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Zur Neuigkeit
Kirchen aus dem Bistum: St. Thomas in Adlkofen
Apostel Thomas als Patron
Adlkofen, 3. Juli 2025
Thomaskirchen finden sich in Bayern eher selten. St. Thomas in Adlkofen ist die einzige Kirche mit diesem Apostel als Kirchen- und Pfarrpatron im Bistum Regensburg.
Mit dem Patrozinium des Apostels Thomas hat die Pfarrei in Adlkofen im Bistum Regensburg ein Alleinstellungsmerkmal. Der Volksmund gab ihm den Beinamen „der Ungläubige“. In der Bibel heißt es, dass er auch „Didimus“, das bedeutet Zwilling, genannt wurde. Der Apostel zweifelte zunächst an der leiblichen Auferstehung Christi. Der Herr konnte ihm seine Zweifel nehmen, wie das Altarbild der Kirche eindrucksvoll zeigt. Thomas ging später nach Indien und verkündete dort das Evangelium.
Im Adlkofen hatte bereits vor 1000 die erste Holzkirche gestanden. Im 13. Jahrhundert wurde diese durch einen ersten Kirchenbau aus Stein ersetzt. Dies war eine einschiffige Saalkirche mit Rundbogenfenstern. Nur der massive Westturm ist von dieser ersten Kirche noch erhalten. Ein schweres Unwetter im Jahr 1722 fügten der Kirche schweren Schaden zu. Insbesondere der Turm hatte gelitten. Daher wurde im selben Jahr der Wiederaufbau der Kirche veranlasst. Da die gesamte Kirche baufällig war, entschied sich der Baumeister Johann Georg Hirschstötter für Abriss und Neubau des Langhauses im Barockstil. Es wurde eine dreischiffige nach Osten ausgerichtete Basilika gebaut. Das Mittelschiff umfasst vier Joche. Die Seitenschiffe im Norden und Süden haben drei Joche und sind deutlich schmaler und niedriger ausgeführt.
Der Chor blieb erhalten
Der Chor im Osten war erst um 1700 erneuert worden. Er blieb erhalten und hat die gleiche Höhe und Breite wie das Mittelschiff. Er umfasst zwei Joche und schließt in drei Seiten eines Achtecks ab. Mittelschiff und Chor werden von einem gemeinsamen Satteldach überdeckt. Der noch erhaltene spätromanische Turmunterbau wurde nach oben um ein Oktogon aufgestockt und eine bekrönende Zwiebelhaube aufgesetzt. Im Jahr 1861 wurde die Zwiebelhaube des Turmes durch einen Spitzhelm ersetzt. Er kommt in dieser Form auf eine Höhe von 44 Meter. Damit hatte die Kirche im Wesentlichen ihre heutige Gestalt.
Das Hauptschiff wird, wie man im Innenraum sieht, von einem Flachtonnengewölbe überspannt. Stichkappen schneiden in das Gewölbe, welches als Schalgewölbe ausgeführt ist, quer zur Ost-West-Ausrichtung der Kirche. Ein Schalgewölbe ist eine Bauweise, bei der einzelne Steine so aufeinander abgestützt werden, dass sie die Last der Decke tragen können. Diese Bauausführung war eine wichtige Technik in der frühen mittelalterlichen Architektur. In den Stichkappen finden sich kleine, querovale Fenster, die das Mittelschiff beleuchten. Von außen entsteht so der Eindruck eines Obergarden. Das Gewölbe des Chorraums ruht auf gefasten Pilastern. Im Mittelschiff liegt es auf Gesimsstücken. Die Seitenschiffe der Kirche werden ebenfalls von Stichkappentonnen überwölbt. Hier sind deutlich größere Rechteckfenster mit Rundbögen eingesetzt. Im westlichen Langhausjoch wurde im Jahr 1764 eine hölzerne Doppelempore eingezogen. Beide Geschosse umfassen die Breite des Mittelschiffs. Im oberen Geschoss ist die Orgel untergebracht. Ein Brüstungspositiv hängt hier vor der Empore.
