Regensburg, 19. Juli 2024
Der Hund ist bekanntlich der beste Freund des Menschen. Das Barmherzige Brüder Krankenhaus St. Barbara Schwandorf bietet erstmals in einem Pilotprojekt eine tiergestützte Therapiestunde für Patienten der Akutgeriatrie an. Ausgebildete Therapiebegleithunde kommen wöchentlich zum Krankenhaus im Rahmen einer Gruppentherapie. Um das Therapieangebot weiterhin anbieten zu können, ist das Krankenhaus allerdings auf Spenden angewiesen.
Tiergestützte Therapie unterstützt die Motorik und erreicht zudem psychisch-emotionale Bereiche. Das Gefühl von Einsamkeit und Isolation wird hierdurch reduziert. Interaktion und Austausch wird gefördert durch Gruppenangebote und den Kontakt zum Mensch-Hund-Team. Der Hund als sozialer Treiber und Eisbrecher und fördert z. B. die Kommunikation in der Therapiegruppe. Der Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Dr. Christoph Balzer, sieht in der tiergestützten Therapie einen Gewinn für seine Sektion Akutgeriatrie: „Die tiergestützte Therapie fördert die Interaktion, nicht nur mit dem Tier sondern auch unter unseren Patienten. Diese Wirksamkeit haben zahlreiche Studien belegt. Sowohl motorisch als auch kognitiv werden sich hier schnell positive Ergebnisse zeigen“, ist sich Dr. Balzer sicher. So sollen beispielsweise mittels einfacher Bewegungen eine emotionale Stabilisierung und Anregung erreicht werden. Bereits in der ersten Therapiestunde vergangenen Freitag konnten positive Effekte deutlich bemerkt werden, berichtete die Sektionsleiterin und Geriaterin Dr. Adela Sala.
Dass das Gemeinschaftsprojekt von Akutgeriatrie und Pflegedirektion nun starten kann, verdankt das Krankenhaus St. Barbara dem Verein der Freunde und Förderer des Krankenhaus St. Barbara e. V. Er finanziert die tiergestützte Therapie im Anfangszeitraum mit einem großzügigen Spendenbetrag. 1. Vorsitzender Andreas Wopperer sieht in der tiergestützten Therapie einen großen Mehrwert:„Das Wohl der Patienten wird signifikant durch die Zuwendung zum Tier gesteigert – dank Ablenkung, Erlernung neuer Wissensinhalte wie z. B. Kommandos, aber auch durch die Interaktion in der Gruppe. Wir freuen uns, als Förderverein für das Krankenhaus so eine Therapieform ermöglichen zu können“, erläutert Wopperer.
Diese Therapiegruppe ist im Krankenhaus St. Barbara maximal fünf Teilnehmer groß. „Unsere Patienten auf der akutgeriatrischen Station bleiben in der Regel 14 Tage bei uns. So schaffen sie eine gute Verbindung, nicht nur zum pflegerischen und ärztlichen Personal, sondern auch zum Therapieangebot – und in diesem Fall ganz konkret zum Tier“, erläutert Marco Hirschl, Stationsleiter auf der Akutgeriatrie im Krankenhaus St. Barbara. Die tiergestützte Therapie wird gemeinsam mit Therapeutin Susi Gold aus Regensburg und ihrem Team durchgeführt.
Die Akutgeriatie von St. Barbara
Das Krankenhaus St. Barbara verfügt seit 2020 über eine eigene akutgeriatrische Station im Neubau des Hauses. In diesem speziellen Bereich arbeiten Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Pflegefachkräfte sowie Ärzte mit einer speziellen Geriatrieweiterbildung Hand in Hand. Neben der Behandlung der Akuterkrankung soll die Selbstständigkeit der Patienten erhalten, wiederhergestellt oder verbessert werden. Meist können sie nach kurzer Zeit wieder mit einem Höchstmaß an Lebensqualität und Selbstständigkeit in ihre vertraute häusliche Umgebung entlassen werden. Im Rahmen der Erarbeitung eines Demenzkonzepts wurde auch die tiergestützte Therapie als ein Teilbereich aufgenommen und nun zum ersten Mal im Schwandorfer Krankenhaus realisiert, außerdem finden bereits jährliche Demenzschulungen für Behandelnde statt.
Text: Johanna Foitzik
(SSC)