Kirchweih im Haus Johannisthal mit Eröffnung der Bilderausstellung von Fußmaler Günther Holzapfel
Einen feierlichen Gottesdienst feierten das Personal vom Haus Johannisthal und alle Besucher, die in der voll besetzten Kapelle des Johannes des Täufers Platz gefunden hatten. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Zitherclub aus Erbendorf und dem Männerchor aus Kastl bei Kemnath mit der Bauernmesse von Annette Thoma unter der Gesamtleitung von Veronika Hille.
Mit Elie Wiesel und Bud Spencer die Liebe Gottes erkennen
In seiner Predigt ging Direktor Manfred Strigl auf die liturgischen Texte des Sonntags ein. Im Evangelium taucht die Frage, die nicht dem heutigen Mainstream folgt, auf: Was muss ich tun um das ewige Leben zu gewinnen? Direktor Strigl zitierte Charlie Chaplin und seinen Text: "Als ich mich zu lieben begann." Die Selbstliebe sei ganz wichtig um das Leben hier und das ewige Leben zu gewinnen. Ein gutes Beispiel dafür sei auch der Fußmaler Günter Holzapfel. In puncto Nächstenliebe stellte er den Holocaust-Überlebenden Elie Wesel vor. Ihn würdigte US-Präsident Obama anlässlich seines Todes als einen, der trotz seiner schrecklichen Erfahrungen nie das Vertrauen in die Menschlichkeit verloren habe. Strigl meinte, wir sollten trotz aller Wunden, die das Leben schlägt, an die Menschlichkeit glauben und sie leben. Die Gottesliebe verkörperte Bud Spencer. Er war ein gläubiger Christ, der immerzu für das Festklammern an Gott plädierte. Sich an Gott fest zu klammern, bringt auch uns Segen. Am Schluss empfahl der Zelebrant nach dem Dichter Angelus Silesius ein Auge der Seele für das Leben hier und ein Auge für die Ewigkeit zu haben.
Die Fürbitten brachten - unter der Leitung der Referentin Maria Rehaber-Graf - Angestellte des Hauses, z.B. mit einem Krug, einem Zimmerschlüssel und dem Logo von Johannisthal, zu Gehör.
Ausstellungseröffnung mit Günter Holzapfel
Bei der Ausstellungseröffnung erzählte Günter Holzapfel berührend aus seinem Leben
und seiner positiven Sicht darauf. Holzapfel schreibt selbst über sich: „Das Malen gibt meinem Leben Inhalt und Sinnerfüllung. Trotzdem habe ich noch viele Hobbys wie Reisen, an Gottesdiensten und kirchlichen und weltlichen Festen teilnehmen, mit dem Computer arbeiten, in froher Runde im Gasthaus weilen und noch viel mehr. Große Freude bereitet es mir aber auch bei Malvorführungen den Mitmenschen zu zeigen, wie erfüllt und glücklich ein Leben als Behinderter sein kann.“ Die bedeutendsten Ausstellungen hatte er in Fukuoka und Naha in Japan, in Haunsdorf in Australien sowie in vielen Städten und großen Dörfern Bayerns. Seine Ausstellung ist im Haus Johannisthal zu den gewohnten Öffnungszeiten zu besichtigen.
Buntes Programm für jung und alt
Während der Mittagszeit erfreute die Kirchweihbesucher die Band „Finbar and Friends“ mit gekonnt vorgetragenen Hits um die Leadsängerin Julia Benkhardt. Die Küche kredenzte leckere Braten mit Ripperl und hausgemachten Knödel und vegetarische Gourmets. Die Ankündigung der Schnupperkurse übernahm den ganzen Tag über Pastoralreferent Alfred Kick. Ab 13 Uhr konnten sich die Besucher einen Eindruck über Achtsamkeitsübungen, meditativen Tänze, Enneagramm, Trommelbau, Singen, Resilienz, Sinnsuche und Handauflegen verschaffen. Davon wurde auch rege Gebrauch gemacht, so dass für nächstes Jahr eine Wiederholung geplant ist. Ministranten der Pfarreiengemeinschaft betreuten die Spielstraße für Kinder.
Bei köstlichen Kuchen und Kücheln konnten die Besucher ihre Erfahrungen austauschen und den Nachmittag gemütlich und erholsam verbringen. Am Ende des Tages lud das Haus um Direktor Manfred Strigl und stellvertretendem Leiter Alfred Kick zum Abendlob in die Kapelle. Mit einem gemeinsamen meditativen Tanz zum Lied „Du bist ein Königskind…!“ endete der reichhaltige und abwechslungsreiche Kirchweihsonntag in Johannisthal.