Späte Ausmalung der Kirche
Ursprünglich war der Kirchenraum nicht ausgemalt. Das änderte sich in den Jahren 1938 bis 1940. Karl Schwarz schuf unter der Decke in den Gewölben einige Fresken. In den Stichkappen des Chores ist jeweils einer der vier Evangelisten dargestellt. In der Mitte des Chores über dem Zelebrationsaltar befindet sich in einem Medaillon eine Darstellung des Lamm Gottes auf dem Buch mit den sieben Siegeln aus der Offenbarung. Ferner befinden sich in den Gewölbezwickeln des Mittelschiffs Gemälde von Heiligen. Abgebildet sind vorne links der Heiligen Wendelin, auf der linken Seite hinten die Heilige Notburga und der Heilige Konrad. Der Heilige Leonhard findet sich rechts hinten. Die Heiligen Katharina und Isidor zieren den Gewölbezwickel vorne rechts.
Im Jahr 1722 errichtete der Schreiner Veit Cranzberger den Hochaltar. Dieser wird von zwei in der Tiefe gestaffelten Säulenpaaren und zwei Pilastern getragen. Über der Mensa steht der Tabernakel, den zwei Anbetungsengel flankieren. Im darüber befindlichen Altarblatt, das von Clemens della Croce geschaffen wurde, ist Kirchenpatron Thomas inmitten der Apostel dargestellt. Zudem ist eine Frau im Büßergewand zu sehen, bei der es sich vermutlich um Maria Magdalena handelt. Den versammelten Aposteln erscheint der auferstandene Jesus Christus. Thomas, der zunächst an der Auferstehung gezweifelt hatte, greift auf dem Bild kräftig zu und legt seine Hand in die Wunde. In der biblischen Erzählung folgt das Glaubensbekenntnis des Apostels: „Mein Herr und mein Gott!“ Im Auszug ist eine Reliefdarstellung von Gott Vater auf Wolken zu sehen. Diese Darstellung wird gerahmt von zwei schneckenförmigen Ornamenten, die man auch als Voluten bezeichnet. Auf diesen sitzt hier je ein Engel.
Die Seitenaltäre im Stil des Rokoko stammen aus der Zeit um 1770. Die Altäre links und rechts des Chorbogens sowie die Altäre an den Stirnwänden der Seitenschiffe sind jeweils als Pendants angelegt. Die Aufbauten der beiden Chorbogenaltäre sind konkav ausgeführt. Von dem Retabel abgesetzt erheben sich links und rechts der Altarmensa zwei Rundsäulen auf hohen Sockeln. Diese tragen jeweils das äußere Ende des ausladenden Gebälks mit einer kleinen, engelbesetzten Volute. Der südliche Chorbogenaltar ist dem Heiligen Johannes Nepomuk geweiht, sein Pendant im Norden dem Heiligen Sebastian. Auch die beiden Seitenschiffaltäre besitzen vorgezogene Säulenpaare, erzeugen aber keine vergleichbare dreidimensionale Wirkung wie die Chorbogenaltäre. Der Altar an der Stirnseite des südlichen Seitenschiffs ist dem heiligen Florian geweiht. Der auch hier als Pendant ausgeführte Altar im Norden ist der Gottesmutter Maria geweiht.
Der Marienaltar wurde am 1. Mai 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, durch eine amerikanische Granate getroffen. Das Marienbildnis wurde erst im Jahr 1960 durch eine Marienstatue des aus Schlesien stammenden Bildhauers Hans Walitschek ersetzt. Die Kanzel ist wie die Seitenaltäre im Rokokostil ausgeführt. Zu den ältesten Ausstattungsstücken der Kirche dürfte der gotische Taufstein gehören. Dieser stammt aus dem 15. Jahrhundert. Er ist im südlichen Seitenschiff aufgestellt ist. Die letzte Renovierung der Kirche wurde im Jahr 2012 abgeschlossen. In Rahmen dieser Maßnahme wurden ein neuer Ambo und ein neuer Zelebrationsltar aus hellem Kalkstein im Chorraum aufgestellt, die in ihrer Schlichtheit die barocke Ausstattung eher kontrastieren.
Text: Peter Winnemöller
(kw)
Weitere Infos
In der Reihe Kirchen aus dem Bistum Regensburg stellen wir Kirchen, Klöster und Kapellen vor, die sich im weiten Einzugsgebiet der Diözese befinden.





