es sich hier bei uns zutrage in der Gegenwart. Überall auf der Welt werde die Krippe „im hier und jetzt“ mit ländertypischen Akzenten dargestellt, wie auch die Krippensammlung der Mallersdorfer Schwestern zeige. Ein besonderer Dank ging an Sr. Antilia für die liebevolle Pflege der Jahreskrippe, die von vielen Besuchern sehr geschätzt wird. An die anwesenden Eltern und Großeltern appellierte der Bischof, die Krippe als Teil der schönen und anspruchsvollen Glaubensweitergabe zu sehen, den schönen Brauch des Krippenbesuchs zu pflegen, vor der Krippe das Evangelium zu erzählen und zum „Krippenschauen“ bei Nachbarn und Verwandten zu gehen, sich gegenseitig einzuladen. Mallersdorf liege genau zwischen den zwei großartigen Krippenstädten Landshut und Straubing. Beides seien gute Ziele für einen weihnachtlichen Ausflug und man könne sich an der Vielfalt einfach nur erfreuen.
„Krippenschauen ist herrlich“
„Krippenschauen ist herrlich“, resümierte Bischof Rudolf und schloss mit einem Zitat des Papstes: „Von Kindheit an erzieht sie uns in jedem Alter dazu, Jesus zu betrachten, die Liebe Gottes zu uns zu spüren; zu fühlen und zu glauben, dass Gott bei uns ist und wir bei ihm und dass dank dieses Kindes, des Sohnes Gottes und der Jungfrau Maria, wir alle Kinder und Geschwister sind. Und zu spüren, dass darin das Glück liegt. In der Schule des heiligen Franziskus wollen wir unsere Herzen dieser einfachen Gnade öffnen; lassen wir zu, dass aus dem Staunen ein demütiges Gebet erwächst: unser „Danke“ an Gott, der alles mit uns teilen wollte, um uns nie allein zu lassen.“
Gemeinsam mit Superior Prälat Gottfried Dachauer und Pfarrer Ronald Liesaus am Altar und der versammelten Schwesterngemeinschaft sowie mit allen Gläubigen im Gotteshaus feierte Bischof Rudolf die Eucharistie. Den musikalischen Bestandteil der Liturgiefeier hatte der Schwesternchor mit der Missa alla settecento von W. Menschik und Weihnachtsliedern unter der Leitung von Maria Dambacher übernommen. An der Orgel spielten Maria Dambacher und Sr. Luisa. Im Streicherensemble zeigten Annette Baumann (Geige), Larissa Berger (Cello) und Sr. Luisa (Geige) ihr Können. Am Ende des festlichen Gottesdienstes nahm sich Bischof Rudolf Zeit, um allen Kindern den Segen Gottes einzeln zuzusprechen. Beim anschließenden Festmahl im Franziskussaal sprach Generaloberin Sr. Jakobe Schmid freundliche Begrüßungsworte im Namen der anwesenden Mallersdorfer Schwestern aus.