News Bild Katholische Betriebsseelsorge im Bistum Regensburg solidarisch mit den Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof
Katholische Betriebsseelsorge im Bistum Regensburg solidarisch mit den Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof

„Eigentum verpflichtet!“

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Regensburg/Weiden, 7. Februar 2023

Im Oktober letzten Jahres verkündete die Unternehmensleitung der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof die existenzgefährdende wirtschaftliche Notlage, wenige Wochen später wird Insolvenz in Eigenverantwortung angekündigt. Es ist nicht die erste Hiobsbotschaft, mit der die Beschäftigten des Konzerns konfrontiert sind. Nur zweieinhalb Jahre liegt es zurück, dass nach dem Aufkauf der fusionierten Warenhauskette durch René Benko harte Sanierungsmaßnahmen Schlagzeilen machten. Durch diese sollte Galeria Kaufhof Karstadt zukunftsfähig gemacht werden. Zahlreiche Häuser wurden damals geschlossen, viele Mitarbeitende wurden arbeitslos. Für die verbliebenen Beschäftigten sollte es dafür ein zukunfts-festes Konzept mit sicheren Arbeitsplätze geben. Stattdessen befindet sich das Unternehmen jetzt erneut in Insolvenz.

Eine extrem ausgedünnte Personaldecke verlangte von den verbliebenen Kolleginnen und Kollegen in den letzten Jahren und Monaten zusätzliche große Kraftanstrengungen. Die Menschen, die jahrelang mit viel Herzblut und großem persönlichem Engagement das Unternehmen am Laufen hielten, sind die großen Verlierer und müssen jetzt wieder um ihre Arbeitsplätze bangen. Mit gutem Recht verweisen sie in der aktuellen Situation auch auf die Vermögensverhältnisse des Haupteigentümers René Benko und fordern ein stärkeres finanzielles Engagement. Es ist der Ruf nach „Eigentum verpflichtet!“, so wie es in der Katholischen Soziallehre oder auch im Grundgesetz verankert ist.

Als Betriebsseelsorge im Bistum Regensburg haben wir vor allem die Warenhäuser in Regensburg und in Landshut im Blick. Wir kennen die Situation der Beschäftigten. Wir wissen um deren Ängste um den Arbeitsplatz und um das Zermürbende aufgrund der unsäglichen Informationspolitik. Wie ein Damoklesschwert schwebt die Frage nach Erhalt oder Schließung des Standortes über den Belegschaften. Die in der Öffentlichkeit kursierenden und dabei immer wieder wechselnden Meldungen und Listen, was die vermeintlich betroffenen Häuser und die Entlassungszahlen betrifft, macht die Menschen krank. So geht man nicht mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um!

Eigentümer und Unternehmensleitung erinnern wir an ihre soziale Verantwortung und fordern sie zu einem wertschätzenden Umgang mit den Beschäftigten auf. Oberstes Ziel muss der Erhalt der Arbeitsplätze sein, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine gesicherte Zukunft ermöglicht. Dazu sind insbesondere Verhandlungen auf Augenhöhe mit den Arbeitnehmervertretungen und den gewerkschaftlichen Tarifpartnern angezeigt.

Als Katholische Betriebsseelsorge unterstützen wir die Belegschaften und ihre Betriebsräte bei ihrem Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze und sind ihnen auch persönlich gerne Ansprechpartner in dieser schwierigen und belastenden Zeit!

Kath. Betriebsseelsorge im Bistum Regensburg

Richard Wittmann
Leiter der Betriebsseelsorge

Christine Schmid
Betriebsseelsorgerin

Andreas Lammel
Bildungsreferent

Büro Regensburg: Telefon 0941 597-2450 oder 597-2451, christine.schmid(at)bistum-regensburg.de
Büro Weiden: Richard Wittmann, Telefon 0961 398 800 39, richard.wittmann(at)bistum-regensburg.de

Titelfoto: ©fotolia.com - crazymedia

 



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