News Bild „Jüdisch-christliches Martyrium“ – Erstmals Seligsprechung einer ganzen Familie
„Jüdisch-christliches Martyrium“ – Erstmals Seligsprechung einer ganzen Familie

Auch frühzeitig geborenes Baby wird seliggesprochen

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Regensburg, 7. September 2023

Am kommenden Sonntag, 10. September, wird Kardinal Marcello Semeraro in Polen eine gesamte Familie seligsprechen, deren Ermordung bereits im Dezember von Papst Franziskus als Martyrium anerkannt worden ist. Unter den Seligzusprechenden ist auch ein während des Martyriums frühzeitig geborenes Baby, wie der Vatikan kürzlich bekannt gab.

Die polnische, römisch-katholische Familie Ulma hatte während des Zweiten Weltkriegs auf ihrem Bauernhof acht Juden versteckt. Die Eltern und alle ihre Kinder wurden von den Nationalsozialisten 1944 brutal hingerichtet, nachdem zuvor auch die schutzsuchenden Juden erschossen worden waren.

Bemerkenswert ist nicht nur, dass erstmals eine komplette Familie gemeinsam seliggesprochen wird. Der Vatikan gab nun bekannt, dass auch das siebte Kind, mit dem die Mutter Wittoria Ulma im siebten Monat schwanger war und das wohl im Moment des Martyriums geboren wurde und gleich darauf gestorben ist, seliggesprochen werden wird. Das Kind hat durch das Martyrium der Eltern die Bluttaufe empfangen.

Bemerkenswert auch: Der Berater des Dikasteriums für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Pater François-Marie Léthel, betonte, es handele sich um ein „jüdisch-christliches Martyrium“. Laut Vatican News hebe diese Perspektive die Sinnlosigkeit des Tötens von unschuldigem Leben hervor: Das der Familie Ulma, wie ebenso das der drei jüdischen Familien, darunter auch mehrerer Kinder.

 

Text: Maria König



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