Komturei St. Wolfgang

Komturei St. Wolfgang des Ordens der Ritter vom Heiligen Grab feiert 50jähriges Bestehen

Große Herausforderungen für das Heilige Land


Regensburg, 3. Mai 2025

Am vergangenen Samstag hat die Komturei St. Wolfgang des Ordens der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem in Regensburg ihre Gründung auf den Tag 50 Jahre zuvor begangen. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, der der Komturei in der Diözese angehört, feierte ein Pontifikalamt in St. Jakob Regensburg.

Bischof Rudolf Voderholzer sagte während des Pontifikalamts über die derzeitige Lage im Heiligen Land, dass es keine einfachen Lösungen geben werde. Er würdigte die Verbindung mit den Christen dort und nannte die „Herausforderungen im Heiligen Land schier übermenschlich“. Dr. Voderholzer dankte den Ordensrittern und Ordensdamen für ihr „bitter notwendiges Engagement im Dienst an den Kindern und den Kranken“ im Heiligen Land. Die Komturei St. Wolfgang gehört der Deutschen Statthalterei an, die besonders die Bildungseinrichtungen des katholischen Patriarchats von Jerusalem unterstützt, darunter eine Katholische Universität, Schulen und Krankenhäuser bzw. Altenheime und eine Krippe für Kleinkinder und Waisenkinder. Anlässlich des „Geburtstags“ der Komturei Regensburg fand nach dem Pontifikalamt in St. Jakob im Bischofshof am Dom ein Festakt statt. Auf den Tag genau am Samstag vor 50 Jahren war die Komturei der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem mit dem Patrozinium des Bistumspatrons Wolfgang von Augsburg aus gegründet worden. Daran erinnerte Leitender Komtur Prof. Dr. Michael Pawlik.

Christen leiden am meisten

Den maßgeblichen Vortrag während des Festakts hielt Cornelia Kimberger aus Fürth, Vorsitzende der Heilig-Land-Kommission der Deutschen Statthalterei, aus der Komturei Caritas Pirckheimer Nürnberg. Sie sprach über die Lage der Christen, insbesondere der katholischen Christen im Heiligen Land. Daraus ging hervor, dass gerade die Christen unter dem Krieg am meisten zu leiden haben, der durch die Mordaktion der Hamas am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden ist; weil sie am stärksten vom Tourismus im Heiligen Land abhängig sind. Vorsitzende Kimberger nannte die Tatsache, dass von den drei katholischen Schulen in Gaza zwei zerstört worden sind. In der einen noch stehenden Schule sind notleidende Menschen untergebracht. Allerdings ist Bildung ein derart wichtiges Gut, dass der Unterricht weitergeführt wird. Unterrichtet werden auch muslimische Kinder. Die Hoffnung geht dahin, dass damit Frieden leichter erreicht werden kann, insofern Freundschaften verbindend wirken können.

Christen zeigen, dass sie nicht alleine sind

Der feiernden Komturei per Aufzeichnung zugeschaltet wurde Abt Nikodemus Schnabel von der Dormitioabtei auf dem Zionsberg in Jerusalem, der am Ufer des Sees Genezareth in Tabga, einem Priorat der Dormitio, stand. Abt Nikodemus forderte allseits dazu auf, ins Heilige Land zu kommen, „um jetzt Solidarität mit den Christen zu zeigen“. Der bekannte Benediktiner erklärte: „Von diesem Krieg ist keiner so hart betroffen wie es die Christen sind.“ Auch der aktuelle Patriarch von Jerusalem, der Franziskaner und Kardinal-Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, sagte laut Kimberger: „Kommt und seht! Durch Ihre Besuche zeigen Sie den Christen, dass sie nicht alleine sind.“

Friede untereinander

Theologisch versiert hatte Bischof Voderholzer anlässlich des Apostelgedenktages der Philippus und Jakobus auf die kulturellen Verhältnisse im Heiligen Land zur Zeit Jesu hingewiesen. Er betonte die Nähe der hebräischen Kultur zum Griechentum, etwa nur wenige Kilometer von Nazareth entfernt. Diese Nähe ist analog zur entscheidenden Hinwendung der jungen Kirche zur Völkermission zu sehen. So wird der Apostel Philippus, der einen griechischstämmigen Namen trägt, in der Heiligen Schrift wiederholt als Vermittler der Sphären erwähnt, während der Name des Jakobus aus hebräischer Sphäre ist. Dieses Miteinander von griechisch (Heiden) und hebräisch (Juden) sei die Vorausdeutung auf den Frieden untereinander, bei allen Unterschieden. 

Text und Fotos: Dr. Veit Neumann



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