
Jugendpreis „Aloisius“ 2025 in Leonsberg verliehen
Engagement für die Jugend gewürdigt
Dingolfing/Landau, 3. Juli 2025
Mit dem Jugendpreis „Aloisius“ des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) Niederbayern-Süd wurden in der ehemaligen Schlosskapelle Leonsberg Michael Haselbeck, Lydia Söll und Markus Wolf ausgezeichnet. Die feierliche Verleihung würdigte ihr außergewöhnliches und jahrzehntelanges Engagement in der kirchlichen Jugendarbeit in den Landkreisen Dingolfing-Landau und Rottal-Inn.
Lukas Adam aus der Vorstandschaft des BDKJ Niederbayern-Süd begrüßte zahlreiche Ehrengäste, darunter den stellvertretenden Landrat Dr. Franz Gassner sowie die Bürgermeister Thomas Hieninger (Mengkofen), Günter Schuster (Loiching) und Rolf-Peter Holzleitner (Reisbach). Adam hob in seiner Ansprache hervor, dass der Preis Menschen auszeichne, „die sich in der kirchlichen Jugendarbeit besonders hervorgehoben haben“ – zum Teil jahrzehntelang, und diese auch in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken möchte.
Die Bedeutung des „Aloisius“
Lukas Adam erläuterte die doppelte Bedeutung des Preises: einerseits ist er nach dem heiligen Aloisius von Gonzaga benannt, einem jungen Jesuiten, der zu den früh verstorbenen Heiligen zählt. Andererseits lehnt sich der Name an den „Engel Aloisius“ aus Ludwig Thomas Satire an, Alois Hingerl, Dienstmann Nummer 172 am Münchner Hauptbahnhof – ein liebenswerter Delinquent, der seinen Unmut kundtut, bis er seinen rechten Platz findet. Adam betonte die gelungene Verbindung: „Der Heilige Aloisius steht für die kirchlichen Traditionen, mit denen man verbunden ist, der Aloisius von Ludwig Thoma dafür, auch das anzusprechen, was einen beschäftigt. Es ist gut und es ist wichtig, dass man die Stimme erhebt als Jugendverband und auch Veränderungen einfordert.“
Andacht unter dem Motto „Kreise ziehen“
Die feierliche Preisverleihung wurde von einer Andacht unter der Leitung von Kreisjugendseelsorgerin Lisa Rattei und der musikalischen Begleitung der Band „Pieces of Peace“ umrahmt. Unter dem Motto „Kreise ziehen“ wurden Steine ins Wasser geworfen, um die Wirkung von Handlungen zu symbolisieren. Rattei hob hervor, dass Kreise nicht zwingend ausschließen müssen, sondern sich auch öffnen und ausdehnen können, ganz im Sinne Jesu, der seine Kreise ebenfalls wachsen ließ, indem er nicht nur die zwölf Jünger, sondern auch Zöllner, Bettler und gesellschaftlich Ausgegrenzte in seinen Kreis aufnahm.
Sie zog Parallelen zur Jugendarbeit: „So ist es auch in der Jugendarbeit. Es gibt kleine Kreise. Die Vereine und Ortsgruppen in den Pfarreien. Es dehnt sich aus zu den größeren Kreisen, wie Kreisebene, Bistum-, Landes- Bundesebenen bis hin zur internationalen Jugendarbeit.“ Jeder Aktive werfe einen Stein ins Wasser, dessen Kreise sich weit ausbreiteten, unabhängig von seiner Größe.

Die Laudationes würdigten die herausragenden Verdienste der Preisträger:
Michael Haselbeck: Ein „Vollblut-KLJBler“ und Stütze des Dorfes
Felix Haselbeck würdigte Michael Haselbeck aus Tunding für seine „klassische Dorfkarriere“, die ihn jedoch weit über den „Durchschnitts-Dorfbewohner“ hinaushebe. Bereits 2003 trat Michael der KLJB Tunding bei und übernahm 2004, mit nur 16 Jahren, den Vorsitz. In acht Jahren leitete er 48 Vorstandssitzungen und 49 Gruppenstunden und war maßgeblich an zahlreichen Veranstaltungen wie Dorffasching, Seifenkistenrennen und Fronleichnam beteiligt. Als „Vollblut-KLJBler“ und „Stütze des Dorfes“ sei er ein Vorbild in Einsatz, Fleiß und Organisation sowie ein unverzichtbarer Mentor für die Jugend. „Niemand ist größer als der Verein, aber du warst verdammt nah dran“, so Felix Haselbeck. Auch nach Niederlegung seines Amtes 2012 bleibt Michael der Jugend als Gemeinderat und Kommandant der Feuerwehr erhalten.
