Regensburg, 1. Oktober 2024
KJF-Direktor Michael Eibl würdigte diese „farbenfrohe und fröhliche Ausstellung“ in der Galerie St. Klara: „Heute sehen wir das bewundernswerte Potential der kleinen, großen Künstlerinnen und Künstler. Sie werden in St. Josef ausgezeichnet gefördert, entwickeln Freude an der Kunst. Ich wünsche den Kindern und Jugendlichen, dass sie diesen Schatz bis ins Erwachsenenalter hinein erhalten. Danke allen Beteiligten für dieses wertvolle Projekt!“
Die Ausstellung trägt den Namen „Kinder.Können.Kunst“. Sie entstand aus dem gleichnamigen Kunstprojekt, das 2023 über einen Zeitraum von sechs Monaten mit Kindern und Jugendlichen im Alter von fünf bis 20 Jahren im Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef durchgeführt wurde. Das KJHZ St. Josef ist in Trägerschaft der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V. (KJF).
Barbara Wolf, Bereichsleiterin im KJHZ St. Josef berichtete über ihre Motivation das Projekt mit den Kindern zu realisieren: „Ich wollte unbedingt den Künstler, beziehungsweise die Künstlerin in unseren Kindern und Jugendlichen finden und uns den Mut geben, unsere Bilder einfach als Kunst zu begreifen und öffentlich auszustellen.“ Zudem inspirierte das Zitat von Pablo Picasso Barbara Wolf: „Jedes Kind ist ein Künstler. Das Problem ist nur, ein Künstler zu bleiben, während man erwachsen wird.“
Zugang zu Kunst und Kultur erfahren
Einen Zugang zu Kunst und Kultur zu eröffnen und den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, Kunst für sich selbst als Ausdrucksform nutzbar zu machen – das war das Ziel des Projekts. Konkret ging es darum, sich einerseits dem künstlerischen Wirken anderer im Bereich der Malerei und Gestaltung anzunähern und sich darauf einzulassen, andererseits aber auch, sich mit dem neu Erfahrenen auseinanderzusetzen, es nachzubearbeiten, es wirken zu lassen und dann auf diesem Hintergrund selbst kreativ zu werden und eigene Kunstwerke zu erschaffen. Barbara Wolf berichtete: „Im Rahmen des Projekts haben wir an verschiedenen Vernissagen in der Region teilgenommen, aber auch Kunstfahrten nach Frankfurt und München durchgeführt. Wir besuchten die Ausstellungen „Niki de Saint Phalle“ in der Kunsthalle „Schirn“ in Frankfurt, „Der Blaue Reiter“ im Lenbachhaus in München sowie die Ausstellungen in der Pinakothek der Moderne. Außerdem Multi-Media-Shows (Gustav Klimt, Vincent van Gogh) über Künstler und ihr Werk.“
Diese neu gewonnenen, vielfältigen Eindrücke spiegeln sich zum Teil in den Bildern der Kinder wieder: in den Bilderserien zum Thema „Niki de Saint Phalle“ oder „Lavendel-Idylle“ und auch Wassily Kandinsky wurde nachempfunden. Andererseits gibt es auch viele Bilder aus der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen.
Die jungen Künstlerinnen und Künstler lernten bei Malkursen, Workshops und Malabenden neue Techniken, das Umsetzen eigener Ideen und vor allen Dingen – den Ausdruck ihrer Gefühle auszudrücken. Das Ergebnis sind wunderbare 180 Kunstwerke, von denen in der Galerie St. Klara aus Platzgründen 54 zu sehen sind. Und vor allen Dingen die Freude der Kinder und Jugendlichen, wie die Aussage einer 12-jährigen Künstlerin zeigt: „Ich finde mein Bild so schön… ich hätte nicht gedacht, dass ich so gut malen kann… Auf einer Skala von 1 bis 10 würde ich mir mindestens eine 11 geben!“
Text: Olga Arnstein / Barbara Wolf
(sig)