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Zur Neuigkeit
„Kirche in Not“ ruft zu Solidarität und Gebet auf
Schwer besorgt über die Lage in Nicaragua
München, 29.08.2022
Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ zeigt sich angesichts der Verhaftung von Bischof Rolando José Álvarez Lagos und weiterer Repressalien gegen kirchliche Einrichtungen schwer besorgt über die Lage in Nicaragua. „Die Situation ist kritisch, die Polarisierung groß und die Konfrontation stark. Nicaragua wird von einer Krise erschüttert, die vor mehr als vier Jahren ausgebrochen ist“, erklärte Regina Lynch, Projektdirektorin am internationalen Sitz von „Kirche in Not“ in Königstein im Taunus. Sie rief dazu auf, die Christen Nicaraguas zu unterstützen und für sie zu beten.
Als politische Gefangene behandelt
Eine weitere Eskalation war die Festnahme von Bischof Rolando José Álvarez Lagos am 19. August. Er war bereits seit Anfang August in seinem Bischofshaus in Matagalpa unter Hausarrest gehalten worden. Nach Informationen von „Kirche in Not“ befindet sich der Bischof aktuell bei Angehörigen in der Nähe der Hauptstadt Managua unter Polizeiarrest. Mit ihm wurden drei Priester, ein Diakon, zwei Priesteramtskandidaten und ein Kameramann verhaftet. Sie sitzen aktuell im Gefängnis „El Chipote“ in Managua, in dem vorrangig politische Gefangene untergebracht sind. Bischof Álvarez ist eine der bekanntesten Stimmen, die die soziale und politische Krise in Nicaragua anprangern. Er war Mitte Mai aus Protest gegen die politischen Repressionen gegen die Kirche zeitweilig in Hungerstreik getreten. Das Vorgehen gegen den Bischof sei ein weiterer Schritt in einer Spirale der Konfrontation, stellte Regina Lynch fest: „Wir erleben derzeit einen Prozess, der die Kirche in Nicaragua zum Schweigen bringen will. Eine Lösung ist schwierig, aber wir müssen beten, dass die Feindseligkeiten nicht zunehmen.“

Bischof Rolando José Alvarez Lagos aus Matagalpa (Nicaragua). © KIRCHE IN NOT




