Jungfrauenweihe in St. Emmeram

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Bischof Rudolf Voderholzer zelebrierte in der Basilika St. Emmeram die seltene Pontifikalfeier der Jungfrauenweihe. Gabriele Wilsch aus der Pfarrei St. Andreas in Bad Gögging empfing diese Weihe. Die Jungfrauenweihe gehört zu den kostbarsten Schätzen der römischen Liturgie. Die geweihte Jungfrau wird durch die Weihe zu einem Zeichen, das auf die Liebe der Kirche zu Christus hinweist, um zu einem Bild für die endzeitliche, himmlische Braut und für das künftige Leben. Sie lebt weiterhin mitten in der Welt, sorgt sich um ihren Lebensunterhalt und führt ein intensives geistliches Leben. Das Zweite Vatikanische Konzil forderte in der Liturgiekonstitution die Überarbeitung des Ritus der Jungfrauenweihe. In der Folge wurde ein Ritus geschaffen für Frauen, die mitten in der Welt leben und vom Diözesanbischof zum Empfang der Weihe zugelassen werden.

 

Zu Beginn der Weihefeierlichkeit bekräftigte Gabriele Wilsch das Versprechen, ihr Leben lang dem Vorsatz der heiligen Jungfräulichkeit zu entsprechen und Gott und seiner Kirche zu dienen. Wie bei der Priesterweihe legte sich Gabriele Wilsch zum Zeichen der Demut flach auf den Boden vor dem Bischof, während die Gemeinde die Allerheiligen-Litanei betete. Noch einmal versprach sie, jungfräulich zu leben. Zum Zeichen der Hingabe legte sie ihre gefalteten Hände in die des Bischofs, der dann das Weihegebet über sie sprach. Nun wurden Gabriele Wilsch die Insignien einer geweihten Jungfrau übergeben. Der Schleier wurde ihr über den Kopf gelegt als Zeichen der Weihe an Gott. Der Bischof steckte ihr einen Ring an den Finger als Zeichen ihrer Verbindung zu Christus. Schließlich übergab er ihr das Stundenbuch für ihren Dienst durch das Gebet für das Heil der Menschen.

 

In seiner Predigt stellte der Bischof fest, dass sich die Lebensentwürfe „Jungfrauenweihe“ und „Ehe und Familie“ nicht widersprächen. Beides seien Verwirklichungsformen eines Bündnisses mit Gott. Während in einer christlichen Ehe das Bündnis mit Gott durch die Kinder sichtbar werde, schließe eine geweihte Jungfrau als Braut Christi eine geistliche Vermählung mit Christus und verwirkliche auf diese Weise ihr Bündnis mit Gott. „Beide Berufungen ergänzen sich und kommen überein in der Gewissheit, dass der Herr zu seiner Kirche steht und zu den Menschen“, predigte Bischof Rudolf. Beide Formen des Bündnisses mit Gott trügen Früchte: In der Ehe die Kinder, bei der geweihten Jungfrau die geistigen Früchte durch das Gebet und durch ihren Dienst für die Kirche mitten in der Welt. Gabriele Wilsch habe sich seit vielen Jahren im Dienst der Kirche und für das Heil der Menschen engagiert, sagte der Bischof. Er wünschte ihr, dass sie ihre „Marianische Berufung auf Regensburgerisch-gabrielische Weise verwirklichen“ könne.



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