„Keiner findet Gott allein“ – Bischof Voderholzer besucht Pfarrei Eugenbach
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer besuchte am Sonntag die Pfarrei Eugenbach/Münchnerau in der niederbayrischen Gemeinde Altdorf. Vor der Pfarrkirche St. Georg in Eugenbach, hoch oben auf dem Berg über dem Isartal, hießen ihn Pfarrer Josef Gietl, Pfarrgemeinderatssprecherin Elisabeth Spieß von Eugenbach und Pfarrgemeinderatssprecher Fritz Schneider von Münchnerau willkommen. Mit dem Pfarrer und einer großen Ministrantenschar zog das kirchliche Oberhaupt in die noch weihnachtlich geschmückte prächtige Kirche ein, deren Grundmauern aus dem 10. Jahrhundert stammen. Die Urpfarrei Eugenbach entwickelte sich um 750 aus der Mönchsseelsorge des Klosters St. Emmeram in Regensburg.
In seiner Predigt ging Bischof Voderholzer auf die Lesungen und das Evangelium des Sonntags ein. Ziemlich am Anfang des Kirchenjahres sei zu hören, wie Jesus Menschen beruft und die Kirche aufbaut. Die Schriften würden ganz klar zeigen, dass es immer schon Menschen bedurfte, die auf Jesus hinführten. Die Berufung Samuels, viele hundert Jahre vor Jesus, sei nicht unmittelbar gekommen, sondern erst durch die Deutung seines alten Priesters Eli. Ebenso erwies es sich im Evangelium, dass Andreas und Simon Petrus durch Johannes den Täufer zu Jesus fanden. Deren erste Begegnung sei so eindrucksvoll gewesen, dass sie viele Jahre danach noch die Stunde benennen konnten.
Taufe und Firmung befähigen zum Glaubenszeugnis in Ehe, Familie und Beruf
Ähnliches würden viele Priester erlebt haben, deren Berufung oft aus beispielhaften Vorbildern hervorgegangen seien. „Keiner findet Gott allein“, betonte der Bischof. Ohne Gesellschaft der Kirche sei es (fast) nicht möglich, Gott zu erfahren. Es sei wichtig, zur Freundschaft mit Jesus über andere zu kommen. Die Erfahrungen von Eltern, Großeltern, Priester, Schule und Freunde trügen bei, die Verwirklichung der Berufung aus Taufe und Firmung zu leben. Jede Ehe, Familie und Berufswelt befähige, den Glauben weiter zu geben.
Alle Eltern und Großeltern bat der Bischof, ihre Aufgabe als erste und wichtigste Glaubensvermittler ernst zu nehmen und nicht nachzulassen in den Bemühungen, den Kindern von Jesus und dem eigenen Glauben zu erzählen. In der Familie gebe es viele Anknüpfungspunkte und was hier grundgelegt werde, könnte der Pfarrer später weiterbauen. Mit dem Appell an die jungen Christen, offen zu sein für kirchlichen Dienst, Musik, Gremien oder sogar Priester oder Ordensberuf, beendete der Bischof seine Predigt. Die Pfarrangehörigen spendeten ihm herzlichen Beifall. Am Nachmittag kamen viele Eltern mit ihren Kindern zur Segnung in die Werktagskapelle. Die Kinder, vor allem auch von den Kindergärten St. Georg Eugenbach und St. Peter Münchnerau umringten den Bischof.