News Bild Katholische Erwachsenenbildung erprobt neue Wege des Ehrenamtes - Ziel: Intensivere Zusammenarbeit über Landkreisgrenzen hinweg

Katholische Erwachsenenbildung erprobt neue Wege des Ehrenamtes - Ziel: Intensivere Zusammenarbeit über Landkreisgrenzen hinweg

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Im kommenden Herbst steigt die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) bistumsweit in eine mindestens zweijährige Erprobungsphase ein, in der neue Formen des Ehrenamtes und Wege einer verstärkten Zusammenarbeit der auf Landkreisebene organisierten regionalen KEBs erprobt werden. Das hat die Mitgliederversammlung der KEB beschlossen. Diesen Überlegungen zur organisatorischen Weiterentwicklung der Arbeit der KEB war ein mehrjähriger Prozess zur inhaltlichen Fortentwicklung der Erwachsenenbildung vorausgegangen.

Die dabei erarbeiteten profilbildenden Begriffspaare „Glauben erschließen“, „Beziehungen gestalten“, „Gerechtigkeit schaffen“, die je nach Landkreis noch um „Kultur erleben“ oder „Orientierung finden“ ergänzt worden sind, sollen nun langfristig auch durch Strukturüberlegungen in den Pfarreien, in den Landkreisen und landkreisübergreifend besser wirksam werden. Anlass für die Überlegungen sind auch gesellschaftliche oder kirchliche Entwicklungen, wie eine veränderte Erwartung an das Ehrenamt und Veränderungen in der kirchlichen Struktur, wie z. B. durch die Seelsorgeeinheiten. Auch Überlegungen, wie die KEB zukünftig Menschen erreichen kann, die bisher ihr Angebot nicht wahrnehmen, stehen im Hintergrund.

Mehr projektgebundenes Ehrenamt
Die KEB erprobt ab Herbst in einigen Landkreisen verstärkt das projektgebundene und befristete Ehrenamt. Die KEBs Regensburg Stadt und Regensburg-Land organisieren zum Beispiel ein einjähriges Projekt zum Themenbereich „Ökologie“. Bisher liegt die ehrenamtliche Arbeit allein in den Händen der jeweils für eine Wahlperiode vom Pfarrgemeinderat bestellten Erwachsenenbildungsbeauftragten der Pfarreien und der auf Vereinsbasis und in Verbänden langfristig arbeitenden Ehrenamtlichen. Dieses Modell einer langfristigen Bindung soll durch eine befristete und projektgebundene ehrenamtliche Mitarbeit ergänzt werden. Bei positiver Erprobung soll diese Form des Ehrenamtes später auch in den Planungsstrukturen verankert werden. Hintergrund für diese Überlegungen ist, dass eine ganze Reihe oft sehr engagierter Ehrenamtlicher sich nicht in Vereins-, Verbands- oder Pfarreistrukturen langfristig einbinden will.
Diese Ehrenamtlichen arbeiten aber durchaus engagiert bei Bildungsprojekten mit, die ihrem Interesse entsprechen. Sie sollen in die Arbeit der KEB im Rahmen der Projektarbeit künftig besser eingebunden werden.

Erwachsenenbildungskoordinatoren für Teile von Landkreisen
Zur besseren Unterstützung der Beauftragten in den einzelnen Pfarreien sollen zukünftig eh-renamtliche „Erwachsenenbildungskoordinatoren“ die Pfarrei-Beauftragten in Teilen eines Landkreises kontinuierlich unterstützen. Dabei arbeiten sie wie bisher mit einem für einen ganzen Landkreis zuständigen hauptamtlichen Bildungsreferenten zusammen. Diese Koordinatoren werden von den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt und geschult. Im Fall erfolgreich verlaufender Pilotprojekte mit einzelnen Koordinatoren sollen sie zukünftig auf Landkreisebene in der Planung der Bildungsarbeit eine entscheidende Rolle spielen.

Mehr Zusammenarbeit der KEBs
Neben der Weiterentwicklung des ehrenamtlichen Engagements steht eine verstärkte Zusammenarbeit über Stadt- und Landkreisgrenzen hinweg auf dem Prüfstand. Benachbarte KEBs sollen gemeinsam Veranstaltungen gezielt anbieten und bewerben. Dies gilt zum Beispiel bei Studientagen oder Veranstaltungen mit überregional bedeutenden Referenten.

Einstieg in Erprobungsphase – noch keine Vorentscheidung
„Mit dieser mit großer Mehrheit gefassten Entscheidung für einen Einstig in die Erprobungsphase ist noch keine Entscheidung gefallen, was dann in einigen Jahren tatsächlich umgesetzt wird“, betont Max Zißler, der 1. Vorsitzende der KEB im Bistum Regensburg. Diese Phase biete die Chance, neue Wege zu erproben, ohne leichtfertig alte Strukturen über Bord zu werfen. Diese Bedenken habe man mit der Betonung der Erprobung in der kommenden Phase ernst genommen. Die Mitgliederversammlung sei sich einig gewesen, dass eine gründliche und auch wissenschaftlich begleitete Auswertung der Erprobungsphase unerlässlich sei. Erst danach könne die KEB auf Bistumsebene und jede einzelne regionale KEB über sinnvolle Strukturen für ihre künftige Arbeit unter den sich wandelnden kirchlichen und gesellschaftlichen Bedingungen entscheiden.



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