Regensburg, 19. Juni 2025
Eine Barockkirche mit imposantem Akanthusalter und beeindruckenden Zunftstangen zeugt von einem lebendigen Glauben vor Ort und lebendiger Tradition.
Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Eslarn wird im Jahr 1326 erstmals urkundlich erwähnt. In der Reformationszeit gab es von 1550 bis 1625 eine evangelische Epoche. Bereits 1603 war die Kirche baufällig. Der Dreißigjährige Krieg erledigte den Rest und zerstörte die Kirche vollständig. Es dauerte bis 1681, dass ein Neubau in Angriff genommen werden konnte. Die Fertigstellung dauerte bis 1689. Der damalige Bau entspricht im Wesentlichen der heutigen Kirche. Zunächst hatte man den alten Turm im Westen übernommen. Dieser stürzte 1722 ein und wurde durch einen Neubau nördlich des Chorraumes ersetzt. Ein Großbrand zerstörte 1895 den Chorraum samt Hochaltar. Im Jahr 1910 wurde die Kirche nach Westen verlängert und zwei Treppentürmchen nördlich und südlich am Übergang zur Verlängerung angebaut. Im Jahr 1927 erhielt der Turm die typische Zwiebelhaube. Den markanten rot-weißen Außenanstrich bekam die Kirche bei der Renovierung in den Jahren 1967 bis 1969. Damit war die Kirche baulich so, wie man sie heute vorfindet. Es ist eine barocke Saalkirche, die als Wandpfeilerkirche ausgeführt ist. Die Pfeiler treten aus den Wänden hervor und unterteilen so die Wände in Seitenkapellen. Oberhalb dieser Seitenkapellen finden sich Emporen. Am Gewölbe der Kirche finden sich keine Stuckaturen.
Ein Akanthusaltar wie eine Monstranz
Die Ausstattung der Kirche hat sich ebenfalls über die Jahrhunderte immer wieder verändert. Die heutige Ausstattung und Aufstellung erfolgten bei der Renovierung im Jahr 1967. Im Chorraum steht ein Zelebrationsaltar. Dahinter ist ein Ensemble aus einem für die Oberpfalz typischen Akanthusaltar, der auf die Zeit um 1700 datiert. Er gilt als eines der originellsten Exemplare eines Großranken-Akanthusaltars. Das gesamte Ensemble wirkt wie eine übergroße Monstranz. Innerhalb der umgebenden silbernen Rosen findet sich eine gotische Marienstatue mit Jesuskind. Über dem Rahmen schwebt eine übergroße Krone. Oberhalb der Krone ist Gottvater als bärtiger Mann mit Weltkugel und Heilig-Geist-Taube dargestellt. Auf der linken Seite steht der hl. Josef, dargestellt mit Zimmermannssäge. Gegenüber auf der rechten Seite steht der hl. Joachim mit zwei Opfertauben. Unterhalb des Gnadenaltares befindet sich der Tabernakel.
Im Chorraum finden sich zwei weitere Altäre neben dem Gnadenaltar. Beide datieren auf das Jahr 1725. Der nördliche Seitenaltar zeigt die Kreuzigung Christi. Der südliche stellt das Pfingstgeschehen dar. Keiner der drei Altäre hat noch eine Mensa. Die beiden Seitenaltäre stehen auf verzierten Sockeln. Vor dem Chorbogen findet sich eine Rosenkranzmadonna, die wie der Altar auf das Jahr 1700 datiert. An der Chorbogenwand links steht eine barocke Madonna. Gegenüber findet sich die aus Holz geschnitzte Kanzel aus dem Jahr 1759 im Stil des Rokoko.
Am Korb der Kanzel finden sich Figuren der vier Evangelisten. Dazwischen sind kleine Reliefs biblischer Szenen angebracht. Neben der Stillung des Seesturmes finden sich hier Darstellungen der Gleichnisse vom Sämann und vom Guten Hirten. An der Rückwand hinter dem Prediger stehen Engel mit dem Kreuz Christi und den Gesetzestafeln. Der Schalldeckel ist mit Putten verziert, die die vier Erdteile darstellen. Oben auf dem Deckel steht eine Figur des Apostels Paulus. In den vier Seitenkapellen des Langhauses, die durch die hervortretenden Pfeiler entstehen, finden sich weitere Nebenaltäre. Die Altäre zeigen Johannes den Täufer in der Wüste mit dem heiligen Laurentius und dem heiligen Stephanus, die heilige Anna, die ihrer Tochter Maria Unterricht im Lesen erteilt, den heiligen Sebastian und den heiligen Franz Xaver, den heiligen Sebastian mit dem heiligen Leonhard und dem heiligen Nepomuk sowie den heiligen Josef mit dem heiligen Rochus und dem heiligen Florian.