News Bild Katholisch-Theologische Fakultät in München zeichnet den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios aus

Katholisch-Theologische Fakultät in München zeichnet den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios aus

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Bartholomaios I. (74), Ökumenischer Patriarch, ist mit der Ehrendoktorwürde der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität in München ausgezeichnet worden. Sie wurde ihm am vergangenen Freitag im Rahmen einer Feierstunde überreicht. In seiner Laudatio würdigte der Münchner Kirchenhistoriker Franz Xaver Bischof den „beeindruckenden wie innovativen Beitrag“ des Patriarchen „auf dem Gebiet der Umwelt- und Sozialethik“. Bei der Ehrung durch die Katholisch-Theologische Fakultät zugegen war auch der Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, der an der Fakultät lange Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter des damaligen Lehrstuhlinhabers Prof. Dr. Gerhard Ludwig Müller gewirkt hatte. Der Patriarch hatte unter anderem von 1967 bis 1968 an der Katholisch-Theologischen Fakultät in München Theologie studiert. An der Ludwig-Maximilians-Universität existiert seit 1995 ein Institut für Orthodoxe Theologie, das vielerlei Verbindungen mit den beiden theologischen Fakultäten unterhält. Damit entstand erstmals eine offizielle Ausbildungsmöglichkeit für orthodoxe Theologen an einer staatlichen Universität in Deutschland.

Die Ehrung gelte zugleich dem „unermüdlichen Einsatz“ von Bartholomaios I. für die innerchristliche Ökumene und den interreligiösen Dialog, vor allem mit dem Judentum und dem Islam, sagte Dekan Bischof weiter. Das Eintreten des Patriarchen für Religionsfreiheit, Frieden und die Rechte von Minderheiten sei beispielhaft. Bartholomaios I. sei es mit zu verdanken, dass sich jüngst alle orthodoxen Schwesterkirchen einverstanden erklärten, das langgeplante Panorthodoxe Konzil 2016 in Istanbul stattfinden zu lassen, erinnerte der Dekan. Dieses Kirchentreffen könnte für die Orthodoxie eine ähnlich fundamentale Bedeutung erhalten wie das Zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) für die römisch-katholische Kirche. Der deutsche Ökumenebischof Gerhard Feige betonte in seinem Festvortrag die in den vergangenen 50 Jahren gewachsene Gemeinschaft zwischen Orthodoxen und Katholiken. Zeichen und Gesten seien nötig, um dies auch den Gläubigen zu verdeutlichen. Die kommende Begegnung zwischen dem Patriarchen und Papst Franziskus in Jerusalem nannte er eine große Chance. „Möge dadurch noch bewusster werden, das Orthodoxe und Katholiken Schwestern und Brüder im Glauben sind, die in Zeiten der Bedrängnis einander beistehen“, sagte Feige. Bartholomaios zeigte sich erfreut über die Auszeichnung und sagte, es bestehe weiter die Verpflichtung, im Dialog der Liebe und der Wahrheit voranzuschreiten. Nur so könne die Einheit der Kirche nach dem Willen Jesu wiedergefunden werden. (KNA)



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