Kloster Metten feiert mit prominenten Gästen 1250. Geburtstag
Bewegende Jahrhunderte liegen in der Vergangenheit des Benediktinerklosters Metten. Zum 1250. Geburtstag gratulierten neben Diözesanbischof Rudolf Voderholzer auch Ministerpräsident Horst Seehofer mit seiner Frau Karin, Seine Königliche Hoheit Herzog Max von Bayern und Hunderte geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Ordensgemeinschaften. Begonnen wurde der festliche Tag mit einem Pontifikalamt in der frisch renovierten Klosterkirche Sankt Michael.
Klöster sind Geburtsstätte des Schulwesens
In einer eindringlichen Predigt stellte Bischof Rudolf anhand einer Geschichte die Frage nach dem Glück. "Das Glück stellt sich ein auf dem Rücken einer guten Tat" könne man als Antwort bekommen. Der Bischof machte die geistige Wirkung, das "Gutes Tun" deutlich. Dies zeigte er anhand des benediktinischen Lebens und der Erfahrung des Heiligen: "Gott allein ist die Erfüllung des Menschen. Ihn suchen, ihn lieben". Alle Regeln des Heiligen Benedikts seien von der Bibel geprägt und werden in "Ora et labora" zusammengefasst. Der Bischof ging auch auf Benedikt als Patron Europas ein und die biblisch-christliche Prägung des Abendlandes. Klosterschulen seien die ersten Schulen gewesen und durch die Klöster habe es maßgebliche Entwicklungshilfe gegeben. "Geistliche Kraftwerke", die ausstrahlen in die Gesellschaft.
So hätten die Mönche die Heimat geprägt mit ihrem Beten und Arbeiten, wobei das Gebet immer an erster Stelle stehe. Bischof Rudolf dankte der Benediktinerabtei mit Abt Wolfgang Hagl für alles Tun und für das Zeugnis des Glaubens seit 1250 Jahren. Sein Wunsch und sein Gebet sei, dass auch junge Menschen angerührt werden und die Fackeln des Glaubens weitertragen damit das Kloster Metten auch weiterhin in die Region ausstrahlen kann. Zum festlichen Pontifikalamt trug auch die brillante Kirchenmusik bei mit der Spatzenmesse von W.A. Mozart durch das Mettener Schülerorchester und die Stiftsbläser.
Metten ist Festung des Glaubens
Abt Wolfgang Maria Hagl betonte bei seiner Begrüßung beim Festakt, dass man in diesem Alter von 1250 Jahren gelassen feiert. Seine Freude drückte der Abt darüber aus, dass nach 45 Jahren wieder einmal mit Horst Seehofer ein bayerischer Ministerpräsidenten im Hause sei. Seit 1250 Jahren würden hier Mönche leben, die Gott suchen und Zeugnis geben: "Gott allein genügt". Abt Wolfgang M. Hagl zog einen roten Faden durch seine Erläuterungen, wie trotz Not, kriegerischer Zerstörung und Feuersbrünsten die Liebe zum Mettener Kloster immer wieder neu geboren wurde. So sei diese Festung des Glaubens, ein Stützpfeiler der abendländischen Kultur, durchdrungen vom Geist der Jahrtausende entstanden. "Aber nach jedem Bruch gab es etwas Neues, etwas Besseres" blickte er zuversichtlich in die Zukunft.
Ministerpräsident Horst Seehofer hob beim Festakt zum 1250-jährigen Bestehen des Klosters Metten die große Bedeutung von Klöstern für die Entwicklung des modernen Bayern hervor. „Die Entwicklung des modernen Bayern wurde entscheidend mitgeprägt von blühenden Klöstern und lebendigen Ordensgemeinschaften. Klöster waren Wirtschaftsmotoren, Horte der Gelehrsamkeit und garantierten unseren Vorfahren Arbeit, Sicherheit und Wohlstand. Als Oasen der Bildung und Kultur entfalteten sie früher die gleiche Dynamik wie heute ein Flughafen oder ein großes Dax-Unternehmen. Seit 1250 Jahren formen die Benediktiner aus Metten mit überlieferten Werten, handfestem Wissen, Gestaltungskraft und Innovationsgeist ein Kloster mit großer kultureller Strahlkraft, die bis heute weit über die Region hinaus wirkt. Ich gratuliere dem Kloster, der Ordensgemeinschaft, den Mitgliedern der Schulfamilie und allen mit dem Kloster Verbundenen zu diesem seltenen Jubiläum und wünsche den Verantwortlichen auch weiterhin die richtigen Entscheidungen und Weichenstellungen für eine blühende Zukunft des Klosters Metten, “ so Horst Seehofer.
Er erinnerte, dass die Benediktiner in Metten den derzeit rund 500 Schülerinnen und Schülerin nicht nur Latein, Altgriechisch, Mathematik, Physik oder Deutsch lernen. Vielmehr verstehe sich die Schule als "Lebensraum, der die Schülerinnen und Schüler die Menschenfreundlichkeit Gottes spüren lässt". Dies bezeichnete er als wunderbares Credo für eine Schule und erinnerte an den Artikel 131 der bald 70jähirgen Bayrischen Verfassung, in der die Verfassungsväter fordern: "Die Schulen sollen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden".
Am Ende des Festaktes überreichte Abt Wolfgang M. Hagl an Bischof Rudolf und Ministerpräsident Horst Seehofer die ersten beiden Ausgaben der neuerschienen Bücher "<link https: www.pustet.de shop action productdetails external-link-new-window buch>Ein Herz und viele Seelen - 1250 Jahre Klosterleben in Metten" von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und <link https: www.pustet.de shop action productdetails external-link-new-window ort für gott und>"Ein Ort für Gott und Mensch - 1250 Jahre Benediktinerabtei Metten" von P. Prof. Dr. Stephan Haering OSB überreicht. Das Kloster Metten wurde 766 gegründet und 817 als eigenes Kloster anerkannt. Neben dem Kloster betreiben die Benediktiner in Metten mit dem St.-Michaels-Gymnasium eine traditionsreiche Schule mit über 500 Schülern.