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„Kirche in Not“ zieht Jahresbilanz für 2023

143,7 Millionen Euro für notleidende Christen

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München / Regensburg, 24. Juni 2024.

„Kirche in Not“ hat im Jahr 2023 Spenden in Höhe von 143,7 Millionen Euro gesammelt. Im Vorjahr waren es rund 146 Millionen Euro. Die Spenden stammen ausschließlich von rund 360 000 privaten Wohltätern weltweit; Schwerpunkt der Arbeit war Afrika.

„Kirche in Not“ konnte 2023 insgesamt 5573 Projekte in 138 Ländern unterstützen. „Wir sind froh, dass wir entgegen dem Trend das Spendenniveau weitgehend halten konnten“, erklärte der Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland, Florian Ripka, mit Blick auf die Gesamtkirche hierzulande. Die Preissteigerungen der vergangenen Jahre hätten vielen Wohltätern zu schaffen gemacht: „Dennoch entschließen sie sich, mit den Menschen zu teilen, die noch weniger haben und unterstützen die Arbeit der Kirche in Kriegs- und Krisenländern. All das ist nicht selbstverständlich und macht uns unendlich dankbar.“

An der Spitze lag wie im Vorjahr die Ukraine; dorthin flossen rund 7,5 Millionen Euro. Schaut man auf die Weltregionen, so steht Afrika wiederholt an erster Stelle der Hilfen. Dorthin gingen fast ein Drittel der Projektausgaben. Auf dem Kontinent lebt fast jeder fünfte Katholik, jeder achte Priester, jede siebte Ordensfrau und ein Drittel der Priesterseminaristen weltweit. Schwerpunktländer in Afrika waren die Demokratische Republik Kongo, Nigeria und Burkina Faso. Über 19 Prozent der Hilfen gingen in den Nahen Osten, mehr als 17 Prozent nach Asien und Ozeanien sowie über 15 Prozent nach Lateinamerika.

Praktische Unterstützung für Verkündigung des Wortes

Statistisch gesehen erhielt 2023 jeder zehnte Priesterseminarist weltweit Unterstützung von „Kirche in Not“, und ebenfalls jeder zehnte Priester wurde durch Mess-Stipendien unterstützt. Insgesamt konnten fast zwei Millionen Mess-Stipendien weitergegeben werden. „Kirche in Not“ – der internationale Name ist International Aid to the Church in Need, kurz ACN – erhält keine Kirchensteuermittel oder sonstige öffentliche Gelder.

Pater verteilt Lebensmittel, Ukraine

Ein Ordensmann verteilt Lebensmittel in Konotop/Ukraine.

Größter Posten der Hilfsprojekte waren die Bauhilfen, vor allem der Wiederaufbau und die Renovierung von Kirchen, Klöstern und Gemeindezentren. Es folgen Transportprojekte, also der Kauf von Autos, Motor- und Fahrrädern, Bussen und Booten, damit kirchliche Mitarbeiter auf oft schwer zugänglichen Straßen zu den ihnen anvertrauten Menschen gelangen können. 11 Prozent der Spendengelder flossen in Nothilfen. Diese gingen in so viele Länder wie nie zuvor, zum Beispiel in das Heilige Land. Dort leidet auch die christliche Minderheit unter den Auswirkungen von Terror und Krieg.

Aus Deutschland kommt weniger

Deutsche Spender haben zum Gesamtergebnis 16,3 Millionen Euro beigetragen; 2022 waren das noch 18,3 Millionen Euro. Auch im Gesamtergebnis gab es einen Rückgang von 146 Millionen Euro im Jahre 2022 auf nun 143,7 Millionen. Dieser Rückgang fiel aber moderater aus als das deutsche Ergebnis. Von jedem gespendeten Euro flossen durchschnittlich mehr als 81 Cent in Projektarbeit sowie Glaubensverkündung und Interessensvertretung für bedrängte Christen. Rund sieben Cent sind Verwaltungskosten und elf Cent Spendenwerbung.

„Kirche in Not“ (ACN) ist eine katholische Hilfsorganisation, die 1947 als Solidaritätsaktion für Vertriebene gegründet wurde. Seit 2011 ist sie eine Päpstliche Stiftung. „Kirche in Not“ widmet sich durch Information, Gebet und Hilfe Christen überall dort, wo Unterdrückung und Verfolgung herrschen oder zu wenig Geld für die Seelsorge vorhanden ist. Sitz der internationalen Zentrale ist Königstein im Taunus. „Kirche in Not“ betreibt 23 Nationalbüros; der deutsche Zweig hat seinen Sitz in München.

Text: Kirche in Not

(sig)

Boot, Pastor

Ein Boot für die Seelsorge in Tefé/Brasilien.



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