Lydia Söll: Die „gute Seele der Jugendstelle“
Julia Haslbeck sprach in ihrer Laudatio Lydia Söll ihren tiefen Dank aus. Lydia sei über viele Jahre hinweg die „gute Seele der Jugendstelle“ gewesen, deren Engagement weit über ihre normale Arbeit hinausging. Als Ansprechpartnerin Nummer eins im Hintergrund, besonders für Vorstände und Kassiere, erleichterte sie die ehrenamtliche Arbeit enorm. Ob Postversand, Kopien, Adressaufkleber oder das Packen und Verschicken von Sendungen – Lydia war stets zur Stelle. Besonders hob Julia Haslbeck Lydias Unterstützung bei der Kassenführung, Anträgen und Fördermaßnahmen hervor: „Bei uns im Kreisverband war man gern Kassier.“ Auch nach langen KLJB-Wochenenden war sie die „Aufräumfee“. Lydia habe sich stets Zeit genommen, auch abends, und sei maßgeblich am Erfolg vieler Aktionen beteiligt gewesen. Julia Haslbeck bedankte sich im Namen des KLJB Kreisverbands Dingolfing-Landau und der ArGe’s Dingolfing, Landau und Gangkofen für die gemeinsame Zeit und wünschte Lydia eine fantastische Rente mit ihrer Familie und Enkeln. Getreu dem Landjugendmotto solle sie „immer ein bisschen Spinner, Träumer und Botschafter“ bleiben.
Markus Wolf: Ein Herz für die Jugendarbeit und unermüdlicher Helfer
Da der vorgesehene Laudator kurzfristig verhindert war, hielt Franziska Schneider eine spontane, aber umso herzlichere Laudatio für Markus Wolf. Sie zitierte Wilhelm Busch und betonte, dass Markus sich dem dort gegebenen Rat, sich nicht zu sehr zu engagieren, nicht gehalten habe. Markus wurde als stets freundlich, „griabig“ und hilfsbereit beschrieben, immer mit einem offenen Ohr und bereit, einen Extraweg zu gehen. Als Beispiel nannte sie das gemeinsame Lebkuchenbacken für die 72-Stunden-Aktion. Mit seiner langjährigen Erfahrung wisse er immer mehr als die Jüngeren und sei mit Herzblut bei der Jugendarbeit dabei. Sein „halber Getränkemarkt daheim“ sei legendär. Markus ist seit 2005 ehrenamtlich aktiv, zunächst als 2. Vorstand der KLJB Wendelskirchen, dann als 2. Vorstand des KLJB Kreisverbands Dingolfing-Landau (2009-2014) und Mitglied bei „Vielfalt“ (Ukraine-Austausch). Im Kreisjugendring war er von 2014-2021 2. Vorstand und von 2021-2025 1. Vorstand. Er organisierte zahlreiche Aktionen, wie das Grillmob für den Frieden in der Ukraine und die Anpacktage 2011 sowie die 72-Stunden-Aktionen 2013 und 2019. Markus habe stets die Belange der kirchlichen Jugendarbeit vertreten und sich aktiv dafür eingesetzt, besonders wichtig war ihm dabei der Kontakt zu den Verbänden. Er sei immer spontan zur Stelle, oft mit seinem großen Auto voller benötigter Utensilien, und habe während der Vakanzen in der Geschäftsführung des KJR viel aufgefangen. Franziska Schneider bedankte sich im Namen der Vorstandschaftskollegen vom Kreisjugendring und des BDKJ für sein unermüdliches Engagement.
Abschließend gratulierte der stellvertretende Landrat Dr. Franz Gassner den Preisträgern herzlich. Er betonte die große Bedeutung der katholischen Jugend: „Ich komme auch aus der katholischen Jugend“, so Gassner, der vor 50 Jahren selbst Mitglied im BDKJ war.

Text und Fotos: Sabrina Melis
(kw)