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KLJB bei Bischof: fruchtbarer Austausch in Sorge um die Kirche

Lasse nichts auf die Verbände kommen

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Regensburg, 31. Mai 2023

„Wir haben mehrere Gründe gefunden, warum wir in der Kirche bleiben.“ Das hat Daniela Kirchmeier, Vorsitzende der Katholischen Landjugend-Bewegung (KLJB) der Diözese Regensburg, am gestrigen Dienstag während eines Besuchs des KLJB-Vorstands bei Bischof Dr. Rudolf Voderholzer gesagt. Gekommen waren auch Vorsitzender Nicolas Süß, KLJB-Vorsitzender und Geschäftsführer Johannes Theisinger und Diözesanseelsorger P. Christian Liebenstein SDB.

Mitglieder sehen sich in Frage gestellt

Vorsitzende Kirchmeier trug die genannten Gründe vor, in der Kirche zu bleiben, die primär als Argumentationshilfe für Mitglieder der Ortsgruppen angelegt sind. Sie sehen sich wiederholt Anfragen an die Kirche gegenüber („Mitglieder von Ortsgruppen der KLJB sehen sich in Frage gestellt“).

Glaube ermutigt, neue Perspektiven einzunehmen

Warum also bleiben? Die KLJB Regensburg möchte demnach die christlichen Feiertage vor Ort gestalten. Auch werde der Glaube in den Gemeinden wirklich. Verbunden sieht sich die KLJB durch die christlichen Werte wie die Liebe. Auch sei der Glaube als solcher wichtiger als Kritik an und Enttäuschung wegen der Kirche. Nicht zuletzt sie die Kirche ein Ort, an dem sich junge Leute „ausprobieren“ können. Der Glaube selbst sei es, der ermutigt, zu reflektieren und neue Perspektiven einzunehmen. Vorsitzende Kirchmeier bestimmt: „Wir wollen, dass alle ihren Glauben bei uns leben können.“ Überhaupt wurde gefordert, „den Missbrauch“ aufzuklären.

Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht

Wobei gerade diese „Forderung“ Bischof Dr. Voderholzer allerdings veranlasste, mit klaren Worten darauf hinzuweisen, dass „wir unsere Hausaufgaben gemacht“ haben. Und: „Nennen Sie mir einen Fall, in dem die weltlichen Gerichte nicht eingeschaltet werden.“ Es gelte in allen konkreten Fällen, immer „alle Karten“ auf den Tisch zu legen, sagte Dr. Voderholzer. Allgemeine Verdächtigungen werde er, der Bischof, nicht zulassen; zumal nicht gegenüber den Pfarrern. Innerhalb der Kirche und über sie hinaus solle unbedingt bekannt gemacht werden, dass sehr viel an Prävention in der Kirche, viel mehr als in anderen Institutionen, passiert sei. P. Christian fand an dieser Stelle des Gesprächs dann angemessen-weiterführende Worte, als er seiner Einschätzung Ausdruck gab: „Die Kirche ist in ihrem Umkehrprozess weiter als bisher wahrgenommen.“

Argumentativ nicht gerade leicht beizukommen

Ein deutlicher Austausch fand sodann zum Thema homosexueller Beziehungen mit Blick auf die Kirche statt. Hier lauteten Anfragen der KLJB-Verantwortlichen, wie mit Menschen in der Kirche konkret umzugehen sei, die „so fühlen“. Bischof Rudolf Voderholzer zeigte geduldig-engagiert wesentliche Argumentationslinien auf, die die Haltung der Kirche stützen, und gab vor allem anthropologische und schlicht menschliche Argumente, denen, wie sich zeigte, argumentativ nicht gerade leicht beizukommen war. „Ich bin bereit, mich jeder Debatte zu stellen“, sagte Dr. Voderholzer, dem die Diözese Regensburg anvertraut worden ist.

Wenn politisch wirken, dann als Weltgestaltung

Der Bischof ermunterte, grundsätzlich Personen auszubilden, die das geistliche Element in den Ortsgruppen stärken („Kurat“ und „Kuratin“). Überhaupt dankte er der Katholischen Landjugend-Bewegung und erwähnte obendrein, dass es nicht zuletzt deren Aufgabe sei, politisch zu wirken; wenn politisch wirken, dann aber insbesondere mit Blick auf die Politik im Sinne der Weltgestaltung. „Wir brauchen die Verbände.“ Auch wiederholte Dr. Voderholzer, im Falle von unterschiedlichen inhaltlichen Vorstellungen stünde er „zur Verfügung“: „Der Vater ist kein Kumpel. Dieser Verantwortung stelle ich mich auch“ (Zuvor war im Zusammenhang einer Infragestellung der „zwei“ Geschlechter über den Vater und seine bedeutende Aufgabe bzw. sein entsprechendes Wesen gesprochen worden). Im Übrigen freue sich der Bischof stets, bei Pastoralbesuchen Fahnen von Kolping, KAB, Frauenbund, MMC und der KLJB zu sehen; und das über die Feuerwehr und den Schützenverein hinaus.

Korb mit leckeren Speisen (Wurst, Honig …)

Die intensiven Gespräche waren allerseits von Ehrlichkeit, Offenheit und Sorge um die Kirche getragen. Im Anschluss überreichte Vorsitzende Kirchmeier dem Bischof einen Korb mit leckeren Speisen (Wurst, Honig …). Und Bischof Voderholzer sagte: „Ich lasse nichts auf die Verbände kommen, die das kirchliche Leben tragen.“

Text: Prof. Dr. Veit Neumann

Bilder: ven



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