Karfreitag im Regensburger Dom

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Bischof Rudolf Voderholzer zelebrierte am Karfreitag im Hohen Dom St. Peter die Feier vom Leiden und Sterben Christi. Der Liturgie gemäß zog Bischof Rudolf zusammen mit Weihbischof Reinhard Pappenberger, dem Domkapitel und den Priesterseminaristen in aller Stille in die mit Gläubigen dicht gefüllte Kathedrale hat ein.

Den Kern der Karfreitagsliturgie bildet der Wortgottesdienst mit den zwei Lesungen(Jes 52,13-53,12 sowie Hebr 4,14-16;5,7-9) und der Leidensgeschichte aus dem Johannesevangelium. Die Johannespassion nach Hermann Schröder wurde von den Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Roland Büchner mit verteilten Rollen vorgetragen. Danach schlossen sich die Großen Fürbitten und die Kreuzerhebung an. Bischof Rudolf enthüllte das Kreuz in drei Schritten. Dazu erklang der Gebetsruf „Ecce lignum crucis, in quo salus mundi pependit. Venite adoremus!“ („Seht das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt gehangen. Kommt lasset uns anbeten“). Danach wurde das Kreuz von Bischof Rudolf, Weihbischof Reinhard Pappenberger, dem Domkapitel und den Priesterseminaristen mit Kniefällen  verehrt. Schließlich wurde das Kreuz durch den Mittelgang des Doms getragen, damit auch die Gläubigen es verehren konnten. Gemeinsam feierte die Gemeinde dann die heilige Kommunion. Die Hostien hierfür waren aus der Messe des Gründonnerstags aufbewahrt worden, da am Karfreitag keine Eucharistie gefeiert wird. Der Karfreitag ist eingebunden in das so genannte "Triduum paschale", also in die Dreitagefeier vom "Leiden, Tod und Auferstehung Christi". Das "Triduum paschale“ beginnt mit dem Gründonnerstag und hat seinen Höhepunkt in der Osternacht.

Bischof Rudolf Voderholzer betrachtete in seiner Predigt den biblischen Ausspruch des gekreuzigten Jesu Christi: "Es ist vollbracht!" Damit habe Christus gezeigt, dass er auch im Tod der Souverän geblieben und dem Tod freiwillig entgegengegangen sei. Er habe den Tod als gottgesandter Mittler für das Heil aktiv angenommen. "Jesus ganzes Leben war und ist für die Menschen und auch sein Tod nimmt Anteil daran", sagte der Bischof. Aus seinem Tod entstehe Heil und Leben für die Menschen. "Jesus Christus ist allen unseren Toten nahe und stirbt alle unsere Tode mit uns. Er verwandelt das Marterkreuz in ewige Liebe", predigte der Bischof. Er erinnerte an den seligen Papst Johannes XXIII. wie auch den seligen Papst Johannes Paul II., die demnächst heiliggesprochen würden. Sie hätten ihr Alter, ihre Gebrechlichkeit und ihren Tod öffentlich angenommen. Daher zählten sie zu den Patronen humaner Kultur im Umgang mit Alter und Tod, stellte der Bischof fest. Es werde dies die größte Herausforderung der Zukunft sein, eine „menschliche Kultur des Sterbens und des Umgangs“ damit zu schaffen, denn in der modernen Zeit würde auf Jugend der größte Wert gelegt, das Alter und das Sterben jedoch versteckt. Der Mensch sei nicht Herr über Leben und Tod, sagte der Bischof daher werde die Sterbehilfe von der Kirche abgelehnt. Am Ende seiner Predigt formulierte Bischof Rudolf die Hoffnung, "dass wir uns mit unserem Sterben mit Jesus Christus und dem Kreuz verbinden werden."



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